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Geschichte

Seoul 1988: Die Regierung will die Stadt für die Olympischen Spiele vorbereiten und lässt mehrere Armensiedlungen räumen. Dort sollen neue Prachtbauten errichtet werden, um den Besuchern aus aller Welt zu beweisen, welch würdiger Gastgeber man ist. Bei einer dieser äußerst gewaltsamen Räumungen erschießt der unbarmherzige Polizist An-seok Kim (Choi Min-Soo) den jungen, behinderten Ju-hwan. Dessen Bruder Kang-heon Ji (Lee Seong-Jae) wird verhaftet und zu sieben Jahren Gefängnis wegen "Behinderung der Behörden" verurteilt. Im Knast erwartet ihn die Hölle, da der beförderte An-seok Kim mittlerweile zum Gefängnisdirektor aufgestiegen ist. Nach etlichen Stunden der Folter und Demütigung sowie gescheiterten Attentaten auf Kim, beschließt Kang-heon mit dem Gangsterboss Dae-chul Hwang (Lee Eol) und mehreren Knastbrüdern auszubrechen, um die Welt auf Südkoreas politische Missstände aufmerksam zu machen... Eine blutige und folgenschwere Entscheidung!


Inhaltsangabe von der deutschen DVD bei
Splendid-Entertainment


Fazit

Schade – „State Of Violence“ ist ein Film mit offensichtlichen Qualitäten, aber diese werden erbarmungslos in Pathos und überzogener Melodramatik ertränkt. Am Anfang hält sich die Melodramatik in Grenzen, aber sie nimmt mit der Laufzeit des Filmes kontinuierlich zu, bis es einfach nur noch unerträglich wird, vor allem gegen Ende – denn hier wird nur noch geschluchzt, dramatisch gestorben und die Charaktere suhlen sich in Selbstmitleid und all das über eine halbe Stunde. Die Botschaft und Intension des Filmes mag sehr gut sein, aber das sie „nur“ über die Selbstmitleidschiene vermittelt wird, nimmt der Botschaft und vor allem dem Film die Kraft.

Des Weiteren muss sich Regisseur Yang Yun-Ho den Vorwurf der Einfallslosigkeit gefallen lassen, denn die Geschichte, und wie sie erzählt wird, all das kennt man schon von irgendwo her, ich will es genauer auf den Punkt bringen, „State Of Violence“ gleicht in seinem Aufbau sehr dem koreanischen Blockbuster Silmido aus dem Jahre 2004, aber ohne dessen Qualität zu erreichen. Wenn man „Silmido“ kennt, kann man sich den Film eigentlich getrost sparen. Und auch wenn nicht, sollte man lieber zu „Silmido“ greifen, der zwar auch vor Pathos und Kitsch trieft, aber darüber hinaus weitaus mehr zu bieten hat. Die Geschichte die Figuren, die Dramaturgie all das gleicht „Silmido“ wie ein Ei dem anderen, bloß dass das Grundszenario ein anderes ist.

Ein weniger überzogeneres und ein eigenständigeres Drehbuch hätten für ein Meisterwerk sorgen können, denn die restlichen Komponenten des Filmes sind sehr intensiv – so weiß der Film vor allem durch seine starken Bilder zu überzeugen. Allein wenn der durchtrainierte Körper von Lee Seong-Jae in Szene gesetzt wird, welcher nur aus Muskeln und Knochen zu bestehen scheint, hat das was, weil so was hat man bisher selten gesehen und ich habe mich teilweise gefragt, wie so was anatomisch nur möglich sein kann. Aber auch so hat die Cinematografie viele Momentaufnahmen, die wunderbar inszeniert worden sind und sehr schön aussehen, aber leider auch sehr konstruiert wirken, sprich die erzeugte Atmosphäre durch die Bilder ist so offensichtlich manipulativ das die Wirkung verpufft und die Bilder nur noch schön aussehen – die Absicht dahinter ist leider alles andere als dezent.

Die Schauspieler im Film machen ihre Sache gut. Sie verleihen ihren Figuren einen intensiven Charme und eine starke menschliche Komponente, die sich darin äußert, dass wir es mit einfachen, aber herzlichen Menschen zu tun haben. Leider wird die gute Performance der Schauspieler extrem strapaziert für elenlange melodramtische und selbstmitleidige Inszenierungen, so dass jedwede Glaubwürdigkeit verloren geht. All das tut umso mehr weh, weil man sieht, dass die Schauspieler allesamt ihr Bestes geben und man begreift schnell, dass das vergebliche Liebesmühe ist, da sie die Unzulänglichkeiten des Drehbuches nicht wettmachen können.

„State Of Violence“ ist ein frustrierendes Werk, da einen ständig vor Augen gehalten wird, was für Potential in diesem Film steckt, welches gnadenlos von Regisseur Yang Yun-Ho gegen die Wand gefahren worden ist. Richtig schlecht ist der Film gewiss nicht, aber meiner Meinung nach muss diesen Film keiner gesehen haben.


DVD

Ich hatte von den Film die deutsche 2 Disk Edition von Splendid zur Verfügung – welche technisch gesehen für den deutschen Markt vorbildlich ist. Das Bild (16x9 anamorph (1,85:1)) der DVD ist sehr gut, besonders was seine Schärfe betrifft, auch Farben und Kontraste sind sehr sauber. Die Originaltonspur ist als Dolby Digital 5.1 verfügbar und sehr kräftig bis glasklar, nur differenzierte Effekte fehlen noch für ein optimales Hörerlebnis. Die Untertitel sind leider oft viel zu schnell, ansonsten ist der Text klar lesbar und in klar verständlichen Sätzen gehalten. Die Bonus DVD hat auch einige nette Extras die sich auf jeden Fall einen Blick lohnen und ist insgesamt üppig für deutsche Verhältnisse ausgefallen.


Extras:
  • Audiokommentar
  • Making Of
  • Interviews mit Cast & Crew
  • Deleted Scenes
  • Set Design
  • Musikvideo
  • Behind the scenes


Titel: State Of Violence
aka: Holiday; 홀리데이
L/J: Südkorea 2006
Laufzeit: 117 Min
Regie: Yang Yun-Ho
Studio: Hyunjin Cinema; Lotte Entertainment
Kinematographie: Shin Ok-Hyeon
Musik: Choi Man-Sik
Producer: Lee Sun-Yeol
Story: Kim Hee-Jae
Genre: Drama

Darsteller:

Jo An(a)
Lee Seong-Jae(a)


Besucher-Wertung
Note: 0 - Votes: 0





Film



Bild



Ton



Extras



Untertitel





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Published: 29.11.2011
Deutsche DVD

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