Geschichte
Im frühen 16 Jahrhundert der Joseon Dynastie herrscht König Yeonsan (Kim Gang-Woo), ein König der notorisch seine Macht missbraucht, um seinen ausufernden körperlichen Gelüsten zu frönen, anstatt sich um das Regieren seines Reiches zu kümmern. So befielt der Tyrann, dass im ganzen Land 10.000 Frauen zu seiner sexuellen Unterhaltung in den Palast gebracht werden sollen. Hinter dem Monarchen steht ein einflussreicher Mann, der einen erheblichen Einfluss auf den wahnsinnigen König ausübt - Im Soon Jae (Ju Ji-Hun). So fällt es auch in Im Soon Jae Verantwortlichkeit die 10.000 Frauen in fähige Sexobjekte für den König zu verwandeln. Aber Im Soon Jae will seinen König unter all den Frauen eine einmalige und unvergessliche Frau präsentieren, mit welcher er noch mehr Einfluss auf den König ausüben kann. Er findet diese besagte Frau (Im Ji-Yeon) in einem kleinen Dorf, als sie gerade einen traditionellen Schwerttanz aufführt. Das dumme dabei ist das die besagte Schwerttänzerin die Tochter eines Metzgers ist. Was wäre das für ein Paar? Die Metzgers Tochter und der Tyrann …
Fazit
Die koreanische Filmindustrie scheint es sich wohl zum Ziel gemacht zu haben, für jeden König aus der Joseon Dynastie einen Film zu drehen, denn im Jahre 2015 erscheint ein weiterer Historienfilm, der wiedermal die Geschichte eines Königs aus der Joseon Dynastie illustriert - „The Treacherous“. Der erfahrene Regisseur Min Gyu-Dong lässt sich vom übersättigten Genre nicht abschrecken und liefert einen genussvollen sowie opulenten Beitrag zu diesem beliebten ab und das macht er mit Bravour, denn „The Treacherous“ ist in meinen Augen ganz klar einer der besten Genrevertreter, trotz der zahlreich vorangegangenen Konkurrenz. Obwohl der Film eine stattliche Laufzeit von 131 Minuten hat, kommt zur keiner Sekunde Langeweile auf. „The Treacherous“ ist eine sehr involvierende und dynamische Glanzleistung, die durch großartig inszenierte Aufnahmen besticht, starkes Schauspiel vorzuweisen hat und all das und mehr in eine spannend erzählte Geschichte einbettet.
Regisseur Min Gyu-Dong bedient sich hier ohne Rücksicht auf Verluste reichlich an expliziten Erotik und Gewalt Szenen um seiner Geschichte die nötige Würze zu verleihen, dabei kommt ihn der Hauptplot um seinen tyrannischen, wahnsinnigen, despotischen und notgeilen König gerade recht, welcher formidabel von Kim Kang-woo dargestellt wird. Kim Kang-woo spielt diese Rolle mit vollem Elan und verleiht seiner Figur eine scheinbare unerschöpfliche Energie, eine unheilvolle Energie voller Wahnsinn, welche auch den Film antreibt. Aber auch alle anderen Hauptdarsteller scheinen ihre Rollen mit Genuss zu spielen, sodass in „The Treacherous“ starkes, leidenschaftliches und glaubhaftes Schauspiel geboten wird. Alle Leistungen der einzelnen Hauptdarsteller, welche hier viele sind, aufzuzählen würde zu lange dauern, aber es sei noch Joo Ji-hoon erwähnt, welcher die Rolle des Ministers Im Soon Jae und vermeintlich loyalen Freund des Königs spielt, und somit von der Geschichte her die Hauptfigur verkörpert, auf der der größte Fokus liegt. Joo Ji-hoon verkörpert mit seinem Spiel das genaue Gegenstück zu Kim Kang-woo Rolle als König, denn er wirkt stets kühl, berechnend und undurchschaubar. Sein Spiel ist dabei sehr dezent und die Gefühle die in ihn brodeln deckt er gekonnt erst Stück für Stück im Laufe des Filmes auf.
