Geschichte
Drei Menschen gefangen im Netz, der Gier, Lust und Täuschung, zur Zeiten der frühen Joseon Dynastie. Der hochangesehener Militärkommandant verfällt einer Kurtisane und gefährdet damit seinen Status und die Stabilität seines Reiches, ein ehrgeiziger Prinz wird in der Thronfolge von einen jüngeren Prinzen übergangen, welcher wiederum selber kaum an der Thronfolge interessiert ist und lieber denn fleischlichen Gelüsten mit jungen Frauen frönt. Diese verschiedenen Personen mit ihren ganz unterschiedlichen Absichten stehen sich gegenseitig im Weg. Der Machtkampf um die verschiedenen Lager die diese Personen repräsentieren, scheint durch ihre augenscheinlich gegensätzlichen Interessen in der Joseon Dynastie zu eskalieren …
Fazit
Mit „Empire of Lust“ beschert uns Regisseur Ahn Sang-Hun 2014 eines von vielen weiteren Historiendramen aus der Zeit der Joseon Dynastie. Sein Beitrag wirkt schroffer, archaischer, ungeschliffener und auch ein kleinwenig exotischer als seine zahllosen anderen Genrevertreter, was daran liegt das sein Film noch zur Gründungszeit der Joseon Dynastie spielt und der mongolische Bezug noch viel Stärker zu spüren ist. Auch wird hier überhaupt die Gründung der Joseon Dynastie infrage gestellt und das abstreifen der Einflüsse aus der Steppe. Dieser Aspekt macht den Film interessant, wird aber leider niemals voll ausgespielt, ist kaum ausgearbeitet und stattdessen wendet sich der Film schmalzigen sowie dramatischen Elementen hin, öden Intrigen die man so zu Hauf kennt und expliziten Erotikszenen, so dass der Film im Einheitsbrei untergeht und sich kaum von anderen Filmen in seinen Genre abhebt und das obwohl gerade „Empire of Lust“ in einen Szenario angesiedelt ist was sich durchaus stark von den anderen Genrevertretern abhebt.
Auch in Sachen Cinematographie wird das Szenario kaum genutzt, denn die Kostüme unterscheiden sich nur marginal von anderen Historiendramen aus der Joseon Dynastie und der Hauch des exotischen ist zwar immer ein kleinwenig vorhanden, aber wird eben kaum ausgeschöpft. Auch sonst ist die Bildsprache des Filmes insbesondere in Sachen Farbgebung und Beleuchtung relativ schnörkelos, sodass alles fast schon ein wenig grau und langweilig daher kommt und das obwohl der Schnitt und die Kamerafahrten ganz gut sind. Der Fokus wurde hier ganz klar eher auf die ästhetisierten Erotikszenen mit der knackigen Kang Han-Na gelegt. Diese Szenen sind auch durchaus gelungen, aber das geht dann soweit das das fast das prägendste im Film ist und „Empire of Lust“ eher schon fast zum Erotikdrama verkommt, als seinen eigenen Anspruch eines Historiendramas gerecht zu werden. Ich hätte den ganzen anderen unnötigeren historischen Ballast über Bord geworfen , da dieser so oder so kaum durchkommt und mich gleich nur auf das erotische konzentriert, denn nur das peppt diesen Film auf und macht ihn einigermaßen sehenswert.
Schauspielerisch gesehen ist der Film etwas durchwachsen, was auch an den sterotypischen Charakteren des Filmes liegt. Wobei Shin Ha-Gyun, als erfahrener und guter Schauspieler, auch derjenige ist der am meisten aus seiner Figur herausholt, denn die Charakterzeichnungen von Regisseur Ahn Sang-Hun, sind wie seine Bildsprache relativ farblos und uninteressant. Die schon erwähnte Kang Han-Na, welche eigentlich ein Girl-Group Starlet ist, bewegt sich mit ihren Schauspiel in ihrem Film-Debüt eher im B-Movie Bereich, aber das ist Regisseur Ahn Sang-Hun wohl auch egal gewesen, denn er hat sie ganz klar wegen anderen Vorzügen mit ins Boot geholt, um eben relativ viel Haut zu zeigen. Kang Han-Na läuft somit natürlich Gefahr nur als Sexsymbol abgestempelt zu werden, was mich hier als männlichen Zuschauer natürlich jetzt nicht allzu sehr stört. Jang Hyuk(a) verfällt in seiner Rolle meistens in nerviges Overacting, so dass man sein Schauspiel nicht wirklich allzu sehr ernst nehmen kann. Er ist eine klassische Fehlbesetzung. Die vielen anderen Nebendarsteller machen ihre Sache dafür meistens grundsolide und fallen kaum negativ auf.
„Empire of Lust“ ist ein Historiendramen was in schwülstigen sowie dramatischen Szenen ertränkt wird, aber dennoch durch seine rustikale Art und Weise, die leider niemals ganz ausgenutzt wird, das gewisse Etwas hat und durch seine Erotikszenen ganz nett anzuschauen ist, aber nicht unbedingt der Film ist den man unbedingt gesehen haben muss, denn als Erotikdrama allein geht der Film nicht durch, denn dafür sind es wiederum zu wenig Erotikszenen und als Historienepos taugt der Film nicht allzu viel, denn dafür hebt er sich zu wenig von der großen Masse der Konkurrenz ab.
DVD
Ich hatte von den Film die DVD aus Hong-Kong zur Verfügung, welche mit einen etwas überladenen Cover daher kommt und mehrere Filmausschnitte und Poster vereint. Technisch gesehen gibt es aber kaum was zu beanstanden bei dieser Version und wer auf jegliche Extras verzichten kann, kann hier bedenkenlos zu dieser günstigeren Version greifen. Das Bild (2.35:1 anamorphic widescreen) ist für eine DVD recht überzeugend, sprich die Schärfe und das Detail ist gut, auch Farben und Kontraste sind weitestgehend in Ordnung, aber hier scheint der Film in Sachen Farben so oder so nicht allzu viel herzugeben. Die koreanische Dolby Digital 5.1 Tonspur ist wie gewohnt sauber, klar und hat koreatypisch wie immer keine nennenswerte Effekte zu bieten. Die Untertitel sind oft mehrzeilig und immer einen kleinen Ticken zu schnell, auch sind sie dabei nicht einfach in ihren Satzbau und Vokabular gehalten, es reicht immer gerade so um der Handlung folgen zu können.
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