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Geschichte

Im feudalen Nordkorea herrscht ein tyrannischer König, der sein Volk und vor allem seine Arbeiter gnadenlos unterdrückt, aber es gibt einen Widerstand der sich gegen den Tyrannen formiert. Und so schickt der König seinen General aus um diesen Widerstand zu brechen. Daraufhin wird ein alter Schmied gefangen genommen. Der Schmied knetet in den letzten Atemzügen seiner Gefangenschaft eine Figur aus Reis. Diese Figur wird durch Blut zu Leben erweckt und beginnt durchs Land zu ziehen, um alles Eisen auf zu essen. Die Figur, genannt „Pulgasari“, wird durch das essen von Eisen immer größer und größer…


Fazit

Nachdem ich den Schock meines ersten nordkoreanischen Filmes Traces of Live überwunden hatte, machte ich mich an das nächste nordkoreanische Filmchen heran – „Pulgasari“. Im direkten Vergleich wirkte dann „Pulgasari“ gegenüber „Traces of Live“ wie ein Meilenstein der Filmgeschichte, was er auch gewiss in der nordkoreanischen Filmgeschichte ist, aber über die Grenzen Nordkoreas hinaus bleibt auch dieser Film nur als Trash zu bezeichnen.

Warum dieser Film dennoch erträglich ist liegt wohl daran das damals der nordkoreanische Diktator Kim Jong-il einen der produktivsten südkoreanischen Regisseure Shin Sang-Ok mit samt seiner Frau Choi Eun-hee, welche eine populäre Schauspielerin war, entführen ließ, damit diese in Nordkorea von nun an für ihre kommunistischen Brüder Filme drehen (Genaueres zu diesen Fall findet ihr in meinen Artikel: Die Geschichte des koreanischen Films unter den Kapitel: „Der Fall Shin Sang-Ok (Die Zeit nach 1970)“). Nordkorea war es also durchaus bewusst das die Qualität ihrer Filme zu wünschen übrig lässt und so ließen sie Shin Sang-Ok mit „Pulgasari“ den bis dato aufwendigsten Film des Landes drehen.

Das gute an „Pulgasari“ ist das seine Geschichte zu einer nicht genau datierten Zeit irgendwann im mittelalterlichen, feudalen Nordkorea spielt und somit umschifft Regisseure Shin Sang-Ok das vermeintliche propagandistische Szenario des hier und jetzt. Natürlich findet man nach wie vor in „Pulgasari“ unmengen an klein gestreuten Botschaften die mit den kommunistischen Regime Nordkoreas harmonieren, aber diese Botschaften sind alle samt zweitrangig und werden kaum dick aufgetragen. Viel mehr war man anscheinend in Nordkorea ernsthaft bemüht einen vollwertigen Monsterfilm zu schaffen der „Godzilla“ aus den verhasstem Japan Konkurrenz machen sollte. Aber „Pulgasari“ ist nicht nur ein Monsterfilm, sondern auch ein Fantasy-Film und dank diversen Massenschlachten und den vielen Kostümen im Film versucht sich der Film zugleich als Historienepos.

So schafft es der Film dann auch eine ganz ordentliche Cinematographie aufzuweisen, die dank vielen Kostümen, gut ausgewählten Kulissen und etwas peinlichen Spezialeffekten einen gewissen Schauwert hat und einigermaßen zeitgemäß zu jener Zeit wirkte. Die Musik ist billige Synthesizer Musik, die aber stellenweise doch Atmosphäre schafft - eine gewisse kultige Trash-Atmosphäre. Der Film bietet einen viel Action und diverse Massenschlachten, so dass einen nie langweilig wird, aber die Inszenierung lässt einen schmunzeln oder vergeblich den Kopf schütteln, denn die sterbenden Leute fallen z.B. theatralisch um während ihr Vollstrecker gekonnt und klar sichtbar daneben haut. Die ganzen Kostüme im Film bringen mehr Farbe in den Film, wirken aber zum größten Teil recht billig, aber es bleibt noch auf dem Niveau eines durchschnittlichen Hongkong Schmuddel-Eastern der untersten Klasse zu jener Zeit. Also Freunde des Trashs dürften hier in Freudengeschrei ausbrechen.

Die Schauspielerkunst im Film besteht zum größten Teil aus theatralischen rum Geheule und verzweifelten Schreien und das am besten im Chor mit vielen anderen. Die Figuren im Film bestehen ausnahmslos aus klischeehaften Stereotypen, so dass hier eine gehobene Schauspielerei auch kaum möglich ist. Bestimmt werden einige Zuschauer genau wegen diesem überzogenen Spiel ihren Spaß an den Film haben.

Ja „Pulgasari“ kann man anschauen, aber gut ist dieser Film deswegen noch lange nicht. Wer es trotzdem mal versuchen will, der sollte auf jeden Fall beim anschauen des Filmes sein Denken auf das Minimum reduzieren. Als Monsterfilm funktioniert der Film auf jeden Fall ganz ordentlich und hat somit auch diverse Fans in seinen Genre gefunden.


Titel: Pulgasari
L/J: Nordkorea 1985
Laufzeit: 95 Min
Regie: Shin Sang-Ok
Genre: Monsterfilm


Besucher-Wertung
Note: 5 - Votes: 2





Film





Published: 01.03.2010
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