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Meine Koreareise 2003:

Ein Reisetagebuch von Rami Al-Lahham

Das nachfolgende Reisetagebuch ist auf meiner Koreareise im Juni 2003 aufgezeichnet worden. Es zeigt das lebendige Wesen der Koreaner, ihre freundliche Offenheit und die Herzlichkeit, die mit der schönen Landschaft dieses Landes einher gehen.

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Seoul

2.Juni - 6.Juni 2003
Meine Reise nach Korea begann mit einem leider sehr chaotischen Flug, da wir leider einen kranken Passagier an Bord hatten und in Russland notlanden mussten. Ich muss noch dazu sagen das die ganze Reise für mich ein Flug ins Ungewisse war, und ich doch ein wenig Angst hatte was mich in Korea erwartet. Als ich in Seoul erschöpft ankam wartete meine Gastfamilie schon auf mich.

Am Abend saß ich dann mit der Familie bei traditionellen Essen zusammen und ich fühlte schon gleich wie ich der Kultur näher kam. In den nächsten Tagen bin ich viel durch Seoul gereist, habe mir die Königsgärten und Paläste angeschaut. Dabei wurde ich immer wieder von Koreanern spontan zu Tee eingeladen.

Das schöne war das hier die Menschen äußerst Hilfsbereit und Gastfreundlich sind. Die Koreaner sind sehr offen und fröhlich so dass man immer wieder neue Bekanntschaften macht.

Abends ging ich mit Bekannten aus und habe das sehr lebhafte und fröhliche Nachtleben in Seoul genossen. Dabei ist mir aufgefallen das die Eltern Ihre Kinder sogar spät abends überall hin mitnehmen.

Das Interessante in Korea ist auch, wie viele Kinder überall ausgelassen und fröhlich herumtollen.

Einmal hat mich sogar in der Stadtmitte ein kleines Mädchen an der Ampel fröhlich singend zum tanzen aufgefordert bis sie dann fröhlich weiter gehüpft ist. Zu Seoul als Stadt kann ich nur sagen das die Mischung aus riesigen, altertümlichen Anlagen und einer hochmodernen Mega-City sehr eindrucksvoll ist.

Die Gärten suchen ihres gleichen und man merkt wie viel wert hier auf alte Traditionen gelegt wird. Diese Tradititonen werden nicht zwischen Hightech und Industrievierteln vergessen. Man kann auch sagen das Seoul einerseits technisch und andereseits von der Intrastruktur gigantisch, und Deutschland doch um einiges voraus ist.


Soraksan

6.Juni - 10.Juni 2003
Nach Seoul habe ich mich auf den Weg ins Sorak-Gebirge gemacht, was auf mich einen starken Eindruck hinterlassen hat. Für mich symbolisiert das Sorak-Gebirge die typische Landschaft von Korea.

Da sind die schroffen und steilen Felsen, Bergflüsse, Tempel, Wälder und die vielen wandernden Koreaner, die einen immer gerne z.B. an einem Bergfluss zu einer Brotzeit eingeladen haben.

Hier habe ich zufälliger weise auch einen deutschen Studenten kennen gelernt. Die Landschaft ist sehr wild und unglaublich schön, so dass auch am Wochenende Hunderte Koreaner ins Gebirge reisen und sogar die kleinsten Kinder die wunderschönen Berge mit Ihren Eltern hinaufsteigen.

Mein nächstes Ziel war Gyeongju, die Stadt der Königsgräber. Die Gräber waren sehr beeindruckend wenn man bedenkt wie groß die Anlagen sind und dass jeder einzelne Hügel in den Gärten ein einzelnes Grab ist. Später stieg ich nahe Gyeongju einen Berg hinauf - zum ältesten Tempel Koreas der sehr majestätisch wirkte.

