„Sex is Zero“ war einer der erfolgreichsten Filme aus den Jahre 2002 und lockte über vier Millionen Zuschauer in das Kino. „Sex is Zero“ ist die koreanische Variante von „American Pie“, welcher in Korea im Jahre 1999, im Gegensatz zu seiner koreanischen Interpretation, absolut flopte. So wundert es einen auch nicht das im Jahre 2007 auch „Sex is Zero II“ folgte. Wenn man das alles so liest denkt man eigentlich man hat hier die aufpolierte und vielleicht gar bessere Version von „American Pie“.
Tatsächlich kann sich aber „Sex is Zero“ nicht wirklich mit „American Pie“ messen, denn dafür fehlt in einfach der Witz und der Charme des Originals. Warum das so ist und warum der Film trotzdem so erfolgreich war ist einfach zu erklären. „Sex is Zero“ gab sich für seine damaligen Verhältnisse in Korea ungewohnt freizügig und ist es auch heute noch. „American Pie“ wirkt dagegen sehr prüde, denn „Sex is Zero“ mutet teilweise schon fast wie ein Softporno an. Diese geballte Ladung Sex und nackte Haut, die in dieser Form für das koreanische Kino einwenig ungewohnt war, lockte dann auch hauptsächlich die Zuschauer in das Kino, denn was Inhalt und Witz des Filmes anbelangte so war es bei beiden kaum der Rede wert von Witz und Inhalt zu sprechen und diese Komponenten sind auch nicht ansatzweise vergleichbar vertreten wie bei den amerikanischen Vorbild.
Das Hauptproblem von „Sex is Zero“ ist das die Gags, der Sex, die Erotik, die banale Geschichte und der dramatische Teil im Film alle als einzelne Elemente für sich in Raum alleine stehen und einfach nicht richtig miteinander harmonieren. So kommt auch keine richtige Atmosphäre im Film auf. Besonders der dramatische Teil des Films passt nicht wirklich so recht in das Gesamtkonzept hinein und stört eher, auch wenn sein Ansinnen gut gemeint ist. Regisseur Yun Je-Gyun will hier noch schnell auf biegen und brechen die Folgen eines unbedachten Sexlebens zeigen und uns eben kurz die Kehrseite des hormongesteuerten Studentenlebens aufzeigen. Neben den diversen Tabubrüchen und der lüsternen zur Show Stellung der Weiblichkeit passt diese Botschaft wie vieles andere nicht so recht in den Film, dass hat z.B. bei
Madeleine weit aus besser gepasst und auch besser funktioniert.
Die Gags selber zünden kaum und das liegt nicht an der Inszenierung oder an den Darstellern denn diese spielen alle samt recht ordentlich, es liegt einfach an den unglaublich flachen Humor. Flacher Humor ist für mich eigentlich kein Problem, aber hier wirkt der Humor irgendwie zwanghaft und nicht locker rübergebracht. Das einzige womit dieser Film außer Sex punkten kann sind seine recht ordentlichen Darsteller. Im Chang-Jeong gibt hier wie so oft den naiven Volltrottel und Ha Ji-Won verkörpert gekonnt die begehrenswerte Angebetete. Die meisten Nebendarsteller glänzen durch ihr sehr überzogenes Schauspiel, was sehr an Overacting grenzt. Der ganze Cast überzeugt einen, aber schauspielerische Großleistungen braucht man hier kaum suchen, sondern eher eine nette Darbietung.
Was die Bilder in „Sex is Zero“ betrifft so läuft hier die Cinematography nur bei den Sex-Szenen zur Hochform auf und hier merkt man wieder einmal mehr worauf der Fokus im Film liegt. Diese Szenen sind aber dann auch wirklich gelungen und zaubern dann in das Zuschauer-Zimmer doch ein wenig knisternde Erotik. Hier sei aber angemerkt das das eher ausschließlich auf das männliche Publikum zugeschnitten ist, denn die Kamera widmet sich fast, bis auf paar Ausnahmen, einzig und allein den weiblichen Reizen. Der Rest des Films hat von seinen Look her eher das Niveau einer durchschnittlichen TV-Serie, also nichts Überragendes.
Der Film bietet uns viel Schwachsinn mit Längen, denn da alles nicht so recht zusammenpasst und die Erzählweise im Film nicht richtig funktioniert, fesselt der Film einen zur keiner Minute. „Sex is Zero“ ist jetzt der zweite Film den ich neben
My Boss, My Hero von Regisseur Yun Je-Gyun gesehen habe und ich bin ehrlich gesagt einwenig von seinen Schaffen abgeschreckt und werde mir bei seinen vielen anderen Filmen, vor den Schauen, erstmal dreimal überlegen ob ich mir das antun will. Für all diejenigen die Lust auf einen hirnlosen Softporno haben, ist dieser Film genau das richtige, denn für mehr taugt das Ganze nicht.