Geschichte
Der korrupte Zolle Beamte Ik Hyun (Choi Min-Sik) und seine Kollegen werden unter Druck gesetzt, da ihnen wegen diversen Bestechungsverdächtigungen Amtsmissbrauch vorgeworfen wird. Als Ik Hyun während einer Nachtschicht mehrere Kilo Heroin konfisziert, sieht er darin die Lösung aller seiner Probleme. Über einen Kollegen lernt er den Gangster Boss Hyung Bae (Ha Jeong-Woo) kennen, welcher Verbindungen zur japanischen Yakuza hat, an die Ik Hyun das Heroin verkaufen will. Als Ik Hyun entdeckt das er und Hyung Bae über Fünfecken verwandt sind und beide erkennen das sie von ihrem jeweiligen Können profitieren können, beginnen sie eine profitable Partnerschaft zu starten. Das läuft solange gut, bis die Regierung diesen zu gut laufenden Geschäft Einhalt gebieten will …
Fazit
Im Jahre 2012 erschien “Nameless Gangster” – ein weiterer Gangster Film aus Korea, welcher das reich bestückte Genre noch um einige weitere Facetten erweiterte. “Nameless Gangster” hebt sich ein wenig durch die anderen Genrevertreter ab weil er in den neunziger Jahren spielt – und somit eine Art Retro Gangsterfilm mit seinen ganz eigenen Charme ist. Die Polizei und Regierung agierte anders als heute, bloß die Unterwelt scheint die selbe wie heute geblieben zu sein, hart, brutal, vernetzt, effizient – kurz ein zeitloses Geschäftsmodell. Ansonsten bietet der Film neben seinen Retro Charme schauspielerische Größen wie Choi Min-Sik und Ha Jeong-Woo, welche einen aufhorchen lassen. Dennoch der große Wurf ist “Nameless Gangster” nicht. Regisseur Yun Jong-Bin schuf hier einen ziemlich konservativen Gangster-Streifen – mit den üblichen Komponenten die dazu gehören, wie Intrigen, Massenprügeleien, Männerfreundschaften, Korruption, ein Staatsapparat der nicht unbedingt vorbildlich agiert und und … dazu gesellen sich auch ein wenig Längen in Film, denn “Nameless Gangster” ist mit seinen 133 Minuten eindeutig zu lang. Ansonsten bedient er aber den geneigten Genre Fan mit allen was er haben will und stellt diesen Zufrieden – nicht mehr und nicht weniger.
Choi Min-Sik und Ha Jeong-Woo werten den Film natürlich sehr stark auf – insbesondere Ha Jeong-Woo, der den coolen, harten, brutalen aber ehrenvollen Gangster einer nostalgischen Zeit hervorragend verkörpert. Choi Min-Sik ist eher der Gangster der Zukunft – einer der sich nicht die Hände dreckig macht, keine Ehre und Loyalität besitzt und nur sein eigenes Ziel vor Augen hat, wobei er sich um die bestehenden Regeln in der Unterwelt einen feuchten Dreck schert und den Staatsapparat nach seiner Pfeife für Gefälligkeiten tanzen lässt – kurz er spielt einen opportunistischen, schleimigen, unsympathischen Dreckskerl – und das macht er gut. Der Film lebt von diesen beiden gegensätzlichen Figuren und ihrer gegenseitigen Abhängigkeit. Da beide sehr zwielichtig und nicht vertrauenswürdig sind, weiß man nicht wohin das ganze führt – daraus zieht “Nameless Gangster” seine Spannung. Was die diversen Nebendarsteller betrifft, so sind sie alle eher unauffälliges Grundrauschen um die beiden großen Darsteller. Hier offenbart sich auch eine Schwäche des Drehbuches, denn die Nebendarsteller sind oft Mal keine schlechtem, aber der Fokus ist zu stark auf die beiden schon erwähnten Hauptpersonen gesetzt worden, so dass die Nebenfiguren sich kaum entfalten können, was bei einer so üppigen Laufzeit von 133 Minuten kein Problem gewesen wäre.
Was das visuelle betrifft, so gibt sich “Nameless Gangster” genauso konservativ wie seine Genre Auslegung. Die Bilder im Film kommen ohne großen Schnickschnack daher, anderseits wird die damalige Zeit von der Cinematografie gut und stimmig dargestellt, dazu gehören die richtigen Autos, die passenden Frisuren, Kleidung und und – dazu.
Kurz auf den Punkt gebracht - “Nameless Gangster” ist ein solider Genrevertreter ohne Nennwerten Überraschungen, den man sich durchaus anschauen kann.
DVD
Ein DVD Review bleibt aus da es sich um eine Aufnahme aus dem koreanischen PAY-TV handelte.
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