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Geschichte

Was würdest du tun, wenn du mit deinen Blicken jeden kontrollieren könntest, der sich in Sichtweite befindet? Menschen wie willenlose Puppen zu leiten, die sich anschließend an nichts erinnern? Diese Frage hat sich der labile und vom Leben enttäuschte Cho-in (Kang Dong-Won) vor langer Zeit selbst beantwortet: Er nutzt seine übernatürlichen Fähigkeiten, um Pfandhäuser auszurauben. Keiner kann sich ihm widersetzen, mit nur einem Blick ergreift er sogar von ganzen Gruppen Besitz ... Bis er auf einem seiner Beutezüge den gutmütigen Kyu-nam (Go Su(a)) trifft, der sich Cho-ins Macht widersetzen kann! Kyu-nam beschließt, Cho-in zu stoppen. Doch wie hält man jemanden auf, der ganze Menschenmengen auf einen hetzen kann und für den ein Menschenleben wertlos ist?

Inhaltsangabe von der deutschen DVD bei
Splendid-Entertainment


Fazit

Was war das? Reichlich seltsam ist dieses Filmchen was uns da Regisseur Kim Min-Seok(b) auftischt. Der Film ist angereichert mit diversen Elementen die nicht wirklich zu einander passen wollen – alleine diese aufzuzählen ist schon eine kleine Herausforderung. Trotz seiner Eigenartigkeit ist „Haunters“ primär ein kurzweiliger Unterhaltungsfilm, aber gerade darum mutet es umso seltsamer an das der Film trotz seiner einfachen Zugänglichkeit völlig eigen und verquer ist.

Interessant ist z.B. das dieser Film mit einer absoluten Selbstverständlichkeit zwei Hauptcharaktere in den Film einbaut die Nicht-Koreaner sind, und zwar einen Ghanesen und Türken, und das in einen mehr oder weniger mainstreamigen Film – „na und?“ mögen da einige sagen, aber für einen koreanischen Film ist das schon fast einzigartig. So was gab es höchstens in ein paar Independent Filmen, die sich hauptsächlich mit dem Thema Immigranten beschäftigt haben, – es scheint sogar manchmal so als ob das koreanische Kino Ausländer förmlich ausblendet. Das nun gerade in einen kurzweiligen Unterhaltungsfilm zwei Ausländer Hauptrollen besetzten, ohne dass das auch großartig thematisiert wird, sprich als ob das in Korea schon immer gang und gebe wäre, wirkt vor allem für jeden Kenner des koreanischen Kinos befremdlich. Ich persönlich finde diese beiden Figuren aber hervorragend eingebracht, da sie niemals wie Fremdkörper wirken, ganz im Gegenteil – dieser Kniff ist meiner Meinung nach schon fast vorbildlich für einige andere koreanische Filme, abseits des Independent Kinos.

Das wäre aber nur eine von vielen weiteren Kuriositäten in diesen eigentlich recht banalen Unterhaltungsfilmchen. Komisch ist z.B. weiter das nicht ein einziges Mal erklärt wird warum und woher der Bösewicht seine Kräfte hat, - O.K. das nimmt man als Zuschauer einfach mal hin, aber sein Widersacher der seinen Kräften widerstehen kann wird im Film z.B. mal von einen Auto überfahren, stürzt von einen Hochhaus, wird von einer U-Bahn gerammt und vieles mehr – jedes Mal kommt er mit ein paar Schrammen davon – warum, wieso, Glückssache … ? – keine Erklärung erfolgt, es ist einfach so und das wirkt nach einiger Zeit doch ein wenig unbefriedigend. Das einzige was dem wiederum entgegenwirkt ist das der Film sich nicht wirklich ernst nimmt und sehr stark zum Slapstick-Humor neigt, so dass das Ganze wie ein übertriebener Cartoon wirkt. Das entschuldigt teilweise wiederum die fehlende Schlüssigkeit und Logik. So ist der Film voll von komischen, ja ulkigen Momenten, aber dem gegenüber stehen einige wirklich düstere ja teilweise horrorartige Elemente gegenüber. Die Übergänge sind dabei fließend, aber passen dennoch nicht so wirklich zusammen, all das macht einen Genre Cocktail aus, den man so noch nicht aus Korea gesehen hat und wirkt ein wenig so als ob man zu viele Zutaten in dieses Rezept hineingeworfen hat, denn keine Zutat will sich so richtig entfalten und so haben wir statt einen gelungenen Genremix eher ein befremdliches Genregemansche. Dieser Kuriosität wohnt keinerlei Substanz inne, nein inhaltlich ist der Film überhaupt recht flach. „Haunters“ unterhält den Zuschauer hauptsächlich mit dem comicartigen Duell, unserer zwei übermächtigen Hauptfiguren, was sich über den Großteil des Filmes erstreckt und eben mit einigen Kuriositäten angereichert ist, welche darüber hinwegtäuschen das hinter dem Drehbuch des ganzen Filmes eigentlich nicht viel steckt.

