Geschichte
An einen Tag wie jeden anderen treiben sich die beiden Nichtsnutze Ki-tae (Jang Hyeok(b)) und Cheol-su (Lee Beom-Su) in den Gassen von Seoul herum, prügeln sich oder hängen einfach nur rum, bis sie einer der lokalen Gangster fragt ob sie nicht Lust hätten bei einer Drogenübergabe von Kokain, Rückendeckung zu geben. Die beiden Möchtegerngangster sind natürlich sofort mit dabei. Irgendwie läuft bei dieser Übergabe einiges schief und man macht die beiden dafür verantwortlich, so dass sie das verlorene Geld von 20 Millionen Won, für Kokain was sie nie gesehen haben, auftreiben sollen. Ki-tae und Cheol-su lassen nichts unversucht um dieses Geld aufzutreiben und geraten immer tiefer in den Strudel der chaotischen Unterwelt….
Fazit
Jungle Juice ist wohl einer der ungehobeltesten Werke die die koreanische Filmindustrie zustande gebracht hat und auch könnte man Jungle Juice als die filmische Verkörperung des koreanischen Punks bezeichnen. Dieser Film bietet uns ein Bild von Korea was man nicht all zu oft sieht – der Blickwinkel ist herrlich asozial und anders als herkömmliche koreanische Filme. Hier wird geprügelt, geschlitzt, gefickt, geblutet, gelacht, gesoffen, geschnupft usw. .Jungle Juice ist wild, hart, brutal und total abgefahren, dass ist zwar auch der größte Reiz an diesen Film aber auch zugleich seine größte Schwäche, denn manchmal ist dieser Film einfach zu wild. Dennoch – wäre der Film nur einen Tick weniger schräg oder asozial, würde der Film auch schon seinen gewissen Reiz verlieren.
Einen sozialkritischen Film sollte man aber nicht erwarten, es beleibt ein Unterhaltungsfilm, denn hier wird kaum was ernst genommen. Sein Ziel als Unterhaltungsfilm erreicht Jungle Juice dann auch, weil langweilig wird es einen beim zuschauen kaum, es passiert einfach ständig was, bloss die Handlung im Film ist mehr als dünn. Stellenweise ist das Geschehen in Film recht konfus und manchmal versinkt Jungle Juice förmlich in seinem eigenen Chaos. Das stört einen zugleich, aber irgendwie macht einen dieses heillose durcheinander auch einen wieder Spaß.
Allein die Szenen die den Film ihren Namen verliehen hat, ist es wert den Film anzuschauen. In dieser Szenen mixen sich unsere beiden Hauptfiguren einen Cocktail aus irgendwelchen Arzneimitteln, - einen „Jungle Juice“. Nachdem sie beide dieses Gesöff getrunken haben rennen sie verstrahlt durch die Gassen und wollen einen Bankautomaten plündern. Was auch an den Film interessant ist, sind die Kulissen von Film, denn diese zeigen uns die etwas heruntergekommene Seite Koreas, wie den Straßenstrich, die Hafen oder irgendwelche dubiosen Hintergassen.
Überhaupt ist der Look des Films einer der gewissen Reize, dieses Werkes. Die Cinematografie wirkt stets sehr schmuddelig und dreckig, so dass sie perfekt die Low -Class-Atmosphäre einfängt, ohne jemals künstlich zu wirken. Die Bilder im Film wirken authentisch und manchmal riecht man förmlich schon anhand des Aussehens gewisser Charaktere und Orte, wie alles stinkt und schwitzt. Diese rauen Bilder haben es mir in den Film sehr angetan. Besonders die Belichtung der Bilder ist meisterhaft. Zu all dem optischen Reizen gesellt sich passender koreanischer Punk als Filmmusik dazu, der wild, laut, dreckig und chaotisch ist.
Schauspielerisch gibt es an den Film nichts auszusetzen. Große Leistungen sollte man hier aber freilich nicht erwarten. Die Schauspieler geben sich hier eher den Fluss des absoluten Chaos hin und lassen sich mit treiben. Besonders die beiden Oberquatschköpfe des koreanischen Kinos Lee Beom-Su und Jang Hyeok sind hier natürlich wieder mal eine absolut passende Besetzung.
Da der Film mit seinen 98 Minuten recht knackig ist und keine Längen aufweist, wurde ich mit „Jungle Juice“ gut unterhalten. Natürlich ist „Jungle Juice“ absolut kurzweilig und alles andere als ein Meilenstein, aber schlecht ist er nicht. Das Hauptproblem ist aber das man merkt das die Handlung stets eine untergeordnete Rolle im Film spielt, sodass das ganze auch einen niemals wirklich mitreisen will. Durch seine Raue Art aber wiederum bietet der Film einiges an Show-Wert und macht das ganze doch recht sehenswert.
DVD
Die koreanische DVD kommt in einen Schuber daher welche zum Film passt und Lust auf den Film macht. Auch technisch, was Bild und Ton betrifft, ist diese DVD sehr gut. Das Bild (1.85:1 anamorphic widescreen) der DVD ist sehr gut, es bietet uns einwandfreie Kontraste, eine gute Schärfe und tolle Farben. Der Ton ist als Dolby Digital 5.1 und DTS Tonspur verfügbar. Der DTS Ton welchen ich getestet habe, ist recht solide und hat hin und wieder ein paar kleine Effekte, aber diese hätten mehr sein können. Die Untertitel im Film sind eher schlecht, nicht weil das Englisch schlecht ist sondern weil sie einfach viel zu schnell sind. Die Extras sind wie immer ohne Untertitel, bieten uns aber die gewohnte gute Standartausstattung einer Korea-DVD.
Special Features:
- Audio Commentary
- Making Film
- Interview
- Music Video
- Trailers
- Photo Gallerey
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