Geschichte
Das koreanische Königreich Goryeo (auch bekannt als Koryŏ), ist zum Vasallenstaat der mongolischen Yuan-Dynastie verkommen. Da der König Goryeos (Joo Jin-Mo) keinen Erben vorzuweisen hat, besteht die Gefahr, dass die Yuan-Dynastie nun einen eigenen Thronfolger auf den Thron Goryeos setzt und somit der Blutlinie der Königsfamilie Goryeos ein Ende bereitet. Da der König Goryeos seine Königin (Song Ji-Hyo) nicht begehrt und seine Liebe einzig und allein den Anführer seiner Leibwache Hong Lim (Jo In-Sung) gilt, ist er unfähig einen Nachkommen zu zeugen. Trotzdem ist er zu allem entschlossen Goryeo aus dem eisernen Griff der Yuan-Dynastie zu befreien und seinem Reich wieder die Unabhängigkeit zu schenken. Um einen legitimen Nachfolger Goryeos zu zeugen beauftragt er seinen Geliebten Hong Lim im geheimen mit seiner Königin zu schlafen. Aus diesem zweckmäßigen Sex zwischen der Königen und Hong Lim entwickelt sich aber schnell eine gefährliche und verbotene Liebe …
Fazit
„Frozen Flower“ ist ein Film über Liebe, Leidenschaft, Rache, Kampf und Intrigen am königlichen Hofe – solcherart von Filmen gibt es viele und auch Geschichten dieserart sind reichlich vertreten und davon nicht zu wenig in Korea. Die meisten historischen Kostümfilme in der Richtung aus Korea konnten in den letzten Jahren eher selten überzeugen, aber „Frozen Flower“ hebt sich von den bisherigen Werken ähnlicher Machart aus seinen Heimatland wohltuend ab und ist sogar vergleichbar mit den drei großen chinesischen Hof-Dramen, welche Interpretationen von Shakespeare`s Stück „Hamlet“ sind. Hiermit meine ich die Filme “Curse of the Golden Flower“ (Zhang Yimou), The Banquet (Feng Xiaogang) und Prince of the Himalayas (Sherwood Hu), die fast zeitgleich erschienen sind und bis jetzt in ihren Genre für sich einzigartige Meisterwerke sind.
„Frozen Flower“ reicht zwar nicht ganz an diese Filme heran, aber ist ihnen in seiner Machart und Erzählweise nicht ganz unähnlich und wirkt teilweise auch einwenig Shakespeare inspiriert, obwohl „Frozen Flower“ sich mehr auf die koreanische Geschichte stützt. Der koreanische Regisseur Yu Ha(a) schafft es in Sachen Bildsprache nicht ganz mit den chinesischen Konkurrenten gleichzuziehen, aber dafür wirkt seine Erzählweise sehr organisch, fließend, involvierend und spannend. Regisseur Yu Ha (a) lockert seine Geschichte gekonnt mit einigen netten und wohl platzierten Inszenierungen, von Kampf, Tanz, Erotik und Musikszenen auf. „Frozen Flower“ mag vielleicht nicht in seiner Cinematografie mit einen Werk von Meister- Regisseur Zhang Yimou oder auch Genre-Vertretern aus dem eigenen Land vergleichbar sein, aber trotzdem setzt auch dieser Film auf tolle Kulissen, Kostüme wunderschön typisch koreanisch traditionellen Szenen, bloß das hier alles einwenig bodenständiger wirkt. Das liegt daran das Regisseur Yu Ha (a) weitgehend auf eine Entfremdung oder Verkünstelung der Bilder verzichtet hat und somit seinen Film eher leicht nüchtern und realistisch wirken lässt. Trotz alle dem wirkt der Film stellenweise noch immer sehr opulent und einladend. Besonders auffällig sind einige schöne und melancholische Lieder im Film, die diversen Schlüsselszenen im Film zugeordnet sind und gekonnt Stimmung erzeugen. Die restliche Musik wirkt stimmig und gut, aber niemals aufdringlich.
