Erotikfilme sind immer mit Vorsicht zu genießen, denn sie müssen sich oft zu Recht Substanzlosigkeit vorwerfen, weil sie in Belanglosigkeit umherdümpeln und somit den Zuschauer meistens langweilen. „La Belle“ ist aber einer der besserem Genrevertreter, trotz typisch erwähnten Schwächen eines Erotikfilmes. In dem Film passiert im Grunde nicht allzu viel, es geht um eine schmerzvolle, aber überaus erotische und leidenschaftliche Liebesbeziehung, über die im Film sehr viel sinniert wird, so dass der Zuschauer fortwährend mit philosophischen Ergüssen überzogen wird, die aus dieser schmerzvollen Erfahrung aus der Liebe zu einer Escort-Dame geboren worden sind. Das hört sich natürlich nach einem ziemlichen Pseudoerotikdrama an, was es auch zum Teil ist, aber „La Belle“ kleidet das Ganze in eine recht schöne dahinplätschernde Stimmung ein, welche von einer träumerischen Filmmusik untermalt wird. Auch die Bilder schlagen im selben Rhythmus wie die Musik, sprich sie sind trotz ihrer schlichten Machart durchaus schön arrangiert und ergeben zusammen mit der Musik, den schmerzvollen Dialogen und den beiden schön anzusehenden Hauptdarstellern was leicht poetisches.
Und ja die beiden Hauptdarsteller bieten auf jeden Fall was für das Auge. Lee Ji-Hyun(a) überzeugt durch ihren schönen Körper und Oh Ji-Ho durch sein makelloses Gesicht eines typischen Models. Schauspielerisch sollte man aber von den beiden nicht allzu viel erwarten. Während Lee Ji-Hyun(a) klares overacting betreibt, wirkt Oh Ji-Ho wie eine leblose Hülle, was aber wiederum zum Drehbuch passt und somit nicht allzu sehr stört. Beide scheuen es nicht viel Haut zu zeigen, was in der koreanischen Filmindustrie zu jener Zeit recht mutig war.
Die erotischen Szenen wirken dann auch recht erotisch, sind aber jetzt nicht übermäßig aufgeladen, hier gibt es weitaus knisternde Erotik wie z.B. in
The Intimate, aber „La Belle“ setzt seinen Fokus eher auf Quantität und auf die schönen Körper der beiden Hauptprotagonisten und huldigt diese in seinen erotischen Szenen.
Die Geschichte selber, ist ein Trauertal der Liebe, es geht um den Schmerz und die Leere der Liebe und daneben gibt es kein anderes Thema im Film. So gibt es auch kaum andere Darsteller als die beiden Hauptdarsteller im Film, alles Sein scheint sich hier nur um die beiden zu drehen – Um ihre Wirkung zueinander. Dies ist gewiss ein wenig einseitig und erzeugt hier und da oft einige Längen, aber da der Film gerade mal eine Laufzeit von 93 Minuten hat hält sich alles im erträglichen Rahmen. So plätschert „La Belle“ sanft dahin, ist im Prinzip genau das was ich erwartet habe und somit einer der besseren Erotik Beiträge aus Südkorea. Großes ist hier freilich nicht zu erwarten…