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Geschichte

Drei Freunde mitte dreißig, Il Kwon (Kim Su-Ro), Tae Yeong (Kang Seong-Jin) und Seong Hoon (Kim Jin-Soo) kommen nach zehn Jahren wieder zusammen. Sie sind alle desillusioniert vom Leben, der Arbeit und vor allem von der Liebe. Der Englisch-Lehrer Tae Yeong lebt noch immer in seinen Erinnerungen von seiner ersten Liebe und kann trotz diverser anderer Frauen diese Frau nicht vergessen. Seong Hoon jagt noch immer seiner Traumfrau hinterher und schwelgt in absoluter Fantasie, denn für die Realität ist er immer zu nett und schüchtern gewesen. Il Kwon ist ein Playboy und macht so ziemlich alles an was weiblich ist, doch nun sucht er nach einer Ehefrau und kehrt nach langer Zeit darum nach Korea zurück. Bei dieser Angelegenheit sollen ihm seine beiden Freunde helfen. Am Ende bleiben zwei Kandidatinen übrig – eine ist reich und tollpatschig, die andere ist kränklich und hübsch. Seine Entscheidung fällt auf die Hübsche (Park Ye-Jin), vor allem weil sie ihm irgendwie vertraut vorkommt. Tae Yeong stört das gewaltig, denn diese Frau war seine erste große Liebe die er nicht vergessen kann und Seong Hoon sieht in ihr seine lang gesuchte Traumfrau.


Fazit

„Life is Cool“ ist ein stiller, kleiner, fast schon unspektakulärer Film – wehre da nicht der außergewöhnliche Look des Films. In Asien erregte der Film vor allem Aufsehen, weil er der erste koreanische Film war der ähnlich wie die amerikanischen Filme „Waking Life“ and „A Scanner Darkly“ einen Realfilm in einen Zeichentrickfilm verwandelte. Somit ist „Life is Cool“ technisch gesehen ein Schritt vorwärts für die koreanische Filmindustrie gewesen. Den ganzen Film in einen Zeichentrickfilm zu verwandeln hat dann auch länger gedauert als der eigentliche Dreh, denn das Animationsstudio „DNA“, hat ganze zwei Jahre in die Umwandlung investiert (Das Studio „DNA“ war unter anderem an „The Animatrix“ beteiligt). Korea mag zwar kein Land sein was so viele Zeichentrickfilme wie Japan produziert, aber es hat mit seinen bisherigen Beiträgen gezeigt das sie gerne Neuartiges in diesen Bereich probieren – man denke nur an My Beautiful Girl, Mari; Wonderful Days; Yobi und auch Wanee & Junah. Im Gegensatz zu den gerade genannten Animationsfilmen ist leider der neuste Beitrag „Life is Cool“ in meinen Augen der schwächste, denn außer einen etwas eigenartigen Look hat der Film kaum was zu bieten, denn auch die Technik mag einen nicht wirklich von Hocker hauen und das Drehbuch ist etwas dünn.

Vor allem hat mich an den Film gestört das der ganze technische Aufwand der hier geleistet worden ist, stets einwenig unnütz wirkt, denn ob der Film nun normal als Realfilm erschienen wäre oder eben wie hier als Zeichentrick, hätte keinen Unterschied gemacht – was das Feeling betrifft. Das Hauptproblem des Films ist das er stets mit Belanglosigkeit zu kämpfen hat, obwohl die Geschichte an sich recht interessant ist. Drei Männer die recht unterschiedlich sind, aber aus den verschiedensten Gründen eine Frau lieben und sogar alle eine gewisse Vergangenheit mit ihr teilen – das bietet Stoff für ein interessantes Drehbuch und gutes Charakterdesign. Leider macht Regisseur Choi Ik-Hwan nichts draus und verwandelt das ganze in eine langweilig erzählte 0815 Geschichte und ihm gelingt es auch nicht die Tiefe auszuschöpfen die die Geschichte und vor allem die Charaktere bieten würden – nein sogar im Gegenteil, alles bleibt recht oberflächlich und das ist einer der größten Fehler des Films. Der Erzählfluss ist nicht immer ganz perfekt und somit zieht sich der Film dann auch noch hin und wieder in die Länge, trotz einer Spieldauer von 95 Min.
Regisseur Choi Ik-Hwan schafft selten richtig Atmosphäre durch seine Erzählung – denn „Life is Cool“ wirkt stellenweise ein wenig zu distanziert und gerade weil der Film stets versucht einfühlsam zu sein und viele menschliche Probleme anzupacken stolpert der Film oft über seine fehlende Wärme. Hier und dort schafft der Film ein paar zauberhafte Momente, aber man hätte den Look des Films noch mehr nutzen sollen um gezielt Atmosphäre zu schaffen, denn in den meisten Fällen wirkt er eben fast verschwendet. „Life is Cool“ punktet ganz klar am meisten bei den surrealen Momenten, wie z.B. wenn sich die karge Umgebung, die von Winter geprägt ist, in einen blühenden Ort verwandelt – oder wenn unsere Protagonisten anfangen vor Freude über der Stadt zu fliegen. Der Film hat seine Momente das ist gewiss, aber es sind zu wenige, darüber hinaus wirken sie zu gestellt und nicht wie aus einen Guss zum großen Ganzen.

