Was uns Regisseur Jun-Ik Lee hier auftischt ist ein wirklich schwer zu beurteilendes Werk. Das liegt zum einen an den Inhalt des Films bzw. an der Rahmenhandlung, die zur Zeit der drei Königreiche Koreas spielt. Eine historisch wichtige Zeit für die koreanische Geschichte. Ich denke wer hier keine Kenntnisse mitbringt, die für einen Koreaner natürlich selbstverständlich sind, der wird viele Bezüge nicht erkennen können, darum ist "Once Upon a Time in a Battlefield" doch recht sehr speziell auf das lokale Publikum abgepasst. So eine Zeit die von Konflikten, Intrigen, dramatischen Geschichten und diversen Kriegen beherrscht war, als Komödie zu verfilmen ist interessant sowie heikel, aber auch zu gleich sehr merkwürdig, wenn es zu diesen Thema noch keinen anderen Film in dieser Form gibt. In dieser „Form“, damit meine ich das Regisseur Jun-Ik Lee uns hier einen unglaublich aufwendigen Film präsentiert und wohl als einer der aufwendigsten Filme Koreas bis zum Jahre 2003 gezählt werden darf. Die Inszenierung ist gewaltig, das betrifft die imposanten Kostüme, die realistische Kulisse und die blutigen Schlachten.
Der Film hat das Potential ein Breavheart Koreas zu sein, währen da nicht diese komischen witzigen … Momente. Man versucht hier irgendwie eine Komödie in eine eigentlich recht unwitzige Rahmenhandlung zu pressen. Die Witze sind hin und wieder auch recht amüsant und lassen einen hier und dort auch schmunzeln, aber kaum gab es was amüsantes schwenkt das ganze schon wieder in das Dramatische oder Epische. Das ist ehrlich gesagt der Hauptpunkt der mich am Film störte, dass er weder „Fisch noch Fleisch“ ist. Andere Filme wie
Welcome to Dongmakgol bekommen diese Gradwanderung perfekt hin "Once Upon a Time in a Battlefield" aber eben nicht. Irgendwie hatte ich immer das traurige Gefühl ständig ein gewaltig verschwendetes Potential auf meinen Bildschirm zu sehen, das einem sehr seltsamen Drehbuch zum Opfer gefallen ist.
Die Stärken des Films hingegen sind aber auch nicht von der Hand zu weisen. Einer dieser Stärken sind neben der tollen Inszenierung, das recht hohe Staraufgebot an koreanischen Schauspielern, die alle gekonnt ihre Rollen in Szene setzen. Diese haben ein breites Spektrum von ulkigen bis hin zu todernsten Momenten, die alle Schauspieler gekonnt meistern.
Die Cinematographie der Kampf-Szenen ist sehr gut und kommt stets hart, blutig und überschaubar rüber. Hier wurde saubere Arbeit geleistet. Leider besteht der Film doch eher hauptsächlich aus Dialogen und diese durchaus gelungenen Kampfszenen sind recht wenige, dafür aber gut verteilt über den ganzen Film.
Was mir besonders gut gefallen hat ist die innewohnende Philosophie des Filmes. Antikriegsfilme gibt es viele, aber die meisten spielen in der Neuzeit wie z.B. den Vietnamkrieg, zweiten Weltkrieg usw., aber sobald Kriegsfilme noch nach alter Art mit Schwert, Rüstung und Bogen ausgetragen werden, verleiht man diesen Filmen meist was romantisches und ehrenvolles. Das ist eigentlich genau so unsinnig wie eine verherrlichte Verfilmung aus dem Vietnamkrieg. Regisseur Jun-Ik Lee hinterfragt mit den richtigen Fragen und Analogien die Moral, den Sinn und die Wahrheit des Krieges. Anspielungen auf den Nah Ost Konflikt mit Amerika sind auch zu finden und zeigen einen auf das wir im Prinzip immer wieder denselben Fehlern unterliegen. Ehre und Moral von Geschichtshelden werden provokativ hinterfragt und das scheint hier auch die Hauptambition und Botschaft des Regisseurs zu sein. Somit hat "Once Upon a Time in a Battlefield" einen gewissen Anspruch und eine Message die meiner Meinung nach richtig platziert ist und die Sinnlosigkeit des Krieges ziemlich gut auf den Punkt bringt.
Ein weiterer Bonus ist das der Film für Geschichtsinteressierte Goldwert ist. Wer sich intensiv mit dieser Zeit wie ich aus Korea auseinander gesetzt hat, der kann sich durch diesen Film nun sehr gut vorstellen wie das ganze ungefähr visuell aussah. Alles wirkt äußerst authentisch, so das die Kostüme, Festungen und Schlachten die Vergangenheit zum Leben erwecken.
Uneingeschränkt ist dieser Film sicherlich nicht zu empfehlen, dazu ist er zu eigenwillig und das diesmal nicht im positiven Sinne. Ein Blick lohnt sich bei den Film aber alle mal, den "Once Upon a Time in a Battlefield" ist auf gar keinen Fall ein schlechter Film, aber unbedingt gesehen haben muss man den Film nicht, es sei denn man interessiert sich für das Szenario, dann ist dieser Film Pflichtprogramm.