„The Show Must Go On“ ist einer der vielen weiteren Gangsterfilme aus Korea, die ab 2005 anscheinend in Massenproduktion gegangen sind. Es ist traurig aber wahr, denn die meisten Filme in diesem Genre reichen selten an ihre Klassiker aus früheren Jahren heran wie z.B.
Beat oder
Friend. Das Hauptproblem ist das die neuen Gangster-Streifen kaum was Neues bieten, so auch „The Show Must Go On“. Man folgt hier ausgetrampelten Pfaden, ohne irgendwas Innovatives zu bieten und somit kann sich auch „The Show Must Go On“ kaum von der Masse seiner anderen Genre-Vertretern abheben. Das ist eigentlich Schade, denn die Grundidee des Films an sich ist gar nicht mal so schlecht.
Regisseur Han Jae-Lim versucht hier die sozialen Probleme eines Gangsters zu beleuchten. Das ganze schwankt zwischen großem Verständnis für das Gangstertum und Verklärung, aber das Verständnis überwiegt und somit wird wieder mal das Leben eines Gangsters, doch ein wenig, glorifiziert. Das wirkt dann auch ein wenig naiv und die kindliche Begeisterung für das Gangsterleben von Regisseur Han Jae-Lim scheint stets durch. Das wäre an sich auch kein Problem, hier ist es aber eins, weil Regisseur Han Jae-Lim uns ein realistisches Bild der Verbrecherwelt zeigen will, was ihn somit nur teilweise gelingt. Primär will man Mitleid für den armen Gangster erzeugen, in dem man den Zuschauer klar machen will dass er auch nur ein Mensch ist. Somit ist „The Show Must Go On“ auch ein etwas verquertes Sozialdrama.
Die Verschmelzung dieser zwei Genres gelingt zwar, da sie auch sehr gut zusammenpassen, aber woran es am meisten hakt, ist wieder die mäßige Erzählweise des Films. Die Geschichte dümpelt zum großen Teil einfach so vor sich dahin und Spannung kommt selten auf. Für den dramatischen Teil sind die Emotionen zu wenig und die Probleme zu belanglos. Auch braucht der Film unheimlich lange bis er in Fahrt kommt. „The Show Must Go On“ steigert sich zwar kontinuierlich, aber viel zu langsam. Bis wirklich was passiert ist schon mal eine Stunde vergangen. Der Rest dazwischen wirkt wie Füllmaterial und somit weist der Film gewaltige Längen auf.
Es sind eigentlich nur die Schauspieler die diesen Film Leben einhauchen. Diese spielen zwar alle samt sehr routiniert, aber wirken trotzdem wesentlich beherzter als das fade Drehbuch. Allen voran unser Hauptdarsteller Song Gang-Ho, der für mich auch der Grund war warum ich mir den Film zugelegt habe. Er hat schon wesentlich bessere Leistungen erbracht als hier, aber er scheint hier auch ein wenig unterfordert zu sein. Wer auch noch zu erwähnen ist, ist Park Ji-Young, welche die Frau des Gangsters spielt. Sie bringt ihre Rolle glaubwürdig rüber und spielt mit einer gewissen Würde. Sie hat bis her nur in TV-Serien mitgespielt, aber von ihr würde man auch gerne mehr sehen.
„The Show Must Go On“ kleidet sich in realistischen Bildern und verzichtet auf übermäßigen Schnickschnack, aber wirkt stets sehr professionell, wie man es von den koreanischen Filmen der letzten Zeit gewöhnt ist.
Letzten Endes bleibt ein Film zurück den keiner braucht und den man nicht gesehen haben muss. Schlecht ist dieses Werk nicht, aber unglaublich durchschnittlich. Durchschnittsware gibt es genug und ich hoffe die koreanischen Drehbuchautoren werden sich dessen langsam wieder bewusst. Trotzdem lockte dieser Film knapp über eine Millionen Besucher in die Kinos und somit werden uns wohl weitere Filme solcher Art nicht erspart bleiben.