Danach bin ich noch weiter in die Berge gewandert und als ich ganz oben war konnte ich ganz Gyeongju sehen und den alten Tempel. Dann gelangte ich zur Seokkuram-Grotte, einem Weltkulturerbe, wo ein gigantischer Buddha in einer Höhle thront, und denn man leider nicht fotografieren durfte. Gyeongju an sich ist vielleicht keine sehr schöne Stadt aber die Geschichte hier ist dafür um so lebendiger; so dass man, wenn man in Korea ist, unbedingt diese Stadt, die auch „Museum ohne Mauern“ genannt wird, gesehen haben muss.


Pohang, Ullungdo

12.Juni - 18.Juni 2003
Pohang war mein nächstes Ziel da ich von dort aus mit dem Schiff nach Ullungdo wollte. Da ich nicht gleich ein Schiff bekommen habe musste ich in Pohang eine Nacht bleiben.

Der Eindruck den ich in der kurzen Zeit von Pohang bekommen hatte war der einer typischen Hafenstadt. Hier gab es sogar Russen, und das ist doch ungewöhnlich, da man in Korea doch fast nur Koreaner sieht. Ansonsten machte Pohang bei sehr viel Regen einen eher tristen Eindruck auf mich. Ich war sehr froh dass ich am nächsten Morgen ein Schiff nach Ullungdo bekommen habe.

Als ich im Hafen von Ullungdo angekommen war kam ich erst einmal aus den Staunen nicht mehr raus. Die Hafenstadt liegt in einer riesigen Bucht die einst ein Piratenversteck war. Die Stadt zieht sich noch weiter in ein enges Bergtal hinauf und kam mir vor wie ein traumvolles Gemälde.

Nun stand ich etwas desorientiert am Hafen und fiel dort auch sehr stark auf, denn hierher kommen so gut wie nie Ausländer - und schon gar nicht ein Palästinenser. So kam es, das mich eine alte Frau fragte, ob ich bei Ihrer Familie schlafen will. Am Abend habe ich mit Ihren Söhnen gegessen und die nächsten Tage bin ich mit der Fischersfamilie angeln gegangen und die Söhne haben nach Muscheln getaucht die wir dann gleich roh gegessen haben.

Später stieß dann eine Freundin von mir aus Yosu hinzu. Interessant ist auch, das es auf Ullungdo eigentlich keine Kriminalität gibt und die Leute Ihre Türen alle offen lassen, auch wenn sie nicht da sind.

Ullungdo ist eine Vulkaninsel mit etwa zehn Kilometer Durchmesser, einer unglaublich schönen KüsteAls ich mich auf den Weg ins Landinnere zum Wasserfall der Insel machte hat eine Schulklasse begeistert mit mir Klassenfotos gemacht da ich dort anscheinend etwas „fremd“ war.


Pohang, Busan, Jeju-Do

18.Juni - 24.Juni 2003
Am Abend haben wir uns von der netten Fischersfamilie und vielen andern Leuten in Ullungndo verabschiedet und sind wieder mit dem Schiff zurück nach Pohang. Meine Freundin aus Yosu hat mich in Pohang dazu überredet, nach Jeju zu reisen aber davor mussten wir noch eine Nacht in Pohang bleiben bis ich wusste, welcher Weg am günstigsten ist (Schiff oder Flugzeug) . Der nächste Tag war einer der regnerischsten Tage die ich je in meinen Leben gesehen hatte denn über Korea tobte ein Taifun. Als wir in Busan total durchnässt ankamen haben wir uns ein Flugticket nach Jeju für den nächsten Tag gekauft da alle Flüge wegen des Taifuns abgesagt worden waren.

Als wir dann in Jeju ankamen war ich erst einmal sehr überrascht, wie anders die Vegetation dort war. Sie war dort sehr tropisch– sprich: es gab Palmen und ganz andere Bäume - wie in Südamerika. Wir haben eine Unterkunft beim Sonnenuntergangsgipfel gefunden wo wir auch gleich in der früh um vier Uhr nach oben geklettert sind um den Sonnenaufgang zu genießen. Ich dachte, wir wären die einzigen dort oben in der Früh, aber ich habe mich girrt: denn als ich dort oben total außer Puste ankam, saßen dort schon Unmengen von koreanischen Pärchen und warteten auf den Sonnenaufgang. Wieder einmal war ich total begeistert von der Mentalität der Koreaner.

