„Pirates“ ist reinrassiges Unterhaltungskino für die Massen, welches dieses großangelegte Popkornkino im Jahre 2014 dankend angenommen hat und den Film über 8 Millionen Zuschauer bescherte. Regisseur Lee Seok-Hun(b) hat für das koreanische Kino seine Version von „Fluch der Karibik“, „Die Piratenbraut“ und „Moby Dick“ in einen Film geschaffen. Im Prinzip ist „Pirates“ fast genauso aufgezogen wie der Historienklamauk aus dem Vorjahr -
„The Huntresses“, bloß das er von allen ein wenig mehr ist: Ein wenig aufwendiger, ein bisschen witziger, etwas besser choreografierte Aktion Szenen, eine weitaus längere Laufzeit und und …
Kann ein Film bei einer Laufzeit von 130 Minuten durchwegs unterhalten? Ja bei „Pirates“ geht die Rechnung auf, denn er schafft es trotz flachen Humors, einer banalen Geschichte, durchschnittlichen Schauspiels und nett anzusehenden Bildern den Zuschauer bei Laune zu halten, vor allem da er hin und wieder doch einige sehenswerte Szenen bieten kann und manchmal für einige gute Lacher sorgt, die gut über den Film verteilt sind – ansonsten hält der Film einen mit schönen Kulissen und akzeptablen Aktion Szenen bei Laune.
Die Figuren bieten den Schauspielern kaum großartigen Spielraum für grandiose Schauspielerleistung, denn wie es zu erwarten war sind die meisten Figuren die typischen 0815 Stereotypen einer Gutenlaune-Komödie, außer vielleicht die männliche Hauptfigur „Verrückter Tiger“, locker, charmant und schön gespielt von Kim Nam-Gil. So ist Kim Nam-Gil zusammen mit Yu Hae-Jin für die meisten Lacher zuständig. Die restlichen Darsteller erfüllen einfach ihre Rolle die ihnen zugedacht worden ist, nicht mehr und nicht weniger. Son Ye-Jin ist die einzige Schauspielerin die durch den Film mit erhobenen Haupte schreitet, wie sie es fast immer tut, sprich sie spielt so wie immer, ernsthaft, kühl und gibt ihre Schönheit zum Besten – wenn man es nicht besser wüsste würde man denken das sie ihre Rolle ernst nimmt und sie einfach nicht wahrhaben will das sie in einer Komödie auftritt. Interessant ist das Son Ye-Jin mit jeden Film statt älter immer jünger und hübscher wird, so auch hier. Wenn ich es nicht wüsste, würde ich niemals darauf kommen das sie so alt ist wie ich – also 33.
Was die Cinematografie des Filmes betrifft, so sind die dargebotenen Bilder durchaus nett anzuschauen, aber viele Szenen sind sehr CGI lastig, was man ihn ansieht und den Film von seiner Optik alles andere als zeitlos macht, auch wenn die CGI Effekte im Großen und Ganzen ganz passabel sind. Was die Aktion Szenen betrifft, so hat man sich hier reichlich Mühe gegeben, denn diese sind super inszeniert worden und ganz klar eine der ganz großen Stärken von „Pirates“. Was die Kampfszenen betrifft hat „Pirates“ ähnlich wie den schon erwähnten „The Huntresses“ damit zu kämpfen das seine Hauptdarsteller keine Aktionstars sind, so dass man bei diesen Szenen stets sieht das mit diversen Schnitten und einer angepassten Kameraführung nachgeholfen wurde, aber trotz alledem machen die Kampfszenen durchaus was her. Das ganze wird mit einen stimmigen und guten Soundtrack untermalt.
„Pirates“ ist netter Zeitvertreib, bei dem man nicht allzu viel falsch machen kann, wenn man kaum Erwartungen hat. Gewiss hätte man aus den relativ unverbrauchten Piraten Szenario innerhalb der koreanischen Geschichte weitaus mehr herausholen können, aber vielleicht hat „Pirates“ ja den Anstoß für andere Filmmacher innerhalb Koreas dafür gegeben. Piraten gab es in Korea schließlich viele und somit gibt es hier noch genügend Stoff für andere Filme. Ich hoffe das „Pirates“ nicht der einzige Beitrag dazu war, dafür war mir das dargebotene Spektakel insgesamt dann doch zu lauwarm, auch wenn es mich gut unterhalten hat. Besser als „Fluch der Karibik“ ist aber „Pirates“ in meinen Augen allemal, wobei ich auch niemals den Hype um „Fluch der Karibik“ verstanden habe, denn dieser Film hatte mich damals als Piratenfilmliebhaber maßlos enttäuscht. Nein „Pirates“ ist netter und spaßiger Klamauk wie ich ihn erwartet habe, mehr nicht.