“The Art of Seduction” ist ein weiterer Film mit dem weiblichen Superstar aus Korea schlechthin - Son Ye-Jin. Son Ye-Jin ist in Korea und darüber hinaus, wie z.B. Japan und China seit Jahren überaus beliebt und hat ein gewisses koreanisches Schönheitsideal etabliert. Ich selber hab zwar fast alle Filme mit ihr gesehen, aber kaum welche rezensiert, was daran lag das ich mit ihr einfach kaum was anfangen konnte (Mit Ausnahme von “A Moment to Remember“). Ihre Filme haben mich meistens kalt gelassen oder ihr Schauspiel hat mich gar genervt, trotzdem habe ich es immer wieder mit ihr versucht, vor allem da mir diverse koreanische Freunde sie immer wieder nahe gelegt haben und mir versicherten das ihr Spiel sich verändert hat. Ob nun “The Art of Seduction” die richtige Wahl war um Son Ye-Jin mit neuen Augen zu sehen ist fraglich, denn der Film ist von Regisseur Oh Gi-Hwan, welcher für eher mäßige bis schlechte Filme wie z.B.
Repechage,
Ghost in Love und Last Present verantwortlich war.
“The Art of Seduction” ist dann auch wie erwartet nicht gerade ein cineastisches Meisterwerk, aber dennoch durchaus unterhaltsam, so dass es den Ansprüchen genügt. Auch Son Ye-Jin macht sich in den Film ganz gut, da sie in dieser seichten Komödie einfach wesentlich besser aufgehoben ist als in ihren unzähligen Dramen in der sie die arme oder gar kränkliche Frau gespielt hat. Ihr Spiel ist zwar nicht überragend, aber durchaus passabel bis nett, dasselbe trifft auf ihren männlichen Gegenpart Song Il-Gook zu. Die Chemie zwischen den beiden funktioniert halbwegs und erzeugt somit die gewollte Dynamik zwischen den beiden, von der dann der Film von Anfang bis zum Ende lebt. Beide werden als Personen mit einen ungeheuren Sexappeal dargestellt, welchen ich persönlich selten ausmachen konnte – für mich gibt es z.B. weitaus erotischere und attraktivere Darstellerinnen als Son Ye-Jin, aber das mag Geschmacksache sein und wer Son Ye-Jin mag muss sich eigentlich diesen Film anschauen, denn sie fährt hier all ihre Reize aus (die mich ziemlich kalt ließen.).
Der Film hat einige gute Nebendarsteller wie die hübsche Comedy-Ikone Hyun Young(a) und andere, aber leider wird deren Potential niemals ausgeschöpft und sie wirken eher wie eine Verschwendung im Film, was schade ist.
Von der Cinematographie her ist der Film recht unspektakulär. Inszeniert ist der Film sauber und ordentlich, aber es bewegt sich stets im Bereich des zweckmäßigen und man vermisst hier und dort einen etwas verspielten Look, der gerade bei einer Komödie von Vorteil wäre. Das ist aber irgendwie typisch für Regisseur Oh Gi-Hwan, denn dieser hat bisher in all seinen Filmen niemals auf das Visuelle gesetzt, was auch O.K. ist, wenn er mit einen überragenden Drehbuch trumpfen könnte, aber auch hier wie in all seinen anderen Filmen bewegt sich alles stets im Bereich des Durchschnittlichen. Große Lacher bleiben in den Film aus, aber die ewige Konkurrenz zwischen den beiden erzeugt dennoch immer gerade genug Spannung um den Zuschauer bei Laune zu halten und ihm ein stetes Schmunzeln zu entlocken – aber mehr nicht.
“The Art of Seduction” punktet aber in meinen Augen darin, das er seinen Genre treu bleibt und von Anfang bis zum Ende bissig, lustig und nett bleibt und niemals die Moralkeule ausgepackt wird, ganz im Gegenteil. Regisseur Oh Gi-Hwan glänzt auch mit einigen netten Einfällen, die für eine gewisse Würze sorgen. So bleibt eine seichte aber dafür reinrassige Komödie zurück die einen recht kurzweilig zu unterhalten weiß und schnell vergessen ist, aber auch solche Filme sind manchmal recht willkommen.