Meine Reise: 2003 2006 2009 Forum Links
Home Filme Musik Bücher Geschichte Essen Kampfkunst Sprache Sonstiges
Zurück

Geschichte

Die Schulfreunde um Sang-Ho gründen das Fußballteam "Tigers", deren Ziel neben dem Kicken das gemeinsame Lernen ist. Als sich Sang-Ho von der Schlägertruppe "TNT" ihnen anschließt kommt es zu ersten Problemen. Jong-suk der Anführer akzeptiert nicht, dass jemand seine Gang verlässt und schon gar nicht wegen einer Schülermannschaft. Er schwört Rache und schon bald kommt es zu ersten handfesten Auseinandersetzungen auf dem Platz. Als Sang-ho Jong-suk schließlich die Freundin ausspannt gibt es kein zurück mehr. Was harmlos begann entwickelt sich zu einem mörderischen Krieg der vor keiner Waffe, und keiner Brutalität zurückschreckt. Der erbarmungslose Kampf um Freundschaft und Ehre kennt keine Grenzen mehr...


Inhaltsangabe von der deutschen DVD bei
Splendid-Entertainment


Fazit

Ich bin ehrlich, ich habe von diesen Streifen am Anfang nicht viel erwartet, denn die Kritiken zum Film waren durchwegs durchwachsen. Auch im koreanischen Kino war der Film mit seinen nur 29.110 Besuchern alles andere als ein Erfolg und eher ein kommerzielles Desaster. Nein bei so einem Film sind die Erwartungen naturgemäß niedrig. Umso schöner ist es wenn sich dann so ein Film, wieder Erwarten, als richtig gutes Filmerlebnis entpuppt.

Eins vorweg als Warnung Gangster High ist ein reinrassiger Jungen-Film und vielleicht auch für Männer die sich an ihre Zeit in der Schule erinnern wollen. Das weibliche Publikum wird eher wenig mit diesen Film anfangen können, da hier wirklich gezielt auf das männliche Publikum eingegangen wird. Auch ist der Film nichts für zart besaitete, denn was die Brutalität betrifft, welche nicht wenig ist und sich zum Ende kontinuierlich steigert, so wird diese wirklich sehr hart, schonungslos und blutig dargestellt. Hier ist es absolut berechtigt und angebracht, dass der Film keine Jugendfreigabe erhielt. Trotzdem heißt das nicht dass man uns hier nur einen sinnlosen Prügelstreifen präsentiert, nein man könnte „Gangster-High“ auch als ein waschechtes Jugenddrama sehen.

Da der Film sich nicht all zu stark auf eine Person fokussiert, sondern auf die jugendliche Gruppe, besteht natürlich die Gefahr, dass in den Film die vielen Charaktere nicht richtig ausgearbeitet sind und eindimensional erscheinen. Regisseur Park Gi-Hyeong gelingt es aber genau das zu vermeiden, denn er verleiht jeder seiner Figuren einen glaubwürdigen Hintergrund. Interessant ist auch das jeder von den Jungs aus einer anderen sozialen Schicht kommt, der eine ist Selbstversorger ohne Eltern und finanziert sein Leben und seine Schule als Bauarbeiter, der andere lebt mit seiner allein erziehenden Mutter zusammen, der andere hasst seinen Vater der Alkoholiker ist und ständig von ihn geschlagen wird, andere wiederum haben Eltern mit hoher Position in der Gesellschaft und ein recht gutes Leben aber eben den Druck der Eltern das ihre Sprösslinge genau wie sie es zu was bringen sollen und noch viele andere. Regisseur Park Gi-Hyeong präsentiert uns hier also wahrlich vielseitige und unterschiedliche Charaktere die wir so (zumindest ich) alle selber aus unserer Schulzeit kennen oder selber waren. Somit kann man sich natürlich auch sehr gut mit der Gruppe identifizieren, sei es beim Fußballspielen oder auch bei den Prügeleien mit der gegnerischen Jugendgang. Ich denke jeder normale Junge hat sich hier und dort mal mit seinen Klassenkameraden geprügelt und vielleicht dann danach aber auch Freundschaften mit diesen geschlossen und vielleicht war der eine oder andere auch in einer kleinen Jugendgang, wenn ja wird er diesen Film lieben, verstehen und mit den Charakteren mitfiebern können, wenn das alles auf den Zuschauer nicht zutrifft, kann es natürlich sein das er recht wenig mit diesen Film anfangen kann.

Ansonsten hat dieser Film viele schöne nostalgische Momente und ist auch hier und dort voller Melancholie. Das liegt vor allen an den schönen Bildern, besonders wenn unser Protagonisten herzhaft und ausgelassen Fußball spielen. Hier werden die Momente der Jugendfreundschaft wunderbar rübergebracht und diese Momente sind zwar nicht all zu viele, aber sie werden gekonnt über den ganzen Film verteilt. Das lässt einen hier und dort ein wenig an Friend und Beat erinnern, aber nur an den Anfangsteil der beiden Klassiker wo eben die Jugend der Hauptpersonen beleuchtet wird. Der Rest des Films lebt aber eher von seiner Spannung, die von der unkontrollierbaren Gewalt der Jugend Gruppen ausgeht, die sich alle gegenseitig unaufhaltsam hochpushen. Dazu kommt die gefährliche Komponente der Ehre und des Stolzes, die im Alter der Pubertät einen ganz anderen Stellenwert hat als bei Erwachsenen, denn diese kann hier viel schneller gekränkt werden und die Rache kann aus den irrationalsten Dingen folgen. So schaukelt sich die Gewalt immer schneller im Film hoch und man weiß als Zuschauer wirklich nicht wie sich das ganze entwickeln wird. Das Ende ist zwar einen schon bekannt, da der Film mit diesen beginnt, aber man kann sich beim besten Willen nicht vorstellen wie es dazu kommt und das erzeugt dann noch mal eine permanente Spannung im Film, wirklich ein gekonnter Kniff von Regisseur Park Gi-Hyeong.

