„Someone Special“ ist ein Film des zu Recht renommierten Drehbuchautors und Regisseurs Jang Jin(a). Lustigerweise habe ich bis ich „Someone Special“ gesehen habe nur Filme gesehen die auf Drehbüchern von Jang Jin(a) basierten, aber noch keinen Film direkt von ihn, außer Guns & Talks – mag heißen keinen Film wo er selber die Regie geführt hatte. Dafür gehören die Filme wo er sich für das Drehbuch verantwortlich zeigte mit zu meinen Lieblingsfilmen aus Korea, allen voran z.B.
A Man Who Went to Mars und
Welcome to Dongmakgol. Meine Erwartungen waren also nicht all zu gering bei „Someone Special“. Große Erwartungen sind aber meistens immer was Schlechtes und somit habe ich versucht diese auch einiger Maßen zurückzuhalten, aber trotzdem empfand ich „Someone Special“ nicht gerade als weltbewegend. Für mich war der Film einfach nur ein kleiner, netter und guter Film. Jang Jin(a) präsentiert uns hier einen Film des leisen aber durchaus guten Humors.
Wer schon mal was von Jang Jin(a) gesehen hat weis dass sich seine Werke selten wirklich ernst nehmen, so auch hier. Auch nimmt Jang Jin(a) stets die koreanische Filmbranche auf die Schippe, besonders was die unzähligen Dramen betrifft und „Someone Special“ ist hier auch keine Ausnahme und nimmt diverse Melodramen gezielt aufs Korn. Das ist dann auch recht angenehm, besonders wenn man sich durch eine Flut von diversen schlechten Korea-Dramen gekämpft hat, in denen meistens der weibliche Hauptcharakter an irgendeiner tödlichen Krankheit stirbt , nur damit die Dramaturgie gesteigert wird. Jang Jin(a) scheint das auch stets sauer aufzustoßen und er nimmt diese Thematik und diverse andere klischeehaften Elemente der koreanischen Filmindustrie gekonnt und auf eine für ihn typisch Art auf die Schippe. Ich schreibe schon lange nicht mehr über jeden Film ein Review – denn die meisten koreanischen Dramen haben fast immer dasselbe Schema und ich könnte z.B. von einen Film wie „Last Present“, den ich auch vor kurzem gesehen habe, einfach von anderen Reviews fast nur noch den Text duplizieren. „Someone Special“ kann man somit als fast reinrassiges Kontraprodukt zu diesen Filmen sehen.
Wie auch immer - „Someone Special“ ist nicht nur witzig und eine Parodie auf die koreanischen Filmdramen. Man versucht hier auch gegen die stets propagierte Todessehnsucht durch die Filmindustrie in Korea anzukämpfen und man huldigt hier das Leben an, was viele andere koreanischen Filme doch ein wenig vergessen. „Someone Special“ verzichtet somit gänzlich auf künstlich erzeugte Dramaturgie und macht dafür den ehrlichen und realistischen Gefühlsregungen Platz. Das Ganze ist dann aber doch stets einen Tick zu unscheinbar, zu leise und zu unspektakulär, aber trotzdem ist es alle mal besser als bei den meisten Filmen die sich den hemmungslosen Kitsch hingeben, denn auch Kitsch will gekonnt sein (… und die wenigsten beherrschen ihn wirklich).
Der Film überzeugt vor allem durch seine guten Schauspieler – besonders Lee Na-Young ist einfach wieder mal absolute Spitze. Sie spielt einfach super, wenn sie sich im Film über die einfachsten Komplimente freut, beginnt man selber sich mit ihr tierisch zu freuen. Es ist auch die Einfachheit der beiden Charaktere die eben einen gewissen Charme erzeugen. Beide stellen keine Schönlinge oder irgendwelche Intelligenzbolzen dar, sondern einfach nur zwei Personen die einfach nach ein wenig ehrlicher Aufmerksamkeit suchen und ehrlicher Liebe. Lee Na-Young und Jeong Jae-Young stellen diese natürlichen und einfachen Gefühlsregungen sehr gut da und sind somit ein ganz großer Bonus im Film.
„Someone Special“ bietet uns vereinzelt auch ein paar schöne Bilder untermalt mit guter Filmmusik, aber die Bildsprache im Film ist wie fast alles im Film eher realistisch und bleibt auf den Boden der Tatsachen. Die Bilder werden kaum wirklich benutzt um Stimmung zu erzeugen, sondern man verlässt sich im Film fast einzig und allein auf die Erzählweise, die Schauspieler und vielleicht ein klein wenig auf die Musik.
Das Problem von „Someone Special“ ist das er doch hin und wieder einfach nur so dahin plätschert und mich persönlich nur stellenweise emotional berührt hat, bzw. irgendwelche Regungen bei mir erzeugt hat. Manchmal habe ich aber doch richtig laut aufgelacht, denn paar vereinzelt gute Szenen hat der Film, die es wert sind gesehen zu werden, aber sie sind selten. Es fehlt den Film einwenig an der richtigen Atmosphäre – der Film ist zwar gut und sehenswert, aber so richtig in Bann mag das Ganze einen nicht ziehen. Seine Zeit die man in diesen Film investiert bereut man aber nicht, denn der Film ist recht liebenswert und sympathisch. „Someone Special“ ist ganz nett, aber ich weiß das er bei mir nicht lange in Erinnerung bleiben wird, denn dazu fehlte den Film einfach das gewisse Etwas was mich persönlich angesprochen hätte.