Im Jahre 1994 begann Südkorea erst langsam mit seiner Filmindustrie der ausländischen Parole zu bieten, denn im eigenen Land waren koreanische Filme nicht wirklich populär und man zog bei einen Kinobesuch eher einen amerikanischen, chinesischen oder sogar vielleicht einen japanischen Film vor. Mit „The Fox with Nine Tails” zeigte Korea sein neues Selbstbewusstsein in der Filmbranche, welches langsam aber unaufhaltsam die ausländischen Filme aus den Kinocharts verdrängte.
Die Frage ob so ein alter B-Movie aus dem Jahre 1994, noch heute sehenswert ist muss man sich freilich stellen, aber „The Fox with Nine Tails” lohnt sich auch noch heute einen Blick. Der Film hat diesen gewissen Trash-Faktor, der ihn seinen Reiz verleiht und der sehr gut zu unterhalten weiß. Auch betreten mit diesem Film zwei der größten Filmstars Koreas erstmals die Bühne der Kinowelt, Go So-Young und Jeong Woo-Sung. Beide treten dann im Jahre 1997 noch gemeinsam als Film-Liebespaar in
Beat auf und später in „Love“ aus dem Jahre 1999. Ich selber gebe zu das ich mir den Film hauptsächlich wegen meiner Lieblings-Schauspielerin Go So-Young zugelegt habe, welche heute eine der wenigen „Natur“-Schönheiten in der koreanischen Filmbranche ist und meiner Meinung nach auch mit einer der besten schauspielerischen Talente in Korea hat. Wie auch immer hauptsächlich lebt der Film aber durch seinen gelungenen Mix aus Komödie, Fantasy und Drama, welcher hier ganz gut aufgeht.
Der Film hat seine eigene koreanisch-kultige Identität. Man könnte sagen das „The Fox with Nine Tails” die selbe Bedeutung für Korea hat wie für Hongkong „A Chinese Ghost Story“. Zwar reicht „The Fox with Nine Tails” niemals an den unterhaltsamen Charme eines Meisterwerkes wie „A Chinese Ghost Story“ heran, aber der Vergleich ist nicht ganz unangebracht, denn in beiden haben wir Klamauk und eine Liebesgeschichte zwischen einen Menschen und einen überirdischen Wesen. Hier ist dieses Wesen eben Korea typisch ein Gumiho, ein neunschwänziger Fuchs, ein klassisches Fabelwesen aus der koreanischen Mythologie.
Die Grundatmosphäre des Films an sich ist recht düster, aber hier und da erhält die Geschichte ein wenig Farbe durch den leicht skurrilen Nebenplot, mit den Abgesandten der Hölle, gespielt von Dokgo Young-Jae. Hier hätte ich mir sogar ein wenig mehr gewünscht, denn die Hauptgeschichte ist ein wenig zu trist und manchmal vielleicht sogar ein kleinwenig zu belanglos. Regisseur Park Heon-Su schafft es aber immer wieder gekonnt den Film aufzulockern, denn immer wieder wenn sich die Langeweile anbahnt, wechselt er einfach zu den eher humorigen Plot, welcher an sich eigentlich auch nur mit recht plumpen Humor daher kommt, aber trotzdem für seichte Unterhaltung sorgt. An einigen Stellen versucht man das Publikum auch gezielt mit ein wenig nackter Haut bei der Stange zu halten, mal hier und dort eine nackte Brust usw. . Also es wird auf jeden Fall was getan um den Zuschauer einigermaßen zu unterhalten und es funktioniert auch, denn wirkliche Längen hat der Film kaum trotz seiner stolzen Laufzeit von 107 Min. Ein bahnbrechendes Werk wird hier zwar nicht geboten, denn dazu fehlt hier einfach noch ein wenig mehr das gewisse Etwas.
Trotz seines Alters und seiner billigen Produktion sieht der Film auch heute gar nicht mal so schlecht aus. Die Effekte sind natürlich alles andere als beeindruckend, besonders wenn der Film in das fantastische geht, aber da sich der Film selber nicht all zu ernst nimmt fügen sich diese Effekte auch noch heute sehr gut in das Gesamtbild des Films. Insgesamt kann man aber sagen das die Cinematographie sehr ansprechend ist, zu gefallen weis und ihren gewissen Flair hat.
Schauspielerisch gibt es bei dem Film auch nicht all zu viel zu meckern, denn alle Darsteller bieten hier eine solide Leistung. Go So-Young ist hier wie gesagt sehr nett anzusehen und bietet was für das Auge und ich denke Jeong Woo-Sung dürfte auch für das weibliche Publikum was bieten. Herausragend sind ihre Leistungen nicht, da bieten beide in späteren Filmen wesentlich mehr, vor allem Go So-Young. Am besten hat mir aber die überdrehte Rolle von Dokgo Young-Jae als Abgesandter der Hölle gefallen, seine Rolle mag zwar nicht wirklich anspruchsvoll sein, aber er scheint sich in dieser pudelwohl zu fühlen.
„The Fox with Nine Tails” ist kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch, die schnell vergessen ist. Für Trash-Liebhaber ist der Film empfehlenswert und z.B. alle mal besser als der fürchterliche
Ghost in Love aus dem Jahre 1999, welcher „The Fox with Nine Tails” in vielen Punkten nicht ganz unähnlich ist, bloß das „The Fox with Nine Tails” , obwohl er fünf Jahre älter ist, in allen Belangen „Ghost in Love“ qualitativ überlegen ist.