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Geschichte

In „Long and Winding Road“ erzählt uns Regisseur Gu Seong-Ju die Geschichte einer alten Frau, die als Bäuerin auf dem Land lebt und stolze Mutter von zwei erwachsenen Söhnen sowie vierTöchtern ist. Als sie erfährt das eine ihrer Töchter in weit entfernten Mokpo heiratet, ist sie zurrest sehr traurig, da es aufgrund ihrer Kinetose (Reise- oder Bewegungskrankheit) zuerst nicht möglich scheint zur Hochzeit ihrer Tochter zu erscheinen. Aber dann kommt ihr die einleuchtende Lösung des Problems: „Laufen!“ So hat sie es sich nun in den Kopf gesetzt den langen und beschwerlichen Weg zu der Hochzeit zu Fuß zu bewältigen. Aufgrund ihres Alters machen sich natürlich ihre Kinder fürchterliche Sorgen, ob ihre Mutter diese lange Reise unbeschadet besteht und so begleiten sie ihre Kinder auf dieser Reise. So wird aus dieser Reise eine Reise wo die ganze Großfamilie näher zusammenrückt und sich trotz alten Differenzen näher kommt…


Fazit

Mit „Long and Winding Road“ präsentiert uns Regisseur Gu Seong-Ju wohl einer der schönsten Filme und vor allem koreanischsten Filme aus dem starken Kinojahr 2005. Leider ging gerade dieser Film mit seinen gerade mal 197.793 Besuchern unter, zwischen großen Blockbustern wie The King and the Clown, Welcome to Dongmakol, Marrying the Mafia 2, Marathon uvm, welche fast alle auch tolle Filme sind und zu Recht ihren Erfolg verdient haben. Natürlich ist es nicht verwunderlich das „Long and Winding Road“ neben solchen Filmen keinen Zugang zum breiten Publikum findet, aber es ist ungemein schade.

Was den Charme dieses Filmes ausmacht ist das er sich sehr koreanisch gibt und das tut hier unheimlich gut, neben diversen austauschbaren anderen Filmen oder eher Produkten. Land und Leute werden hier sehr authentisch dargestellt, wie ich es selber tatsächlich im bäuerlichen Landesinneren auf meiner Koreareise 2009 vorgefunden habe. So lebt der Film dann auch von seiner Mentalität, die sich im koreanischen Humor, seiner herzerwärmenden Lebensweise und seinen hohen stellenwert der Familie widerspiegelt. Besonders das letzt genannte – „die Familie“ nimmt bei „Long and Winding Road“ einen wichtigen Stellenwert ein. Und so hat der Film auch mein Herz berührt, denn noch nie haben mich so kleine und unscheinbare Momente wie in diesen Film so zu Tränen gerührt und meine Seele so bewegt. Das lag vielleicht auch daran das ich arabischer Abstammung bin und bei meiner Erziehung sowie meinen Umfeld die Familie einen ähnlich großen Stellenwert einnimmt wie bei den Koreanern. Für Leute die auf familiäre Bindungen pfeifen, ist der Film daher evtl. nichts.

Dieses Familiendrama ist dann in einer Art Roadmovie eingebettet – einen Roadmovie der etwas anderen Art. Die ganze Geschichte wirkt unverbraucht und interessant, was evtl. daran liegt das das Ganze auf einer wahren Geschichte beruht und wieder mal beweist das die interessantesten Geschichten aus dem wahren Leben entspringen. Der Film ist reich an diversen kleinen fröhlichen, skurrilen, lustigen, ergreifenden und einfach schönen Momenten. All das wirkt stets ausgewogen und vor allem selten manipulativ.

Schön ist auch wie Regisseur Gu Seong-Ju anhand der dargestellten Groß-Familie die Beziehungen und Probleme seziert. Das passiert aber niemals polemisch, es scheint sogar einfach beiläufig zu passieren, eben auf den Weg, wie es sich für einen Roadmovie gehört. Trotz dieser ganz kleinen gestreuten Einblicke kriegen wir ein authentisches Bild dieser Familie geboten – einer typisch „koreanischen“ Groß-Familie.