Bei so einen Film der querbeet diverse Genres abgrast, hätte man mit einer guten Cinematographie viele gute Eindrücke schaffen können, aber diese bewegt sich hier leider meistens auf einen höchst durchschnittlichen und unspektakulären Niveau. Die Bilder im Film sind einfach nur zweckmäßig arrangiert worden, außer ein paar Szenen die visuell doch recht eindrücklich wirken und somit wieder ein gewisses Ungleichgewicht in der Bildgestaltung erzeugen, da die Qualität der Bildsprache alles andere als kontinuierlich ist, vor allem da diese Szenen ungleichmäßig verteilt sind und die Übergänge zu den überwiegend unspektakulären Standard des Filmes zu grob sind.

Schauspielerisch bewegt sich der Film ebenfalls auf einem recht durchschnittlichen Niveau. Weder Hauptdarsteller noch Nebendarsteller spielen überragend, aber auch nicht schlecht. Kein Darsteller hinterlässt einen besonders prägenden Eindruck, auch nicht der überschätzte Kang Dong-Won, der den Bösewichten spielt.

Was bleibt zum Schluss sagen? „Haunters“ ist ein Film den man sich gewiss anschauen kann, denn unterhalten tut er, aber unbedingt gesehen haben muss man ihn nicht. Der ganze Film wirkt irgendwo ein wenig zu unausgegoren und ist weder Fisch noch Fleisch. Der Film ist wie ein zu groß geratener Experimentalfilm der schnell vergessen ist und erinnert dabei an den ähnlich gelagerten Brainwave, einen echten kleinen Experimentalfilm, der aber mit wesentlich mehr Charme daher kam.


DVD

Die deutsche DVD ist recht schlicht – das heißt keine besondere Aufmachung, keine Extras – einfach nur der pure Film. Das Bild (16x9 anamorph (2,35:1)) der DVD hat gute Farben und die Schärfe ist soweit O.K, könnte aber immer stets einen Tick besser sein, da sie oft ein kleinwenig schwammig wirkt und es ihr des Weiteren ein kleinwenig an Detail fehlt, welches dann in nicht immer ganz optimalen Kontrasten versumpft. Die koreanische Dolby Digital 5.1 Tonspur ist wie gewohnt sauber und klar und hat koreatypisch wie immer keine nennenswerte Effekte zu bieten. Die Untertitel sind in guter Geschwindigkeit, klar lesbar, aber besitzen manchmal einen etwas seltsamen Satzbau.

Herzlichen Dank an Splendid-Entertainment
für die Ansichts-DVD



Titel: Haunters
aka: Choin; 초능력자
L/J: Südkorea 2010
Laufzeit: 108 Min
Regie: Kim Min-Seok(b)
Studio: Jip; N.E.W
Kinematographie: Hong Gyeong-Pyo
Musik: Lee Jae-Jin
Producer: Lee Yu-Jin(c)
Story: Kim Min-Seok(b)
Genre: Mystery-Thriller-Horror-Komödie

Darsteller:

Go Su(a)
Kang Dong-Won


Besucher-Wertung
Note: 0 - Votes: 0





Film



Bild



Ton



Untertitel





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Published: 08.07.2011
Deutsche DVD

Film Bilder

































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