Geschichte
Dong-huk Koo (Kim Rae-Won) ist ein Schläger und Herumtreiber, er bestiehlt seine Familie und betrügt seine Freunde. Sein Vater (Oh Gwang-Rok) sitzt im Knast und sein kleiner Bruder beginnt in seine Fußstapfen zu treten. Eines Tages wird Dong-huk Koo von einem Verbrechersyndikat entführt und muss unter Gewaltandrohung eine strickte Schule durchlaufen. Erst am Ende seiner Ausbildung erfährt er, dass er als Mittelsmann von Gangasterboss Tae-chun Jang (Yun Tae-Young) bei der Polizei eingeschleust wird. Dank seiner fundierten Insider- Kenntnisse steigt Dong-huk Koo innerhalb kürzester Zeit vom Streifenpolizist zum Detective auf. Doch sein Schicksal läuft gegen seine Vorstellungen. Folgt er seiner Aufgabe? Oder stellt er sich gegen seine Auftraggeber?
Fazit
„Mr. Socrates“ ist ein Film der etwas anderen Art, der gerade deswegen hier und dort einige treue Fans gewinnen konnte. Dieses Erstlingswerk von Regisseur Choi Jin-Won ist ein Film der irgendwo zwischen typischer und kurzweiliger Unterhaltung für die Massen und eigenwilligen Independent Movie pendelt, aber nicht wirklich einer Zielgruppe klar zu zuordnen ist. Dies kann man als Stärke aber auch als Schwäche des Filmes auslegen – ich sah es eher als Schwäche, denn so ist der Film irgendwo weder Fisch noch Fleisch. Dennoch zolle ich Regisseur Choi Jin-Won durchaus meinen Respekt weil er sich wenigstens bemüht hat den ausgelutschten Gangster und Cop-Thriller Genre was Neues abzugewinnen, denn das ist ihn durchaus gelungen, weil „Mr. Socrates“ ist angenehm anders und man weis somit auch nicht immer genau wo der Film hin will und genau daraus bezieht der Film seine Hauptspannung – aus dieser gewissen Unberechenbarkeit.
So zeichnet sich der Film durch einen stets vorhanden schwarzen Humor aus der einhergeht mit einer gehörigen Portion Ironie, die allgegenwärtig ist. Was die Gewalt im Film betrifft ist diese ziemlich derb, aber so was ist man aus so machen anderen koreanischen Streifen durchaus gewohnt. Regisseur Choi Jin-Won setzt aber hier nicht nur einfach auf plumpe und ziellose Gewalt um den Zuschauer zu unterhalten, weil er uns doch mit seiner rabiaten und ruppigen Erzählweise stets gewisse Botschaften vermitteln will, wie z.B. das wirklich jeder egal wie weit er unten ist eine zweite Chance verdient und wahrnehmen sollte. Großartige Tiefsinnigkeit sollte man aber hier nicht erwarten, denn die diversen Botschaften sind zwar nett und gut platziert aber ziemlich undifferenziert, vereinfacht und folgen oft den Schema „Entweder Rechtschaffend oder Böse“, „Falsch oder Richtig“ usw. – aber all das wirkt niemals ganz so einseitig wie es sich anhört da jede Kernbotschaft einen auf eine ziemliche schräge und zynische Art präsentiert wird, wo dann auch der Reiz des Filmes liegt und einen hier und dort stets ein Schmunzeln entlockt. Interessant ist auch das der Film weitestgehend eine ganz klare Männersache ist – sprich ähnlich wie bei einen Guy Ritchie spielt das weibliche Geschlecht in diesen Film keine Rolle und es gibt auch keine weiblichen Schauspielerinnen in den Film – und wenn überhaupt dann nur ganz kurz als Statisten und Nebenrollen von paar Sekunden – also auf eine typisch koreanische eingeschobene Schnulzstory wird hier verzichtet.
Die ganze Grundidee und Intension des Filmes hat was, aber die Ausführung des Ganzen weis leider in meinen Augen nicht immer ganz zu überzeugen. Den Film fehlt es einfach ein kleinwenig an Herzblut, denn hier und da wirkt der Film in seiner Erzählstruktur, seinen Schauspiel und seiner Inszenierung stets etwas trocken so das nicht immer ganz der Funke überspringen will der einen fesselt.
Von seiner Aufmachung ist der Film also eher spartanisch und in allen Belangen rein Zweckmäßig. Diese schnörkellose Cinematografie wird dann auch kaum von Musik untermalt was schade ist, denn des Öfteren hätte es den Film gewiss mehr Pep verliehen – ich glaube es gab sogar nur eine Szene in der Musik vor kam.
Schauspielerisch ist der Film auch nicht wirklich weltbewegend, aber dafür stets in allen Belangen grundsolide von Hauptdarsteller bis hin zum Nebendarsteller.
So mag „Mr. Socrates“ zwar kein Meilenstein sein, aber er ist dank seiner leichten Andersartigkeit und seinen starken Sarkasmus durchaus sympathisch, alle mal einen Blick wert und somit kein schlechter Film – aber insgesamt tendiert dieser Film zur einfachen und spartanischen Unterhaltung, die mir bestimmt nicht lange in Erinnerung bleiben wird.
DVD
Ich hatte von dem Film die deutsche Special Edition zur Verfügung, die in einen schönen und vor allem schlanken Schuber daher kommt. Das Bild (anamorph widescreen 1.85:1) hat zwar ganz gute Farben, sowie einen ordentlichen Kontrast, aber die Schärfe ist nicht wirklich optimal, dennoch ausreichend. Die koreanische Dolby Digital 5.1 Originaltonspur ist typisch koreanisch – sprich sauber, klar, aber ohne nennenswerte Effekte. Die Untertitel sind klar lesbar, klar verständlich, im guten Tempo, kurzum hier gibt es nichts zu beanstande. Die Extras sind nicht viele aber sie sind die wesentlichen auf die es ankommt und somit einen Blick wert.
Extras:
- Interview mit Cast & Crew
- Behind the Scenes
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