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Geschichte



Hwang Jin Yi (Song Hye-Gyo) ist eine legendäre Kurtisane die ungefähr zwischen 1520 und 1560 lebte. Sie war bekannt für ihre atemberaubende Schönheit, ihre Intelligenz, ihren Charme und ihren ausgeprägten Sinn für die Kunst. Bevor sie zu einer Gisaeng wurde lebte sie in einer adeligen Familie und wurde eben als eine waschechte Aristokraten erzogen. Ihr Kindheitsfreund Nom-Yi (Yu Ji-Tae) der zur Dienerschaft des Hauses und unteren Schicht der Gesellschaft gehörte, merkt bald, dass die Kluft zwischen ihm und Hwang Jin Yi aufgrund seines Standes immer größer wurde, daraufhin verlässt er eine Zeit lang das Haus. Eines Tages erfährt Hwang Jin Yi, dass sie von der adligen Familie nur adoptiert worden ist und in Wahrheit von niedriger Geburt ist. Nachdem das im Volk schnell bekannt wird, muss sie das Haus verlassen um sich selber und der Familie die Schmach zu ersparen. Sie entschließt sich nun den Weg einer Gisaeng, einer Kurtisane zu beschreiten.


Fazit

„Hwang Jin Yi“ ist wohl einer der Filme im Jahre 2007 die am meisten erwartet worden sind. Der Film basiert auf einer Novelle des nordkoreanischen Autors Hong Sok-jung.

Die Geschichte von „Hwang Jin Yi“ wurde schon einige Male verfilmt, die bekannteste Verfilmung stammte aus dem Jahre 1986 von Regisseur Bae Chang-ho, der sich schon für Meisterwerke wie My Heart verantwortlich zeigte, auch diente der Stoff für diverse Romane, Theateraufführungen und vieles mehr. Im Jahre 2006 erschien dann auch noch eine recht erfolgreiche 24-teilige Serie, wo Ha Ji-won (Duelist, Love, So Divine, 100 Days with Mr. Arrogant) die Rolle von Hwang Jin Yi übernimmt. Nun versucht sich Regisseur Jang Yun-Hyeon, der hier zu Lande durch Filme wie Some oder „Tell me Something“ bekannt ist und meiner Meinung nach einer der überschätztesten Regisseure Koreas ist, an dieser Geschichte. Das besondere an dieser Verfilmung ist, dass man sich hier eben die Rechte an der nordkoreanischen Interpretation von „Hwang Jin Yi“ erwarb. Im Gegensatz zur südkoreanischen Version, war „Hwang Jin Yi“ in der nordkoreanischen Geschichte eine Frau die sich für die unteren Klassen einsetzte und auch einen von diesen liebte, quasi eine Sozialrevolutionärin. In Südkorea sah man sie eher als das Sexsymbol des Mittelalters an und als Frau der hohen Kunst, die diversen Aristokraten und Künstlern eine Inspiration war. Regisseur Jang Yun-Hyeon versucht diese beiden Elemente nun in seinen Film zu vereinen. Interessant ist hier auch das man tatsächlich mit dem nordkoreanischen Autor Hong Sok-jung eng zusammenarbeitete und sogar einige wenige Szenen in Nordkorea gedreht worden sind, das allein gibt den Film schon einen außergewöhnlichen politischen Wert.

Wer denkt, das „Hwang Jin Yi“ die Antwort auf Hollywood`s „Geisha“ ist, der wird hier enttäuscht sein, obwohl er es locker hätte sein können. Ja die Betonung liegt auf „können“. Denn der Film platzt nur förmlich so vor Potential. Wir haben hier eine bewährt und interessante Geschichte, eine unglaublich aufwendige Inszenierung und grandiose Schauspieler. Gerade „Hwang Jin Yi“ sollte im Jahr 2007 die Flagge der koreanischen Filmindustrie wieder hochhalten. 2007 ist einer der schlechtesten Kino Jahre für den koreanischen Film seit langem und Filme aus Hollywood haben in den Charts die koreanischen Filme verdrängt und das leider zu recht, denn wirklich Gutes hatte in diesen Jahr das koreanische Kino einfach nicht zu bieten. Mit seinen 1.270.644 Kinobesuchern kann man bei „Hwang Jin Yi“ auch nicht wirklich von einen Erfolg sprechen, woran das lag will ich nun erläutern.

