„My Love“ war ein Geschenk von einem guten koreanischen Freund aus Korea, der mich in München besucht hatte – ein schönes Geschenk wenn ich das gleich mal so sagen darf. Der Film war mit seinen eine Millionen Zuschauern an den Kinokassen nicht der Hit schlecht hin, aber auch kein Flop und ich finde die Anzahl der Besucher werden den Film auch gerecht, denn Regisseur Lee Han(a) präsentiert uns hier bestimmt nicht gerade „den Film“, aber trotzdem bleibt „My Love“ ein schöner Film.
Als Episodenfilm funktioniert „My Love“ tadellos, denn die Übergänge der Geschichten sind sehr gut arrangiert und dabei spielt es keine Rolle ob diese inhaltlich verknüpft sind oder nicht. Manche Episoden sind miteinander enger zusammen verknüpft, andere eher weniger bis gar nicht – trotzdem wirkt der Film stets als ein einziger Gesamtfilm, denn alle seine Geschichten zusammen ergeben erst das Grundgefühl des Films und gehören somit zusammen. Es wird hier auch nicht stringent eine Story nach der anderen erzählt, sondern Regisseur Lee Han(a) hüpft immer zwischen all seinen Geschichten hin und her und das genau im richtigen Moment.
„My Love“ hat andere Probleme, die ihn zu einen eher durchschnittlichen Hochglanzprodukt
verkommen lassen, weil der ganze Film einen nichts Neues, was wir aus dem koreanischen Drama Bereich nicht schon kennen würden, bietet. Alle Figuren und Geschichten hat man irgendwo schon mal gesehen, trotzdem bleibt das Ganze anschaubar, weil es sehr gut umgesetzt worden ist und eine gewisse Liebe in den Film steckt. Auch schrammt der Film oft an einer Überdosis Kitsch vorbei, aber es bleibt meistens noch im Bereich des erträglichen, so dass „My Love“ noch immer einer seiner besseren Genrevertreter ist. Am Ende des Films ist man garantiert den Tränen nahe, denn soweit schafft es Regisseur Lee Han(a) einen noch vorzüglich zu manipulieren. In den Film geht es meistens nur um die reine platonische Liebe, also ohne Sex – ja und auch nicht mal einen richtigen Kuss bekommen wir bei all den Liebenden zusehen. Der Film hat also eher die ganz jungen Teenies als Zielgruppe.
„My Love“ schafft es einfach gekonnt wunderbar schöne Bilder, mit schöner Musik und sehr guten Schauspielern zu kombinieren und erlaubt sich kaum Fehler in seiner Inszenierung.
Die Bilder im Film sind meistens lichtdurchflutet, ähnlich wie bei dem anderen koreanischen Episodenfilm
SAD MOVIE, bloß nicht ganz so extrem, so dass die Bilder im Film doch noch ein kleinwenig natürlicher wirken. Trotzdem sind die meisten Bilder wie in Watte getaucht und wirken oft ein wenig traumhaft wie die ganze Atmosphäre des Films. „My Love“ ist wie seine Bilder träumerisch und sehr seicht.
Hauptsächlich aber erzeugt der Film seine Symphatie durch seine Schauspieler, da diese einfach allesamt selber auf eine gewisse Art und Weise sehr sympathisch spielen.
Vor allem zwei Schauspieler stechen hier hervor - Uhm Tae-Woong, der überzeugend den freiheitsliebenden und romantischen Streuner spielt und Lee Yeon-Hee die z.B. der einzige Grund war warum der letzte Film von Lee Myung-Se
„M“ überhaupt noch anschaubar war. Sie spielt einfach super süß und niedlich wie keine andere, auch wenn es den Zuschauer einwenig abschreckt wie dünn sie ist – aber nun ja über solche ungesunden Modeerscheinungen lässt sich streiten, nur so viel sei gesagt „ein paar Gramm mehr auf den Rippen würden ihr nicht schaden“.
Der Film ist ein recht unverfängliches Werk, was leicht und locker daherkommt. Zart wie eine leichte Windbrise die durch die Blätter rauscht, aber nicht gerade wie ein Sturm der einen absolut mitreißt. Wer aber gerne die Geduld hat den leichten rauschen durch den Blättern zuzuhören, der wird auch hier seine Freude finden. Was Außergewöhnliches sollte man hier nicht erwarten, aber man bekommt dafür hochwertige Standartkost geboten – soviel ist einen sicher. Der Film bekommt von mir satte 6 von 10 und schrammt nur haarscharf an den 7 von 10 vorbei.