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Geschichte

Hong Yeon (Jeon Do-Yeon) lebt in einen kleinem und beschaulichen Dorf im Jahre 1963. Als eines Tages der junge und gut aussehende Lehrer Su Ha (Lee Byung-Hun) in ihr Dorf kommt, ist sie in heller Aufregung und verliebt sich so gleich in ihn. Der Lehrer Su Ha ordnet in der Klasse, aufgrund der schlechten Grammatik und Rechtschreibung, das schreiben von Tagebüchern an, die er dann korrigiert. Hong Yeon beginnt durch die Tagebücher nun ihre tiefsten Gefühle mit ihren Lehrer zu teilen. Su Ha amüsiert sich prächtig über diese Tagebücher, selber aber hat er ein Auge auf eine ältere Kollegin geworfen (Lee Mi-Yeon(a)) …


Fazit

“The Harmonium in My Memory” gewann im Jahre 1999 vier Awards und somit die Herzen der Kritiker und auch vieler Zuschauer. Auch ich konnte mich den natürlichen Charme dieses Films nicht entziehen, denn “The Harmonium in My Memory” ist einfach ein schöner Film.
Regisseur Lee Yeong-Jae inszeniert ein wunderbar leichtfüßiges Werk, den es aber nicht an Zwischentönen mangelt. Dem Film wohnt eine gewisse Tiefe inne, in dem er immer wieder auf soziale Missstände hinweist, aber das passiert hier niemals mit dem erhobenen Zeigefinger, oder steht primär im Vordergrund, es gehört einfach zum Erzählten dazu. Man lässt gekonnt das ländliche Korea aus den Jahre 1962 wieder aufleben und das besonders einfühlsam. Lee Yeong-Jae erzählt uns seine Geschichte mit viel Humor, welcher uns auch immer wieder zum schmunzeln bringt und eine fröhliche Grundatmosphäre schafft, die die meiste Zeit des Films ausmacht. Der dramatische Teil des Films fällt gering aus und wenn er zum Zuge kommt wirkt er niemals aufgesetzt. Trotzdem kann dieser Film einen teilweise zu Tränen rühren. Es werden uns unheimlich viele schöne Momente präsentiert, einige sind groß inszeniert, mit schöner Musik unterlegt und gehen direkt unter die Haut und ansonsten beschert uns Regisseur Lee Yeong-Jae unzählige kleine schöne Momente, die sehr dezent umgesetzt worden sind. Freilich ist das alles recht konstruiert und will eben ein schönes Gefühl aufbauen, aber das macht nichts denn all die Stilmittel mit denen das erreicht wird harmonieren perfekt miteinander.

Was den Film auch auszeichnet ist seine sehr schöne Cinematography. Man rückt hier das koreanische Dorf mit samt seinem Hinterland in das beste Licht. Wir bekommen richtig schöne Bilder aus allen vier Jahreszeiten geboten. Die Natur und das Dorf kommen wunderschön zur Geltung. Man sieht den Film an das jedes Bild mit bedacht gewählt worden ist. “The Harmonium in My Memory” ist der beste Beweis, dass man schöne Bilder, ohne Farbfiltern und irgendwelchen Effekten, wie in den neueren koreanischen Filmen, erzeugen kann. Das Ganze wird dann auch gekonnt mit passender Musik untermalt, weil die Musik spielt hier eine besondere Rolle im Film. Manche Momente im Film tragen sich auch ohne die schönen Bilder und vor allem ohne Musik, es sind diese natürlichen Momente die ohne jeglichen Kitsch funktionieren.

Auch die Idee der Geschichte an sich ist sehr interessant, so verliebt sich die siebzehnjährige Schülerin in ihren Lehrer, der mit seinen 21 Jahren vier Jahre älter ist als sie, aber eben schon ein Mann ist und sie dafür noch keine richtige Frau, er wiederum verliebt sich in eine Kollegin die 25 Jahre alt ist und hier vier Jahre älter als er ist. Die Altersunterschiede nach oben und unten sind gleich, wiegen aber natürlich verschieden schwer. Bei der Kollegin besteht das Problem das sie ihn wegen seinen jüngeren Alter, nicht ganz ernst nimmt und bei der Schülerin eben das Problem das er sich hier erst gar keine tieferen Gefühle zugestehen will, weil sie schließlich seine Schülerin ist und er sie noch als Kind ansieht. Dadurch dass er aber bei seiner Kollegin ebenfalls noch als zu jung eingestuft wird, kann er nach und nach die Liebe seiner Schülerin aus derselben Perspektive nachempfinden. Das Ende des Films bietet uns eine kleine Überraschung und hebt sich angenehm von vielen anderen Filmen ab. Ich will hier nicht all zu viel verraten, aber es kommt unerwartet und das gute ist das es trotzdem sehr dezent rüber kommt und den Film interessant ausklingen lassen. Wenn man aber nicht aufpasst und nicht genau hinschaut entgeht es einen.

