Mit Happy Ero Christmas wird uns eine weitere Komödie präsentiert wo der koreanische Superstar Cha Tae-Hyeon aus
My Sassy Girl die Hauptrolle übernimmt und für Humor sorgen soll. Ich muss auch ehrlich zugeben bisher war Cha Tae-Hyeon fast ein Garant für gute Film und das dürfte auch für viele Leute der Grund gewesen sein sich Happy Ero Christmas anzuschauen. Überhaupt ein koreanischer Weihnachtsfilm ist an sich was besonderes, weil hier gibt es nicht unbedingt viele, denn man sollte bedenken das die koreanische Mentalität was Weihnachten betrifft etwas anders ist als im Westen oder gar Hollywood, wo Unmengen von Weihnachtsfilmen produziert worden sind und werden.
So ist es auch nicht verwunderlich das sich Happy Ero Christmas auch nicht wie so ein Weihnachtsfilm, den man sonst gewöhnt ist, anfühlt, nein eine weihnachtliche Atmosphäre sucht man hier fast vergeblich, sie schimmert vielleicht ganz selten hin und wieder hervor, aber das ist kaum der Rede wert. Nun denn das ist halb so wild weil hauptsächlich erwartet man hier einfach eine unterhaltsame Komödie, aber auch hier schwächelt der Film massiv.
Der ganze Film präsentiert sich überraschend unspektakulär, fast nüchtern und das ist für einen Film welcher seine Zuschauer zum lachen bringen will nicht gerade förderlich. Hier und da gibt es auch wirklich ein paar Lacher, die wirklich lustig sind, aber die sind einfach viel zu selten und vielleicht gerade mal zwei bis dreimal im Film zu finden. Ansonsten ist der Film in seiner Linie recht inkonsequent. Regisseur Lee Geon-Dong bindet in der Story viele unnötige Nebenhandlungen ein die den Film in keinster Weise voran bringen. Die Haupthandlung selber ist schon sehr sehr dünn. Auch wurden die Charaktere kaum ausgearbeitet, so dass es einen schwer fällt sich mit ihnen zu identifizieren, oder mit ihnen zu fühlen. Regisseur Lee Geon-Dong versucht das ganze nun irgendwie mit diversen Sex-Elementen aufzuwerten. Das gelingt dann auch ganz gut und ist meistens mit das witzigste im Film wenn z.B. ein Mönch entdeckt wird wie er heimlich ein Porno-Dreh beobachtet und dann panisch die Flucht ergreift zusammen mit einen weiteren Spanner – einen Polizisten. Leider hängen diese Elemente völlig lose im Film herum und stehen für sich alleine. Gerade dann wo es lustig wird schwängt der Film wieder in den banalen und langweiligen Alltagstrott unserer Hauptfiguren. Es wollen sich in „Happy Ero Christmas“ einfach keine richtigen Höhepunkte finden.
Technisch gesehen präsentiert sich der Film sehr schlicht und fast nur zweckmäßig. Das ist O.K. und funktioniert ja auch wie z.B. bei
Oh! LaLa Sisters. Aber bei Happy Ero Christmas präsentiert sich fast alles sehr rustikal, sowohl das Drehbuch und auch die Cinematography.
Beiden fehlt es hier einfach an einer gehörigen Portion Dynamik.
Happy Ero Christmas kann aber teilweise durch seine Schauspieler überzeugen. Die sind fast alle durch die Bank unheimlich sympathisch, das wertet den Film ungemein auf und macht ihn selber ein wenig sympathisch. Besonders die beiden Hauptdarsteller stechen hervor. Cha Tae-Hyeon Charisma wird aber niemals wirklich ausgenutzt, es ist einfach nur schlicht und ergreifend seine dauerhafte Präsenz von der der Film profitiert, denn schauspielerische Leistungen tut ihn das dünne Drehbuch kaum abverlangen. Besonders gut weiß aber Kim Seon-ah, in der weiblichen Hauptrolle, zu überzeugen. Sie spielt einfach „nett“ und hat mich ehrlich gesagt durch ihr warmes und lockeres Spiel dazu gebracht das ich den Film bis zum Ende angeschaut habe. Des Weiteren ist sie auch recht nett anzusehen, aber hier gibt es auch noch einige weitere nette Nebendarstellerinnen die das Auge des männlichen Puplikums durchaus in Entzücken versetzen. Aber diese genannten Darstellerinnen werden nur äußerst kurz gezeigt und gerade wenn man mehr sehen will verschwinden sie auch schon wieder von der Bildfläche. Da wäre es mir lieber gewesen diese erst gar nicht erst einzuführen, statt den Zuschauer unnötig versuchen heiß zu machen, was dann nicht mal gelingt, da Regisseur Lee Geon-Dong für diesen plumpen Kniff, um Zuschauer zu locken, viel zu wenig Zeit einräumt.
Am Ende bleibt Film zurück den man zwar nicht wirklich als schlecht empfinden kann, aber einer der belanglos vor sich dahin plätschert. Trotz alle den vielen negativen Punkten erzeugte der Film doch eine recht erholsame Atmosphäre, das mag aber eben auch an der Belanglosigkeit des ganzen Films liegen. Wenn man nichts mit seiner Zeit anzufangen weis kann man sich den Film anschauen, ansonsten kann ich hier getrost sagen das man den Film wirklich nicht gesehen haben muss, da ihn einfach eine gewisse Dynamik fehlt und er recht unausgegoren in seinen Ideen wirkt.