Geschichte
Der junge Student Seung Young (Seo Jang-Won) wird zum Wehrdienst in Südkorea eingezogen. Als er dort eingewiesen wird, erlebt er eine Überraschung, - sein Vorgesetzter ist sein alter Schulkamerad Tae Jeong (Ha Jeong-Woo). Sergeant Tae Jeong gewehrt den Frischling Seung Young dann auch mehr Freiheiten als den anderen und hält seine schützende Hand über ihn. Das ist natürlich nicht gern gesehen und Neid macht sich schnell breit. Die Dinge bleiben aber nicht lange so, bald ist Seung Young auf sich allein gestellt und hat sogar einen Rekruten der ihn selber untersteht, der neue heisst Ji Hoon (gespielt von Regisseur Yun Jong-Bin selber).
Fazit
Ein Film der den Wehrdienst anprangert? – so was hat bei mir schnell Interesse geweckt, denn ich war selber Wehrdienstsoldat und konnte der Militär nicht besonders viel abgewinnen. Interessant ist das der Film mit der Unterstützung des südkoreanischen Militärs gedreht worden ist. Regisseur Yun Jong-Bin, der mit diesen Film seine Abschlussarbeit für sein Filmstudium abgeschlossen hat, hat natürlich dem Militär klar gemacht das es ein Pro-militärischer Film ist und somit seine Film-Förderer ziemlich reingelegt. Man muss sich auch bei den Film ständig bewusst sein das der Film eben nur ein Studentenfilm ist, der sehr geringe Mittel hatte, aber dadurch das der Film auf einigen Festivals eine ungeahnte Begeisterung bei den Kritikern auslöste, ist dieser Film zu einen gewissen Ruhm gekommen und konnte über 10.000 Zuschauer für sich in Korea gewinnen.
Ich selber konnte den Film nicht all zu Viel abgewinnen und schließe mich nicht den Lobeshymnen zum Film an. Mich störte das der Film einfach durch und durch unglaubwürdig wirkte – besonders wenn man eben selber Soldat war. Denn das südkoreanische Militär wirkt hier ziemlich chaotisch, ohne Disziplin, etwas verhätschelt und vor allem sehr flapsig. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen dass das Militär dort wirklich so ist. Der Film selber stellt das Ganze dann aber als die Hölle dar bzw. wie schlimm das alles ist – was man so dann auch kaum nachvollziehen kann, es sei denn man ist so zart besaitet wie die homosexuelle Hauptfigur. Auch wenn sich hier paar Figuren wegen nur den kleinsten Banalitäten umbringen, wirkt das nicht und die Schuld kann man hier der ach so schlimmen Militär kaum in die Schuhe schieben, denn die hier dargestellten Seelenqualen sind kaum schlimmer als die des normalen Alltags – und man fragt sich unweigerlich wie die Figuren bis jetzt durchs Leben gestapft sind. Vielleicht vermittelt der Film auch unabsichtlich einen falschen Eindruck, denn es scheint so dass der Film nur die Pausen während des Wehrdienstes beleuchtet, sprich von der Ausbildung sieht man hier kaum was. Das ist natürlich etwas arg eintönig bei einer Lauflänge von 122 Minuten, wenn man nur die sehr langweiligen Pausen der Soldaten beleuchtet und aus diesen Pausen kann man oft kaum die resultierenden Folgen nachvollziehen. Der Film ist somit auch unglaublich zäh und langatmig. Man hätte den Film auf 40 Minuten eindampfen können, so hätte der Film wesentlich straffer gewirkt und der Inhalt wehre hier kaum zu Schaden gekommen.
Die Schauspieler agieren in den Film recht solide, aber sie können kaum begeistern. Die meisten Schauspieler im Film wirken einwenig wie leere Hüllen. Schlecht spielen sie kaum, aber dafür transportieren sie auch ziemlich wenig, sie vermitteln von sich aus kaum was. Für einen Studentenfilm ist ihre Leistung wiederum aber recht ansehnlich.
Von einer Cinematografie ist hier kaum die Rede, weil die Bildsprache wirklich absolut auf das zweckmäßige reduziert worden ist. Wie gesagt „The Unforgiven“ ist ein Studentenfilm und hat auch nicht wirklich die Mittel dafür gehabt. Hier hat der Film natürlich bei allen Zuschauern Nachsicht.
Der Film ist zwar schaubar, aber gesehen haben muss man ihn nicht. Die Botschaft und die Kritik die der Film vermitteln wollte ist bei mir leider absolut verpufft, weil ich kaum mit den Figuren mitfühlen konnte und weil ich den Film eben als sehr unglaubwürdig empfand.
DVD
Die DVD kommt in einen recht schlichten Pap-Schuber daher, der ausziehbar ist. Das Cover der DVD ist recht gelungen und ist auf jeden Fall mehr wert als der Film selber. Technisch sollte man bei der DVD nicht all zu viel erwarten, denn auch dafür fehlte es den Film verständlicherweise an Mitteln. Das Bild (Letterboxformat) der DVD ist ganz O.K., aber es leidet unter einen ständigen Rauschen, Detailärme und einer nicht ganz optimalen Schärfe. Der Ton (Dolby Digital 5.1) ist dafür ganz gut und bietet manchmal sogar ein paar kleine Effekte, wie Schritte im Hintergrund oder rieselnden Regen. Die Untertitel im Film sind perfekt, sie sind in einfachen Englisch gehalten, guter Geschwindigkeit und immer gut lesbar. Extras gibt es kaum welche, außer einem zusätzlichen Kurzfilm, den ich mir nicht angetan habe.
Special Features:
- Trailer
- Director`s short film
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