Repechage ist einer dieser kleinen netten Filme für Zwischendurch, die nicht all zu anspruchsvoll sind und gut zu unterhalten wissen. Regisseur Lee Gwang-Hun (bekannt durch
The Legend of the Evil Lake und
Ghost in Love) war einer der Regisseure der die neu aufkommende Popularität des koreanischen Filmes im Jahre 1997 ausnutzte und mit Repechage auch die neu gewonnene Freizügigkeit in seinen Film zur Geltung bringt. Er schuf vielleicht keinen Klassiker wie
Beat, der im selben Jahr erschien, aber verhalf zwei heutigen koreanischen Film Stars zu ihrem Film-Debüt – den Frauenschwarm Jang Dong-Gun und der schönen Kim Hee-Seon.
Allein diese beiden dürften auch das Hauptargument seien, sich diesen Film anzuschauen. Die Geschichte selber ist nicht wirklich was Großartiges und wollte das anscheinend auch niemals sein. Die Charaktere im Film sind alle ein wenig unausgewogen. Das Paar welches unseren Hauptfiguren das Herz bricht, ist hier sehr eindimensional und oberflächlich dargestellt. Damit schlägt natürlich unsere Sympathie uneingeschränkt für unsere beiden Hauptfiguren und das obwohl beide nicht ganz perfekt sind, aber das wird niemals großartig hinterfragt. Man sollte aber auch bei einem Film wie Repechage nicht all zu viel Tiefe erwarten, auch wenn der Film seine Botschaft hat. Man will hier einen zeigen das man trotz seiner verletzten Seele, sich nicht abschotten soll, bzw. man soll nicht die Hoffnung auf eine neue Liebe aufgeben, weil genau das der falsch Schritt wäre.
Dieser verletzte Charakter wird besonders überzogen und vor allem sehr intensiv von Kim Hee-Seon dargestellt. Ich kann mir vorstellen, dass einigen Zuschauern ihr Charakter tierisch auf die nerven gehen könnte. Das ist sehr ungewohnt, denn wer einige Filme mit Kim Hee-Seon kennt, weiß das sie fast immer nur sehr ruhige Charaktere spielt und niemals so einen impulsiven Charakter wie hier, in ihrer ersten Filmrolle. Sie macht das auch ganz witzig, aber hin und wieder, wenn sie ganz selten im Film ihren kecken Charme versprüht sieht man, dass hier eher ihr wahres Talent liegt. Die Rolle eines
My Sassy Girls steht ihr nicht unbedingt, dafür haftet ihr selber einfach zu viel Tiefe an, die meiner Meinung nach leider von zu wenigen Regisseuren in Korea ausgenutzt worden ist. Wie auch immer, Kim Hee-Seon kommt mit ihren zwanzig Jahren relativ frisch rüber und vor allem ist sie in diesen Film niedlich wie nie. Schade ist nur das ihre dezenten und schönen Gesichtszüge quasi fast komplett überschminkt werden. Das fällt aber überhaupt bei einigen Filmen aus der Zeit auf, dass die Damen von damals nicht all zu viel von dezenter Kosmetik gehalten haben. Ansonsten zeigt Kim Hee-Seon gerne viel Bein und gibt sich hier gewollt sexy.
Der männliche Gegenpart zu Kim Hee-Seon, gespielt von Jang Dong-Gun, spielt ebenfalls sehr nett und vor allem charismatisch. Obwohl Jang Dong-Gun hier seine erste Filmrolle hat, spielt er schon sehr routiniert. Seine schauspielerische Leistung ist vielleicht hier nicht grandios, aber für einer seiner ersten Rollen mehr als ordentlich und somit stellt er auffallend alle anderen Schauspieler hier in den Schatten. Das mag vielleicht auch daran liegen dass seine Rolle wesentlich dezenter als die von Kim Hee-Seon ist und auch wesentlich mehr Nuancen hat. Wie gesagt die dargestellten Figuren wirken hier teilweise sehr unausgewogen. Man baut auf jeden Fall zu Jang Dong-Gun Figur am schnellsten Sympathien auf, weil er am menschlichsten und vor allem am normalsten wirkt.
Der ganze Film wird hauptsächlich auch von Kim Hee-Seon und Jang Dong-Gun getragen und hätte ohne diese kaum einen Wert. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und ist nicht mehr als eine gewöhnlich 0815 Story, die den beiden Newcomern die nötige Rahmenhandlung bietet um sich zu profilieren, was auch gelingt. Regisseur Lee Gwang-Hun schafft es den Film eine konstante Stimmung zu verleihen und vermeidet Längen im Film, was auch nicht all zu schwer ist bei einer Laufzeit von 85 Minuten. Langeweile kommt also kaum auf. Überraschungen werden einen aber einen kaum geboten und all zu Große Höhepunkte gibt es auch kaum.
Was die Cinematographie betrifft so ist diese sehr sauber umgesetzte worden und insgesamt ganz O.K, wenn man das Alter des Filmes berücksichtigt. Sie bietet uns zwar keine nennenswerten Effekte, fällt aber auch selten unangenehm auf. Was ein wenig stört ist das einige Szenen mit nerviger Techno-Musik untermalt sind, die hier einfach nicht hinpasst. Auch ein wenig negativ Auffallend sind die Innen-Aufnahmen von Räumen, da diese ein wenig billig aussehen, weil klar zu erkennen ist das, dass ganze in einen Filmstudio aufgenommen worden ist.
Repechage mag kein Klassiker sein oder gar ein richtig guter Film, aber ein schlechter Film ist er bestimmt nicht. Vor allem erzeugt Repechage gute Laune und entlässt einen unbeschwert in den Abend. So ein Film ist zwar schnell vergessen, aber wenn man vielleicht gerade mit seiner Zeit nichts bessere anzufangen weis, ist Repechage bestimmt keine Zeitverschwendung, denn er weis zu unterhalten, auch wenn es nur sehr seichte Unterhaltung ist.