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Geschichte

Unter der Überwachung der imperialistischen japanischen Besatzer, hat sich eine Gruppe von schrägen Außenseitern zusammengefunden, die das erste Live-Radio-Drama Koreas realisieren. Der Kopf dieser außergewöhnlichen Gruppe ist Lloyd Park (Ryu Seung-Beom), er ist der Direktor und der Organisator der Radio-Show, dann haben wir einen Schriftsteller (Kim Roi-Ha), der an einer Schreibblockade leidet und natürlich ist ein Drama nicht komplett ohne seine Stars: Hier haben wir eine sexy und selbstverliebte Jazz-Sängerin (Kim Sa-Rang), welche die Show immer wieder in Schwierigkeiten bringt, da sie öfters aus heiteren Himmel von Script abweicht und improvisiert, dann ist da ihre schrullige aber charmante Rivalin (Hwang Bo-Ra), der Nachrichtensprecher (Oh Jeong-se)und zu guter letzt befindet sich im Team noch ein Freiheitskämpfer (Lee Jong-Hyeok) der sich hier als Sound-Ingenieur eingeschlichen hat. Nun denn – Lasst die Show beginnen!


Fazit

Radio Dayz ist ein leichtfüßiges kleines charmantes Filmchen, nicht mehr und nicht weniger. Das bemerkenswerte dabei ist das der Film eigentlich zu einer der düstersten Zeiten der koreanischen Geschichte spielt – zurzeit als Korea eine Kolonie Japans war und die Japaner stets bemüht waren die koreanische Identität zu unterdrücken. Somit litt das koreanische Volk eigentlich unter einer allgemeinen Depression, die eben zum großen Teil durch die Erniedrigung der Besatzer erzeugt wurde. Aber im Film ist diese depressive Atmosphäre stets nur unterschwellig vorhanden und wird übertüncht von Humor. So ein Umgang mit der dramatischen Vergangenheit, zeugt irgendwie von einer gewissen Reife, die nicht unbedingt selbstverständlich ist. Der Widerstand gegen die japanische Besatzung wird hier auch mal etwas anders dargestellt – nämlich mal ganz ohne Mord und Todschlag, sondern mit einer locker, leichten und zynischen Erzählweise, die keine Partei all zu ernst nimmt und auch Jenseits von jeglichen Patriotismus agiert, sondern wenn überhaupt diesen eher ein wenig auf die Schippe nimmt.

Der ganze Film gibt sich recht unspektakulär und man sollte nicht all zu großartiges erwarten – aber es reicht völlig aus uns als Zuschauer an einer Radio-Show mit viel Charme und Liebe teilhaben zu lassen, somit spielen sich auch die Ereignisse fast ausschließlich nur im Studio der Radiostation ab. Die Kunst des Films ist das wir als Zuschauer voll und Ganz in den Höhen und Tiefen der Radio Show involviert werden – von ihrer ersten Sendung bis zum großen Finalen Ende. Das Ganze macht durchwegs Spaß und hin und wieder entlockt einen diese lockere und unverkrampfte Show, ohne Rücksicht auf Verluste, auch ein Lachen. Schön sind auch die Seitenhiebe auf die aktuellen Dramas in Korea, die hier mit einen Augenzwinkern dezent auf den Arm genommen werden. Der Film lebt somit fast einzig und allein von seiner Geschichte, Erzählweise und von seinen Schauspielern.

Was die Inszenierung betrifft, diese ist recht einfach gehalten und mit recht geringen Mitteln umgesetzt worden, aber trotzdem schafft man es das Jahr 1930 glaubhaft darzustellen, mit all seinen kleinen Details und das verdient Respekt. Auch sonst bietet der Film einen saubere Bilder – die vielleicht manchmal ein wenig zu sehr an TV-Serien Niveau erinnern, aber trotzdem noch immer ihren Zweck erfüllen – den der Fokus im Film liegt eindeutig auf der Geschichte und der guten Erzählweise und nicht auf einer herausragenden Cinematographie. All zu viele Räumlichkeiten und Orte gibt es nicht wirklich im Film, die hier dargestellt werden müssen, aber trotz der schlichten Cinematographie kriegt es der Film hin, wenn es nötig ist uns einige Szenen zu präsentieren die visuell ganz nett sind und somit Stimmung erzeugen können.