Da der Film viele Gefühle transportiert, ist er natürlich auf gute Schauspieler angewiesen. Gute Schauspieler hat dann dieser Film auch zuhauf und darum ist ein scheitern in diesen Bereich schon von vornherein ausgeschlossen. Allein vor Jeon Do-Yeon muss man wieder seinen Hut ziehen. Sie spielt hier mit Ihren 26 Jahren „glaubhaft“ die Rolle eines siebzehn jährigen Teenagers. Das hört sich ein wenig kurios an, aber es klappt wirklich, denn es gibt wohl keine so wandelbare Schauspielerin wie Jeon Do-Yeon, was sie uns schon in unzähligen Filmen bewiesen hat und besonders in diesem frühen Werk wieder beweist. Vor allem bringt Jeon Do-Yeon das Gefühl der ersten großen Teenager-Liebe wunderbar rüber, so dass man als Zuschauer sich selber richtig mit freut. Der volle Ernst in dem sie sich in ihre Liebe hineinsteigert ist sehr intensiv dargestellt und eben die glaubhaft dargestellte Liebe eines Jugendlichen Menschen. Lee Byung-Hun leistet wie gewohnt überdurchschnittliche Arbeit und verkörpert perfekt den jungen und idealistischen Lehrer. Er ist der Traum einer jeden Jugendlichen, dank seines gewinnenden Lachens und seinen jungenhaften Auftreten. Er stellt also einerseits perfekt den Mädchenschwarm der jüngeren Schülerinnen da und andererseits selber den hilflos und teilweise frustriert Verliebten in eine ältere Frau. Die Frau seines Begehrens wird von niemand anderem verkörpert als Lee Mi-Yeon(a), eine Schauspielerin die schon des Öfteren einige Filmpreise absahnen konnte. Lee Mi-Yeon(a) Rolle ist hier wohl auch eher einer der schwierigsten. Ihr Charakter kommt zwar nicht so lange vor wie der der anderen beiden Hauptrollen, ist aber dafür umso vielschichtiger und komplexer. Sie spielt vor allem die reifste Rolle und stellt auch einen Charakter mit mehr Tiefe da, die schon beim ersten Auftritt im Film eine gewisse Vergangenheit mitbringt, die aber oft nur vage angedeutet wird. Jeon Do-Yeon und Lee Byung-Hun wirken gegen sie auf jeden Fall wesentlich naiver, aber beide auf eine ganz andere Art und Weise.

Auch bei den Nebendarstellern gibt es kaum was zu meckern, denn besonders die kleinen Schauspieler (die Dorfkinder) machen ihre Sache gut. Ansonsten gibt es hier und dort auch einige richtig schön überzogene Charaktere, die das ganze Geschehen sehr auflockern, aber niemals ins Lächerliche ziehen.

Wem die beiden Filme Once in a Summer und Teacher Mr. Kim gefallen, der wird hier seine wahre Freude finden, denn beide Filme haben sich mächtig bedient bei “The Harmonium in My Memory”, trotzdem sind alle drei Filme auf ihre Art sehr verschieden. Auf jeden Fall kommt hier auch unverfälschte koreanische Mentalität zur Geltung, die den Film sehr zu gute kommt und die ich manchmal bei den neuren Filmen doch sehr vermisse. Auch ist der Film nicht auf biegen und brechen auf ein Drama oder eine Komödie getrimmt, sondern es bleibt einfach ein schöner Film zurück der entspannt und nicht all zu schwer wiegt und trotzdem berührt. “The Harmonium in My Memory” ist vielleicht kein Klassiker, dafür ist der Film doch ein wenig zu kurzweilig, aber es bleibt ein überdurchschnittlich guter Film. Mir hat es auf jeden Fall gefallen und ich kann mir gut vorstellen dass einige hier ihren Lieblingsfilm finden werden.


DVD

Die koreanische DVD kommt in einen ganz normalen Jewel-Case daher und hat ein recht schönes Cover, was die Stimmung des Films sehr gut wiedergibt. Das Bild (1.85:1 anamorphic widescreen – NTSC) der DVD ist nicht besonders, aber trotzdem noch absolut O.K. Es mangelt den Bild an Schärfe und teilweise wirkt das Bild sehr vorwaschen, was den Film aber wiederum einem ganz eigenen Flair verleiht (evtl. war das sogar beabsichtigt). Der Ton ist zwar nur als Dolby-Digital 2.0 Tonspur verfügbar, aber dafür sehr kräftig und für sein alter recht beachtlich, denn einige Klänge wurden auf die zwei Kanäle richtig gut aufgeteilt, wie z.B. ein Gewitter. Die Untertitel sind gut lesbar, in richtigen Tempo und in einen sehr simplen Englisch, hier gibt es absolut nichts zum aussetzen. Die Extras sind nicht viele aber trotzdem gut und einen Blick wert, alleine schon wegen dem Making oF (wie immer ohne Untertitel).


Special Features:

  • Director`s Commentary
  • Cast & Crew
  • Interview
  • Making Film
  • Music Video
  • Theatrical Trailer


Titel: The Harmonium in My Memory
aka: 내 마음의 풍금; An Organ in My Heart
L/J: Südkorea 1999
Laufzeit: 118 Min
Regie: Lee Yeong-Jae
Genre: Tragikomödie

Darsteller:

Jeon Do-Yeon
Lee Byung-Hun
Lee Mi-Yeon(a)


Besucher-Wertung
Note: 4 - Votes: 1





Film



Bild



Ton



Extras



Untertitel





Published: 15.06.2008
Korea DVD

Film Bilder





































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