Wirklich einfach ist dieser Film nicht zu beurteilen. Das primäre Problem des Films ist folgendes, die Geschichte an sich ist sehr interessant und vor allem facettenreich, aber Regisseur Jang Yun-Hyeon erzählt sie sehr unspektakulär, ja fast schon „sachlich“, dass den Film fast jegliche Emotionen fehlen. Man geht hier einfach bei der Erzählung viel zu dezent vor, viel zu vorsichtig und somit fehlt dem Film jegliche Dynamik. Atmosphärisch bietet der Film kaum was und der Film fühlt sich einwenig wie „klinisch Tod“ an. Besonders wichtig wäre hier auch eine gute Ausarbeitung der Charaktere gewesen, aber diese ist hier stets oberflächlich und gerade diese wäre für den Film essenziell gewesen, somit fehlt hier den Figuren fast jegliche Tiefe. Das traurige daran ist, dass es einzig und allein an der schlechten Erzählweise des Regisseurs Jang Yun-Hyeon liegt. Denn die Inszenierung des Films lässt nichts zu wünschen übrig.

Die Cinematographie die ist unglaublich detailreich und gar minutiös umgesetzt worden. Hier waren wahre Meister der Filmkunst am Werk. Für die Kostüme war dasselbe Team verantwortlich was schon bei Untold Scandal wunderbare Arbeit geleistet hatte, wobei sie sich hier noch einmal übertroffen haben. Man hat hier förmlich auf jedes Detail geachtet und das merkt man hier, denn die Schönheit liegt hier wahrlich im Detail, das betrifft nicht nur die Kleidung, sondern auch die Einrichtung der traditionellen Räume und vieles mehr. Diverse traditionelle Zeremonien die hier am Rande erscheinen wurden hier wunderbar in Szene gesetzt. Man hat hier auf viele Kleinigkeiten geachtet und man merkt wie viel Liebe in diesen steckt. Hier hat man das alte Korea so authentisch wie es kaum ein anderer Film vermag zum Leben erweckt. Auch die Natur Koreas wird hier in wunderbaren Bildern eingefangen, besonders das nordkoreanische Geumgang-Gebirge weiß einen zu beeindrucken. Hier hätte ich gerne mehr gesehen, denn die Naturaufnahmen sind zu kurz und sehr rar gesät. Selbst die spärlichen Actionszenen sind hervorragend choreographiert und kommen imposant rüber. Die Kämpfe sind sehr übersichtlich umgesetzt worden, man sieht genau wo welcher Tritt und welcher Schwerthieb wohin geht. Die Kampf-Cinematographie hat eigentlich in so einen Film keinen besonderen Wert. Sie ist auch nicht wirklich wichtig und man würde sich so eine Qualität in so manch anderen Film wünschen, hier ist sie fast unnötig. „Hwang Jin Yi“ betört einen mit seinen Bildern und sieht im wahrsten Sinne des Wortes zu jeder Sekunde schön aus.

Auch die Schauspieler retten was zu retten ist, denn besonders die beiden Hauptdarsteller spielen grandios und schaffen es fast im Alleingang den Zuschauer zu animieren sich dieses Werk zu Ende anzuschauen. Besonders von Song Hye-Gyo lebt der Film, denn sie spielt gelinde gesagt grandios, ihr Charme, ihre dargestellte Würde und ihre makellose Schönheit ziehen einen absolut in den Bann. Die Rolle scheint ihr wie auf den Leib geschnitten. Die frühere Eiskunstläuferin gilt wahrlich nicht umsonst zurzeit in Korea als der klassische Inbegriff koreanischer weiblicher Schönheit, in allen Belangen. Sie allein macht fast die Qualität des Films aus und wieder ist es mal zum Heulen das so ein gutes Potential wie sie, so einem mäßigen Drehbuch zum Opfer fällt. Der Film lebt neben der schönen Cinematographie fast einzig und allein von der zur Show gestellten Schönheit von Song Hye-Gyo. Man nimmt ihr ihre Rolle voll und ganz ab und ist beeindruckt. Hier und da kommt es einen sogar so vor als ob sie die einzige Komponente im Film ist die dem starren Drehbuch irgendwie doch noch das gewisse Etwas verleihen will. Auch Yu Ji-Tae spielt seine Rolle wie gewohnt sehr gut und routiniert, anderes war aber von ihm auch nicht zu erwarten, aber auch er scheint mit dem sterilen Drehbuch zu kämpfen und ihn wird nicht wirklich die Chance gelassen Gefühle in den Film zu bringen.