In den nächsten Tagen waren wir bei den großen Wasserfällen von Jeju die mit einen gewaltigen Tosen ins Meer stürzten, und wo mich einige Koreaner während meiner Wanderung zum Essen einluden und ich viele Bekanntschaften knüpfte.

Als auch das Wetter gut war konnten wir an einem weißen Sandstrand schwimmen gehen es war echt wundervoll.


Seoul

25.Juni - 2.Juli 2003
Am Flughafen von Jeju trennten sich nun meine Wege von denen meiner Freundin nach einem langen und schweren Abschied. Als ich in Seoul ankam übernachtete ich in einen sehr schönen traditionalen koreanischen Haus mit einer wundervollen Gartenanlage. Anders als beim ersten Besuch in Seoul habe mich nun mit vielen meiner Bekanntschaften, die ich während meiner Reise hier gemacht habe, getroffen und bin abends Cafe, Reißschnaps oder manchmal auch Bier ;-) trinken gegangen und in Diskos. Am Nachmittag bin ich immer durch die Studentenviertel geschlendert wo manchmal in den Parks einfach spontan eine Traditionelle koreanische Theateraufführung stattfand, hier und dort gab es kleine Norebang-Konzerte (Norebang ist der koreanische Ausdruck für Karaoke) und manche Studenten spielten ein bisschen Gitarre . Es war also immer etwas los, überall waren ausgelassen Menschen.

Später war ich auch noch in einem riesigen Elektromarkt, wo ich z.B. in einen Kaufhaus fast drei Stunden herumgelaufen bin - so groß war es.

Nun muss ich abschließend auch etwas zum Nachtleben Seouls sagen, da dies mich sehr schwer beeindruckt hat. Als ich die Disko betrat brannte förmlich die Luft, ich weiß nicht ob ich nach dieser Erfahrung jemals wieder in eine Deutsche Disko gehen kann, denn das sind reine „Schlafsalons“ dagegen! Es gab keinen der nicht getanzt hat, die Koreaner haben mit einer solchen Unschuld und Freude gefeiert das es richtig ansteckend war, hier hat sich niemand um die Wahrung seines Images sorgen gemacht - die Leute hatten einfach Spaß. Man hat schnell Kontakte geknüpft und hat sich dann hitzige Tanzgefechte geliefert. Um vier Uhr Morgens bin ich dann müde mit einen Freund in eines der vielen schönen Cafes gegangen und obwohl es so früh war, war unheimlich viel los auf den Strassen, wenn ich es nicht gewusst hätte wie viel Uhr es war hätte man annähmen können das es Abends ist. Man kann also sagen: Seoul lebt immer.

Irgendwann war es so weit das ich wieder zurück nach München musste und ich muss sagen, das ich keine Lust hatte zurück zu fliegen - denn mich haben die Landschaft, Kultur und die Menschen sehr beeindruckt.Besonders die Menschen in Korea sind schon die Reise wert da sie so herzlich, lustig, gastfreundschaftlich und voller Lebensfreude sind. Hier ist sich praktisch nicht jeder selbst der nächste - denn in Korea leben die Leute miteinander.






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Ich beim Wichtigsten. Essen!


Eine gutgelaunte Koreanerin beim Ausgehen in die vielen Cafes von Seoul
Meine Herberge in Seoul

Werbemodells in den Einkaufsmeilen von Seoul
Fotos vom Königsgarten und den Tempelanlagen in Seoul










Große Buddha Statue in den Sorak-Bergen
Auf dem Weg zum Gipfel der Sorak-Berge









Klassenfoto auf Ullungdo
Der Hafen von Ullungdo - eine ehemalige Piratenbucht





Über dem Fischerdorf Ullungdo
Die Küste von Ullungdo
Kinder aus Ullungdo
Die belebten Straßen in Seoul
Fischmarkt in Seoul
Kleines Norebangkonzert auf den Straßen von Seoul
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