Legen wir nun unser Augenmerk auf das Herzstück des Films – die Animation. Hauptsächlich wirkt der Film wie die Vereinfachung der Realität und wirkt somit wiederum als Zeichentrick zu realistisch und kaum entfremdet. Die Farbgebung wirkt hier auch meistens zu seicht und vor allem wieder zu real, hier hätte man mehr wagen sollen. Die Farben wirken recht beruhigend und leicht erholsam auf einen, aber signalisieren auch nicht viel. Was mir aber gefallen hat ist wie der Film die unnötigen Details verschwinden hat lassen und somit das Auge des Betrachters auf das wesentliche lenkt – und hier liegt auch die Stärke der Animation die das Drehbuch nicht ausgenutzt hat. Leider gehen auch die Details bei der Mimik der Schauspieler verloren. Hier und da wirkt das Bild zu unruhig, so dass die Bildabfolge nicht immer ganz optimal wirkt. An sich wirkt die Animation dann aber doch interessant, weil sie irgendwie einmalig wirkt und einen befremdlichen Kompromiss zwischen Realfilm und Trickfilm bildet und an die Anfang und Schlusssequenz von Wanee & Junah erinnert. An die kurzen Passagen von „Wanee & Junah“ reicht „Life is Cool“ aber niemals heran, denn die wirken technisch ausgereifter – in der Farbgebung, der Strichführung und der Bildabfolge. Obwohl die Animation bei „Wanee & Junah“ nur ein paar Minuten dauert ist sie wesentliche gefühlvoller, als „Life is Cool“ zu jeder Minute, denn bei „Wanee & Junah“ schafft die Animation wirklich gezielt Atmosphäre, auch was die Musik betrifft. Hier und da hat Life is Cool“ zwar recht ordentliche Musik, die zwar gut zum Film passt aber ein bisschen zu wenig variiert.

Die Schauspieler sind hier schwer zu beurteilen – denn die Animationstechnik überzieht stellenweise sehr stark ihre Mimik oder unterdrückt sie teilweise, somit ist hier ausnahmsweise Kim Su-Ro ziemlich gut besetzt, weil sein typisches Overacting macht ihn auch hier unverkennbar – Animation hin oder her. Park Ye-Jin, als weibliche Hauptrolle versprüht hier einen steten Hauch Erotik und Verführung. Ihr Charme und ihre Ausstrahlung scheinen hier oft genug durch um sie begehrenswert zu machen. Kang Seong-Jin, den ich eigentlich gerne mag, kommt die Animation nicht so zu gute, denn dafür spielt er einwenig zu subtil und auch sein Kollege Kim Jin-Soo wirkt stellenweise etwas blass. Insgesamt gibt es Schauspielerisch an den Film kaum was zu beanstanden, aber durch die Animation wird auch viel Können und Nichtkönnen verschluckt.

Insgesamt wirkt der Film dann doch recht angenehm und entspannt – aber das Großartige bleibt aus und das gewisse Etwas ist zwar vorhanden, aber zu geringfügig. „Life is Cool“ ist ein kleiner schöner und sensibler Film – aber mit zu vielen Schwächen. Ein Blick lohnt sich trotzdem, eine absolute Empfehlung ist der Film nicht, verkehrt ist er aber auch nicht. Insgesamt ist es ein nettes Filmchen. aber nicht mehr, dazu fehlte es den Film an Intensität – schade es lag hier wirklich fast einzig und allein wieder mal am Drehbuch. „Life is Cool“ ist einfach zu seicht und das obwohl der Film den Schmerz und die Schwäche der Charaktere verarbeitet, was genügend Stoff für natürliche und gute Dramaturgie geboten hätte, aber irgendwie berührt einen das was auf den Bild flimmert kaum. Dieser Film ist auf jeden Fall schnell vergessen.


DVD

Da der Film in Korea nicht allzu erfolgreich war kommt der Film in einen schlichten Jewel-Case daher. Das Bild (1.85:1 anamorphic widescreen) ist sehr sauber, bietet uns gute Farben und eine optimale Bildschärfe. Der Ton ist ebenfalls sehr solide, kräftig, voll tönend, aber zu wenig differenziert auf die Boxen gesteuert. Die Untertitel sind sehr gut, da sie gut lesbar sind und in einfachem Englisch gehalten sind, bloß hin und wieder sind sie einen Tick zu schnell. Die Extras sind sehr interessant, denn so kann man sich den Film z.B. komplett als Realfilm anschauen, leider ohne Untertitel, da koreatypisch die Extras wieder ohne diese daher kommen. Die Deleted Scenes sind auch einen Blick wert, da sie doch einige interessante Momente zu bieten haben.


Extras:
  • Commentary with director and casts
  • Life is Cool (Realfilm)
  • Making Of
  • Deleted Scenes
  • NG cuts


Titel: Life is Cool
aka: 그녀는 예뻤다
L/J: Südkorea 2007
Laufzeit: 95 Min
Regie: Choi Ik-Hwan
Studio: DNA Production; CJ Entertainment
Kinematographie: Shin Kyung-Won; Kim Young-Sam; Choi Byung-Jun
Musik: Jang Min-Seung
Producer: Park Sun-Hong
Animation: DNA Production
Story: Choi Ik-Hwan
Genre: Zeichentrick; Drama

Darsteller:

Kang Seong-Jin
Kim Su-Ro


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Film



Bild



Ton



Extras



Untertitel





Published: 17.02.2009
Korea DVD

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