Aber vor allem zieht der Film den Zuschauer durch seine grandios visuell inszenierten Szenen in den Bann. Hier löst eine pompöse Szene die andere am Stück ab. Die Cinematographie von „The Treacherous“ ist sehr dynamisch, das heißt man wird nur so von opulenten Bildern und diversen Kameraeinstellung überflutet. Das Auge kann kaum auf Details verharren, denn die Kamera ist fast immer in Bewegung, das verleiht der Cinematographie und den Film eine gewisse Dynamik, ist aber auch für das Auge zuweilen sehr anstrengend, da es kaum verharren kann. Man will diverse Bilder gerne in sich aufsaugen, aber dafür lässt der Kameramann den Zuschauer kaum Zeit, denn selbst wenn die Szenen nur in einen kleinen Raum stattfinden, wird gezoomt oder outgezoomt. Der Film besteht somit aus ständigen Kamerafahrten, welche bis ins letzte Detail durchdacht worden sind. Licht, Kostüme, Schauspieler und die gesamte Szenerie sind allesamt so arrangiert worden das sie am richtigen Platz im richtigen Moment sind um die perfekte Stimmung zu erzeugen. „The Treacherous“ ist ein wahrer Bilderrausch der über den Zuschauer die komplette Laufzeit des Filmes niedergeht, ohne dass er dabei innehält oder greifbar bleibt. Es sind ganze Momente und Szenen am Stück die einen in Erinnerung bleiben.
Trotz der visuellen Reizüberflutung, die mich ein wenig überfordert hat, war für mich „The Treacherous“ ein großartiger Film, der es schon allein wert ist wegen seiner wunderbar choreographierten koreanischen Schwerttänze gesehen zu werden, denn sowas sieht man nicht alle Tage und vor allem nicht als so herrlich inszenierte Schlüsselszenen wie hier. „The Treacherous“ ist ein Muss für alle Genreliebhaber, denn diese kommen hier voll auf Ihre Kosten. Zu guter Letzt wartet der Film mit einem wunderschönen Abspann auf, der das ganze Film-Ereignis denkwürdig abschließt. Viel falsch kann man bei diesen Streifen also nicht machen und somit ist „The Treacherous“ von mir auf jeden Fall eine absolute Empfehlung.
DVD
Ich hatte von dem Film die sehr schicke First Press Limited Edition aus Korea, welche in einen schönen Schuber daherkommt und ein hochwertiges Fotobuch von 36 Seiten beinhaltet, sowie fünf schöne Postkarten. Die Version kommt mit zwei DVDs daher. Auf der einen DVD befindet sich der Director's Cut und auf der anderen DVD die Theatrical Version, welches mal ausnahmsweise die längere Version ist und genau auf dieser Version basiert meine Rezension. So schön diese Film Edition auch anzuschauen sein mag, technisch überzeugt sie leider nicht. Es ist das Bild (2.35:1 anamorphic widescreen), was enttäuscht. Farben und Kontraste hat das Bild mehr als genug, aber in Sachen Schärfe und Detail ist es leider gerade mal Durchschnittlich. Hier lohnt es sich tatsächlich auf die schöne DVD Edition zu verzichten und lieber auf eine Blu-Ray Version zu warten. Die koreanische Dolby Digital 5.1 Surround Tonspur, ist sauber kräftig, effektvoll und manchmal auch ein wenig räumlich verteilt, aber wie so oft wird die Verteilung auf die Surround Boxen bei den Koreanern zu selten genutzt. Die Untertitel, sind klar sichtbar, aber manchmal ein wenig zu schnell und kommen dazu des Öfteren mit schwierigem Vokabular daher, sind aber im Großen und Ganzen, dennoch verständlich. Ich musste manchmal aber trotzdem die Pause Taste betätigen um alles zu verstehen. Die Extras sind wie immer ohne Untertitel, aber dennoch interessant, wenn man sich durch diese hangelt, finden sich einige interessante Features die auch ohne Untertitel einen Blick wert sind.
Extras:
Disc 1: Theatrical Version (159mins)
Supplements (28mins)
- 검술 훈육 (06분 08초)
- 간신의 기록 (15분 07초)
- CG Before & After (02분 40초)
- 포스터 촬영 현장 (04분 08초)
Disc 2: Director's Cut (130mins)
Supplements (8mins)
- 면령 훈육 (51초)
- 주안상 훈육 다른엔딩 (45초)
- 숭재의 번민 (44초)
- 장녹수의 계략 (43초)
- 설중매의 고백 (53초)
- 다른엔딩 버전 (에필로그 포함) (04분 24초)
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Titel: The Treacherous
aka: 간신 L/J: Südkorea 2015
Laufzeit: 131 Min
Regie: Min Gyu-Dong
Studio: Lotte Entertainment; Soo Films Kinematographie: Park Hong-Yeol Musik: Kim Jun-Seong(b) Producer: Min Jin-Soo; Park Ja-Myung Animation: Choi Yong-Woong; Yun Dae-Won Story: Lee Yun-Seong(b); Min Gyu-Dong Genre: Historiendrama
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Film
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Extras
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