Was die Bildsprache von „Gangster-High“ betrifft so ist diese von aller feinsten, aber hier machen sich die koreanischen Filme alle gegenseitig nicht mehr viel vor, weil sie sich was die Cinematographie betrifft alle auf einen sehr hohen Niveau befinden. Hier trifft aber eine gute Cinematographie auf ein gutes Drehbuch, was bedeutet das die vielen Farbfilter, Effekte und vieles mehr hier wirklich sinnvoll und schön eingesetzt worden sind um eine gewissen Stimmung zu erzeugen. Die meiste Zeit wird der Film von recht kühlen und dunklen Farben beherrscht und erzeugt zwar teilweise eine kalte Welt, aber auch eine junge und irgendwie frische Atmosphäre. Die schönen Momente werden dann wieder mit hellen Farbfiltern aufgelockert und fallen somit natürlich besonders auf, weil sie sich sehr stark von den anderen etwas tristeren Bildern abheben. Was die Kampf-Cinematographie betrifft, so ist diese wie immer typisch koreanisch – hart, schonungslos, brutal und sehr schnell. Diesmal passt sie zum Film sehr gut und erfüllt ihren Zweck voll und ganz, da das ganze auch recht realistisch wirken soll. „Gangster-High“ bietet einen also genügen für das Auge, aber das ist eben nur zweitrangig, denn der Film schwelgt nicht einfach nur in seinen Bildern und seiner Machart wie viele andere koreanischen Filme der letzten Zeit.

Was nützt aber einen eine spannende Geschichte und eine gute Aufmachung, wenn die Schauspieler die Geschichte nicht gut rüber bringen können? Auch bei dieser wichtigen Komponente hat Regisseur Park Gi-Hyeong bei der Wahl seiner Schauspieler ein goldenes Händchen bewiesen. Die jungen Schauspieler wirken alle sehr unverbraucht, frisch und sind das auch noch teilweise in der koreanischen Filmbranche. Alle spielen sie sehr glaubwürdig, emotional und voller Elan. Alleine wegen den jungen koreanischen Darstellern und ihrer sehr guten Leistung kann sich „Gangster-High“ sehen lassen. Sie machen es schließlich möglich mit den Charakteren mitzufiebern und auch das man sich mit den Tigers identifizieren kann.

Gangster-High hat mir ausnehmend gut gefallen und für Spannung gesorgt. Viele mögen vielleicht den Film vorwerfen das er die Jugendgewalt verherrlicht, dass stimmt auch zum Teil und ist mit einer seiner wenigen Schwächen, aber das tun viele Filme. Sie begeistern mit diversen Gewaltdarstellungen haben aber auch immer eine stets moralische Botschaft ähnlich wie z.B. bei Menace2Society. Die Sinnlosigkeit sollte jedem klar sein und genau wie beim Klassiker Menace2Society wird auch hier diese Sinnlosigkeit der Gewalt klar noch mal am Ende unterstrichen. Natürlich können sich hier und dort ein paar Kids den Film als schlechtes Vorbild nehmen – aber darum auch wie gesagt keine Jugendfreigabe die eingehalten werden sollte. Ich fühlte mich auf jeden Fall an meine Jugend erinnert, allein schon wegen der gut dargestellten Jungenfreundschaft und den melancholischen Momenten. Gangster-High ist ein längst überfälliger Beitrag Koreas in diesen Genre, den es in dieser Art noch nicht gab, und somit hebt er sich angenehm von der Masse der koreanischen Filme ab, besonders Atmosphärisch. Ein Meilenstein ist der Film aber auch nicht, das kann nicht jeder Film sein, aber ein richtig guter Film ist er alle mal und darum auf jeden Fall sehenswert.


DVD

Ich hatte die deutsche DVD von Splendid die in einen sehr schicken Schuber mit Prägung daher kommt. Ein Vergleich zur Koreaversion ist mir dieses Mal nicht möglich gewesen. Das Bild der DVD ist gut, aber schwer zu beurteilen wegen diversen Farbfiltern die im Film benutzt werden, die Schärfe und Kontraste sind gut, aber nicht herausragend (Bildformat: 16:9 1,85:1). Die Synchronisation ist gut, so dass ich sogar auf den Original Ton verzichtet habe, hier wurde wirklich gute Arbeit geleistet. An sich ist der Ton gut, kommt stets klar rüber und auch kraftvoll, aber hier und dort vermisst man ein wenig mehr Effekte. Originaltonspur und die deutsche Tonspur sind als Dolby Digital 5.1 verfügbar. Untertitel sind vorhanden, habe ich aber aus zeitlichen Gründen nicht getestet. Die Extras sind etwas mager aber beinhalten wenigstens ein interessantes Making Of.


Extras:
  • Making the Movie (B-Roll und Interviews)
  • TV Spots
  • Original Trailer


Titel: Gangster High
aka: 폭력써클
L/J: Südkorea 2006
Laufzeit: 97 Min
Regie: Park Gi-Hyeong
Studio: Taewon Entertainment; Dada Pictures
Story: Park Gi-Hyeong
Genre: Jugenddrama

Darsteller:

Jang Hee-Jin
Jeong Kyung-Ho
Lee Tae-Sung


Besucher-Wertung
Note: 4.67 - Votes: 12





Film



Bild



Ton



Extras





Diesen Artikel bestellen
Bei Amazon bestellen

Published: 10.10.2007
Deutsche DVD

Poster

Film Bilder

















































© 2003-2024 Pride of Korea Impressum
design by neueweide and laly