Auch von seiner visuellen Inszenierung weis der Film in seiner angebrachten Schlichtheit zu gefallen. Die Bilder im Film wirken stets realistisch und niemals unnötig verspielt, verkünstelt oder mit irgendwelchen technischen Schnickschnack ausgestattet – man setzt hier eher gekonnt auf die gegebene Schönheit der Natur, ähnlich wie in einen gut gemachten Dokumentarfilm. Hier liegt natürlich die Kunst darin, dass es dem Team möglich war das „echte“ Korea in ihren Bildern einzufangen, was Respekt verdient. So gibt uns dieser Film insbesondere was seine Cinematographie betrifft, einen unverfälschten Eindruck Koreas wieder, wie ich ihn so in der Art selten bei einen anderen Film gesehen habe.

Musikalisch gibt es auch kaum was zu beanstanden, so wird zwar recht häufig Musik eingesetzt aber meistens kommt sie immer nur ganz kurz zum Zug, um gewisse Momente zu unterstreichen. Insgesamt ist die Musik dann auch recht schön, ohne dabei übermäßig in den Vordergrund zu rücken und dabei Gefahr zu laufen das Ganze zu theatralisch wirken zu lassen.

Bei so einen Film sind natürlich gute Schauspieler wichtig und so sind auch diese eine der großen Stärken des Films, da wir hier zumeist sehr natürlich agierenden Schauspieler haben, mit Ausnahme von Kim Yu-Seok der mit seinen overacting das Ganze Geschehen stets willkommen auflockert. Die ganzen anderen Schauspieler jetzt aufzuzählen würde hier den Rahmen sprängen, denn die dargestellte Familie ist groß, gar nicht zu erwähnen die ganzen Nebendarsteller, aber es sei soviel gesagt sie spielen alle samt sehr gut und vor allem unheimlich menschlich, was den Film sehr viel Seele verleiht.

In „Long and Winding Road“ wird die Kultur Südkoreas nicht verleugnet und Regisseur Gu Seong-Ju beweist uns das man mit den landestypischen Elementen einen wunderbar natürlichen Film auf die Leinwand zaubern kann. So weist dieser Film seine eigene Note auf und hebt sich locker von der breiten Masse an Filmen ab. „Long and Winding Road“ ist ein sehr liebevoller, herzerwärmender und manchmal emotional weiser Film. Da es in dem Film vor allem um Versöhnung geht, ist dieses Werk auch ein recht versöhnliches Filmchen. Abschließend kann ich nur sagen, dass für mich dieses Werk eine wahre Perle ist, die ich Gott sei dank entdecken durfte.


DVD

Die koreanische 2 Disk Edition kommt in einen etwas umständlich verpackten Schuber daher, welcher einwenig nichts sagend wirkt. Technisch ist die DVD dafür einwandfrei. Das Bild (Anamorphic Widescreen 1.85:1) besitzt eine sehr gute Schärfe, gute Farben, sehr gute Kontraste und auch das nötige Detail, also hier kann man rund um zufrieden sein. Die DTS Tonspur ist zwar sauber und klar, aber ohne jegliche Effekte oder irgendeiner nennenswerten Verteilung auf die Boxen, hier hätte man mehr erwarten können. Die Untertitel sind klar sichtbar, besitzen ein gutes Tempo, aber weisen manchmal ein nicht ganz einfaches Vokabular auf. Die Extras beinhalten die koreanischen Standards wie immer ohne Untertitel, aber lohnen sich wegen dem ausgedehnten Making Of auf jeden Fall mal einen Blick.


Extras:

  • Looking for Mom
  • Long Way First Meeting
  • Making Of
  • Music Video
  • Storyboard
  • TV SPOT
  • Trailer


Titel: Long and Winding Road
aka: Mom; Eom Ma; Mom`s Way; 엄마
L/J: Südkorea 2005
Laufzeit: 95 Min
Regie: Gu Seong-Ju
Studio: Film Bank; Big Blue Film
Kinematographie: Choi Chan-Gyu
Musik: Jeon Sang-Yun
Story: Gu Seong-Ju
Genre: Familiendrama/Roadmovie

Darsteller:

Chae Jeong-An
Go Du-Shim
Park Won-Sang


Besucher-Wertung
Note: 5 - Votes: 2





Film



Bild



Ton



Extras



Untertitel





Published: 14.02.2010
Korea Limited DVD

Film Bilder



































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