Die Geschichte im Film wird hauptsächlich von den Schauspielern vermittelt und somit liegt hier ganz klar die Hauptlast auf deren Schultern. So liefern auch alle Schauspieler ein solides Spiel ab, woran es nichts zum aussetzen gibt. Die meisten Schauspieler spielen ihre Rollen recht überzogen, karikativ und schlittern immer haarscharf an platten Slapstick-Humor vorbei, aber es hält sich stets angenehm in Grenzen. Wirklich herausragend ist jetzt vielleicht keiner der Schauspieler, außer vielleicht Ryu Seung-Beom, denn der Film profitiert ganz gewaltig von seinen Charme, so dass er auch die absolute Idealbesetzung, in der Rolle des Organisators der Radioshow, ist. Die Schauspieler erzeugen eine schöne Dynamik, die unter der Gruppe entsteht und die den Film trägt, so dass es einfach Spaß macht diesen Leuten bei ihrer skurrilen Arbeit zuzuschauen.

Radio Dayz ist recht einfach gestrickt, mit simplen Mitteln umgesetzt worden und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, besser als so viele Mammut-Projekte der koreanischen Filmindustrie aus der letzten Zeit. Vor allem löst sich der Film von der allgemeinen Verkrampftheit vieler neuerer koreanischer Filme und das lässt einen doch positiver in die Zukunft des koreanischen Filmes blicken. Besser als der artverwandte und wesentlich aufwendigere „Once Upon a Time in Corea”, der im selben Jahr wie „Radio Dayz“ erschien und auch eine Komödie zur Zeit der japanischen Kolonialherrschaft ist, ist „Radio Dayz“ allemal und vor allem ist „Radio Dayz“ wesentlich witziger. Ein Überfilm ist Radio Dayz wahrlich nicht, denn dafür ist er zu kurzweilig, aber trotzdem bereut man es kaum diesen Film gesehen zu haben, weil man gut Unterhalten wird, so dass es keineswegs schadet sich für diesen Film Zeit zu nehmen – mir hat es Spaß gemacht, auch wenn ich den Film vielleicht nicht all zu lange in Erinnerung haben werde.


DVD

Die koreanische Limited Edition kommt in einen schlanken Schuber daher und beinhaltet 2 DVDs. Technisch ist die DVD absolut O.K. Das Bild (2.35:1 anamorphic widescreen) der DVD ist sauber und gut – es bietet uns gute Farben und Kontraste, sowie ein Schärfe die ganz ordentlich ist, bloß wenn das Bild zu viele Details aufweist, wird alles einwenig unscharf und es bilden sich manchmal Treppeneffekte. Der Ton (Dolby Digital 5.1) ist sauber und klar, aber ohne nennenswerte Effekte und somit reichlich unspektakulär. Die Untertitel sind manchmal ein kleinwenig zu schnell, aber ansonsten gut lesbar und das Englisch ist auch O.K. Die Extras sind wie immer ohne Untertitel, was man ja bei koreanischen DVDs gewohnt ist, aber hier erweist sich das als fatal da der Director`s Cut auch als Extra gehandelt wird und ohne Untertitel für das ausländische Publikum unbrauchbar ist, ansonsten sind die Extras diesmal auch etwas uninteressant und lohnen sich kaum einen Blick.


Extras:

Disc 1
  • Feature with commentary
  • Interview


Disc 1
  • Director`s Cut
  • Commentaries
  • Poster Shooting
  • Pre-Production
  • Trailer


Titel: Radio Dayz
aka: 라듸오 데이즈
L/J: Südkorea 2007
Laufzeit: 111 Min
Regie: Ha Gi-Ho
Studio: Sidus
Kinematographie: Lee Tae-Yun
Musik: Sung Ki-Wan
Producer: Kim Mi-Hee; Cha Seung-Jae
Story: Kim Hyeon-Jeong(b)
Genre: Komödie

Darsteller:

Go A-Seong
Kim Roi-Ha
Lee Jong-Hyeok(b)
Ryu Seung-Beom


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Film



Bild



Ton



Extras



Untertitel





Published: 26.08.2008
Korea Limited Edition

Film Bilder

































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