Im Grunde artet der Film in absoluter Perfektion aus, in fast allen Belangen, bloß an dem Wichtigsten scheitert er – der Erzählung. Diese geballte Masse an verschwendetem Potential stimmt einen sehr traurig. Trotz alle dem sind die Qualitäten in den Film so viele das man nicht wirklich von einem schlechten Film reden kann, eher von einen gescheiterten Meisterwerk was zu einem Film verkommt den man sich vielleicht mal anschauen kann, aber wirklich nicht muss. Für Leute die sich für die koreanische Kultur interessieren ist der Film empfehlenswert, für alle anderen wahrscheinlich ungenießbar. „Hwang Jin Yi“ hat keinerlei Höhepunkte er verläuft gleichmäßig und eintönig dahin. Mich hat dieses Werk leider fast komplett kalt gelassen, nur die schönen Bilder und eben Song Hye-Gyo konnten mich dazu bewegen den Film bis zum Ende anzuschauen. Man kann nur hoffen, dass die koreanischen Filmmacher sich wieder auf das Wesentliche besinnen – ein gutes Drehbuch und danach erst auf die Machart. Während die Machart und Technik immer besser wurde, schien es so, als ob die Qualität der Drehbücher proportional dazu gesunken ist. „Hwang Jin Yi“ ist für mich ein Symbol eines großen Tiefs in der koreanischen Filmindustrie.


DVD

Die Limited Edition kommt in einem schlichten und schmalen Hochglanz Schuber daher. Die DVD bietet ein sehr gutes Bild (anamorphic widescreen 2.35:1), besonders die Farben sind sehr kräftig und auch der Kontrast weiß zu überzeugen, nur die Schärfe lässt hier und dort ein wenig zu Wünschen übrig, aber dass fällt nicht all zu stark auf. Der Ton ist als Dolby Digital 5.1 verfügbar, aber hört sich wie eine 2.1 Tonspur an und ist recht mager für so einen Film, ansonsten ist er sehr sauber und klar. Die Untertitel sind gut lesbar und in richtigen Tempo, aber nicht in einen ganz einfachen Englisch. Die Extras sind die üblichen, sind recht interessant und lohnen sich einen Blick, besonders da hier die Reise nach Nordkorea dokumentiert und aufgenommen worden ist (leider sind die Extras wieder ohne Untertitel).


Extras:

  • Postcards

Disk 1
  • Feature with commentary

Disk 2
  • Making Of
  • Deleted Scenes
  • Production Design
  • Costumes
  • DI
  • Trailer


Titel: Hwang Jin Yi
aka: 황진이
L/J: Südkorea 2007
Laufzeit: 141 Min
Regie: Jang Yun-Hyeon
Studio: Ciz Entertainment; Cine2000; Cinema Service
Kinematographie: Choi Young-Taek
Musik: Won Il(a)
Producer: Kang Wu-Seok; Lee Chun-Yeon; Jo Seong-Won
Story: Kim Hyeon-Jeong(b)
Genre: Historiendrama

Darsteller:

Jeong Yu-Mi
Ryu Seung-Ryong
Song Hye-Gyo
Yu Ji-Tae


Besucher-Wertung
Note: 4.25 - Votes: 4





Film



Bild



Ton



Extras



Untertitel





Published: 22.11.2007
Limited Edition

Poster





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