„Kimchi War“ wurde als zweiter Teil von
Le Grand Chef verkauft und hatte auch den alternativ Titel „Le Grand Chef 2“ und sämtliche Alternativtitel des ersten Teils, bloß eben mit der Nummer zwei hinten dran. Wirklich aufeinander bauen tuen diese Titel wie so oft bei koreanischen Filmefortsetzungen nicht, das heißt man kann „Kimchi War“ bedenkenlos als eigenständigen Film ansehen, was er schließlich auch ist.
Vom Konzept, Handlung und seinen Figuren sind die beiden Filme fast gleich, schließlich beruhen sie auch auf demselben Manhwa. „Kimchi War“ fühlt sich teilweise fast wie ein Remake von „Le Grand Chef“ an. Wenn ich zwischen „Kimchi War“ und „Le Grand Chef“ wählen müsste, würde ich mich für „Kimchi War“ entscheiden, weil er „Le Grand Chef“ in einigen Punkten überlegen ist. So hat „Kimchi War“ eine weitaus vielschichtigere Charterdarstellung, die nicht nur einfach auf Stereotypen baut wie bei „Le Grand Chef“, bessere Schauspieler, eine etwas tiefgehendere Geschichte und eine schönere Bildgestaltung. Dennoch hat der erste Teil aufgrund seiner Einfachheit mehr Botschaften vermitteln können als „Kimchi War“ und war auch ein wenig mehr unterhaltsamer sowie kurzweiliger als „Kimchi War“, der sich weitaus ernster nimmt als „Le Grand Chef“.
Soviel zum Vergleich zwischen den beiden Filmen, die beide gut sind und letzten Endes fast auf derselben Augenhöhe sind.
In „Kimchi War“ fand ich die Idee gut das sich zwei Kochphilosophien duellieren – Fusion-Food gegen traditionelle Küche. In „Le Grand Chef“ war es mehr oder weniger einfach nur lieber Koch gegen bösen Koch. Die ganze Geschichte fußt auf einen klassischen koreanischen Familiendrama, mit allem was dazu gehört. Gegen Ende hin ufert dieses ein wenig aus, wird gar zu rührselig und rückt den kulinarischen Fokus des Filmes ein wenig in den Hintergrund, dieser war z.B. in „Le Grand Chef“ stärker. Dafür geht es in „Kimchi War“ weitaus bodenständiger zu, was die Küche betrifft, denn schließlich geht es um das Nationalgericht „Kimchi“.
Die Cinematography des Filmes ist wie schon am Anfang erwähnt ein großer Pluspunkt, denn „Kimchi War“ sieht ziemlich gut aus. Handwerklich ist dieser Film einwandfrei, aber ich kann leider dennoch nicht sagen dass durch die schön anzuschauenden Bilder im Film unbedingt eine starke Atmosphäre erzeugt wird. Die Cinematography ist trotz ihrer hochwertigkeit in „Kimchi War“ einfach nur Mittel zum Zweck, mehr nicht, was vielleicht auch ein wenig daran liegt das es den Film an der passenden Filmmusik mangelt.
Schauspielerisch ist der Film tadellos. Insbesondere die Hauptdarsteller spielen sehr gut und glaubwürdig. Sie sind es dann auch die dem Film ihre Seele verleihen. Bei den Nebendarstellern gibt es einige überzogene Rollen die mit ihren overacting das ganze Geschehen auflockern sollen, was ihnen dann auch einigermaßen gelingt.
Ich hatte nach dem schauen von „Kimchi War“ auf jeden Fall Hunger bekommen, somit hat er wohl sein Ziel erreicht. „Kimchi War“ ist genau wie „Le Grand Chef“ jetzt nicht der große Wurf, dafür hat er einfach zu viele Schwächen, aber er bleibt dennoch ein kleiner netter Film den man sich bedenkenlos zu Gemüte ziehen kann, denn die Qualitäten des Filmes überwiegen am Ende doch seine kleinen Schwächen.