Neben einer gut erzählten Geschichte setzt Regisseur Yu Ha(a) vor allem aber auch auf sehr gut agierende Schauspieler. „Frozen Flower“ bietet uns reichlich viele Figuren, neben den drei Hauptdarstellern, die alle ein gewisses Profil und eine Geschichte vorzuweisen haben. Alle Figuren werden glaubhaft durch gute Darsteller vertreten, so dass kein Darsteller negativ auffällt, eher im Gegenteil. Besonders gut hat mir Joo Jin-Mo in der Rolle als König gefallen. Die Charakterisierung dieser Figur ist einer der interessantesten im Film, vor allem da der König der Katalysator für fast alle Ereignisse im Film ist. Joo Jin-Mo schafft es uns ein vielschichtiges Bild des Königs zu präsentieren, indem er einen Mann darstellt der ungeheuer liebevoll, sensibel, nachsichtig aber auch drakonisch, egoistisch, berechenbar und bestimmt sein kann.
Erwähnenswert sind auch noch die sehr gut choreographierten Kampf und Tanzszenen im Film, die zwar nicht sehr viele sind, aber dafür überdurchschnittlich gut für koreanische Verhältnisse sind und sogar chinesischen Standart großer Blockbuster ala „Curse of the Golden Flower“ entsprechen.
Trotz all des Lobs ist „Frozen Flower“ nicht ganz frei von Kritik, denn der Film weist ein paar kleine Makel auf. Zumeinen dürften jeden Zuschauer einige nicht erklärbare Logikfehler im Film auffallen, die nicht hätten sein müssen und zum anderen gibt sich der Film kurz vor dem Ende einwenig zu sehr den Kitsch hin.
In Korea machte „Frozen Flower“ vor allem wegen einer expliziten homoerotischen Szene Schlagzeilen, die für einen weiteren Tabubruch in der koreanischen Filmbranche sorgte.
Es sei aber erwähnt das man hier nicht eine homoerotische Geschichte aufgrund der Filmbeschreibung und den Schlagzeilen erwarten darf, der Film widmet sich eher der klassischen Liebesgeschichte und so sind auch die meisten Sexszenen im Film zwischen Mann und Frau. Die dargestellte Männerliebe wirkt hier passend und glaubhaft, da sie zu jener Zeit am Königshof nichts Ungewöhnliches war, wie in so vielen Kulturen.
Alles im allen ist „Frozen Flower“ ein sehr guter Film, der vieles richtig macht, im Gegensatz zu anderen koreanischen Filmen aus diesem Genre. Regisseur Yu Ha(a) überzeugt mit einen guten Drehbuch und einer gelungenen Umsetzung, die uns gutes und vor allem sehenswertes Kino aus Korea beschert. „Frozen Flower“ ist eine klare Empfehlung an alle Liebhaber, des leicht theatralischen und historischem Kostümfilmes.
DVD
Die koreanische Limited Edition kommt in einen schlanken Schuber daher und beherbergt den Film in der Uncut Version und eine weitere DVDs mit den üblichen diversen Extras. Technisch ist die DVD zufrieden stellend, aber nicht perfekt, denn das Bild (anamorphic 2.35 Widescreen) ist z.B. stets einwenig unscharf und wirkt manchmal einwenig matt, aber ansonsten ist das Bild gut. Der Ton ist als Dolby Digital 5.1 Tonspur verfügbar, welcher zwar klar und solide klingt, aber kaum differenziert auf die Boxen ankommt – dafür aber einen ordentlichen Bass bietet. Die Untertitel sind gut, da sie in einem optimalen Tempo sind, klar lesbar sind und größtenteils in einfachem Englisch gehalten sind, bloß ganz selten schleicht sich etwas verkokstes Vokabular ein. Die Extras sind wie immer ohne Untertitel, aber trotzdem interessant und sehenswert.
Extras:
Disc 1
Disc 2
- 50,000Km (Making)
- Well Made
- Back to Koryo Dynasty
- Gunryongwi
- Countdown
- Poster Making
- Photo Gallery
- Trailer
|
|
|
|
|
Titel: A Frozen Flower
aka: Blood & Flowers; 쌍화점 L/J: Südkorea 2008
Laufzeit: 143 Min
Regie: Yu Ha(a)
Studio: Opus Pictures; ShowBox Kinematographie: Choi Hyeon-Gi Musik: Kim Jun-Seok Producer: Lee Tae-Heon Animation: Jeong Do-An; Park Gyeong-Su Story: Yu Ha(a) Genre: Kostümfilm, Erotik, Historienfilm
|
|
|
|
|
|
|
|
Besucher-Wertung
Note: 4.57 - Votes: 7
|
|
|
|
Film
Bild
Ton
Extras
Untertitel
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|