Phu der Film ist wirklich schwer verdaulich und konfrontiert den Zuschauer mit einen ungeheuer schwierigen Thema, da es moralisch und ethisch recht kompliziert zu bewerten ist, bzw. es ist nicht wirklich einfach damit umzugehen. Somit ist es Regisseur Han Ji-Seung und seinen Schreiberlingen Gu Bon-Han und Shim Hye-Won (beide sind für den grandiosen Film Double Agent verantwortlich) hoch anzurechnen wie behutsam und sensibel sie das Thema anpacken. Um was es dabei genau geht kann ich schwer erklären ohne all zu viel von Film zu verraten, soviel sei aber gesagt, es geht um Hoffnung, innere Stärke, ehrliche Liebe und schwierigen Entscheidungen.
„A Day“ war einer jener Filme die ich verzweifelt versucht habe zu bekommen, da er einer der wenigen Filme war die ich noch nicht von „Go So-Young“ gesehen habe. Der Film lohnt sich, denn er ist ein weiteres Drama mit „Go So-Young“ neben
Double Agent und
Beat welches Niveau und Tiefe hat. „A Day“ erreicht zwar nicht ganz die Qualität der beiden genannten Filme, bleibt aber trotzdem ein guter Film. „A Day“ ist ein Drama welches von jeglichen Kitsch entrümpelt worden ist und trotzdem oder bzw. gerade deswegen einen ziemlich nahe an die Substanz geht, so dass ich stellenweise kurz vor einen Tränenausbruch stand (und ich denke ich vertrage als Korea Film-Veteran doch einiges). Hier geht es nicht wie in vielen Filmen aus diesem Genre um die große erste Liebe, nein hier geht es primär um den Zusammenhalt in der Ehe und die gemeinsame Überwindung von scheinbar unlösbaren Problemen. Bei so was spielt natürlich Vertrauen eine große Rolle und die Hoffnung die man sich gegenseitig gibt.
„A Day“ verzichtet weitgehend auf eine großartige Inszenierung und selbst die schönen Momente im Film wirken sehr natürlich, aber haben trotzdem eine immense Wirkung da sie die Hoffnung und das Glück symbolisieren. Der Film bleibt stets so ehrlich und verstreut diese Momente gleichmäßig über den Film und lässt somit den Film nicht zu einen einzigen Trauerkloss verkommen, denn das Leben bietet einen immer Hoch und Tiefs wenn man stark genug ist und sich nicht selber aufgibt.
Die beiden Hauptdarsteller Go So-Young und Lee Seong-Jae(a) leisten hier außerordentliches, denn sie bringen ihre komplizierten Rollen sehr gut rüber. Beide Schauspieler schaffen es gekonnt das Medium von größten Glück, schlimmster Zerrissenheit, größter Trauer und großer Liebe zu sein. Somit beweisen beide Schauspieler das sie zu der oberen Liga der koreanischen Schauspieler-Kunst gehören und Go So-Young wieder einmal mehr, denn sie wurde für ihre Rolle in diesen Film, berechtigterweise, ausgezeichnet. Go So-Young ist es dann auch die die anderen Schauspieler alle stets leicht überschattet, so auch Lee Seong-Jae(a). Aber Go So-Young wirkt bei den anderen Schauspielern eher unterstützend und dadurch das das Spiel von Lee Seong-Jae(a) mit Go So-Young sehr gut harmoniert, wirkt auch sein Schauspiel wie gesagt mehr als gut.
Gott sei Dank endet dieser Film einigermaßen versöhnlich, denn sonst währe ich in meinen Sessel total erschüttert und Tränen überströmt liegen geblieben. Trotzdem gerade weil dieser Film nicht allzu moralisierend und fast ein dankbarer Film an das Leben ist, trifft er einen durch seine Realitätsnähe einen sehr hart – besonders am Ende. Vor allem aber ist es der Film wert gesehen zu werden wegen der überragenden Performance von Go So-Young, die zusammen mit Regisseur Han Ji-Seung als die besten ihrer Zunft im Jahre 2001 ausgezeichnet worden sind. Thematisch ist der Film eine Referenz in Korea. „A Day“ zeigt leider gekonnt - einmal mehr wie oft sich Wünsche und Träume von der harten Realität unterscheiden. Dieses Drama ist still und leise, aber weitaus ergreifender als die meisten Mainstream Werke aus diesen Bereich und vor allem wichtiger und besser. Die ernsthafte Herangehensweise bei den Film unterschlägt natürlich manchmal einwenig den Unterhaltungswert des ganzen Werkes, aber „A Day“ ist weniger ein Film der unterhalten will sondern eher ein Film der thematisieren und einen zum nachdenken anregen will. Das einzige vergleichbare koreanische Familiendrama was mir einfällt ist
Kiss me Much, wobei „A Day“ nicht ganz die Qualität von „Kiss me Much“ erreicht, denn „Kiss me Much“ wirkt dichter und atmosphärischer erzählt ohne dabei die positive ernsthafte Herangehensweise die ich bei „A Day“ erwähnt habe zu verlieren. So ein Film läuft Gefahr eventuell sperrig zu wirken, aber dank der guten Erzählweise und Go So-Young wirkt der Film sehr fließend, trotz seines sensiblen Themas. Ein Film für ein breites Publikum ist „A Day“ gewiss nicht, dazu ist er zu schwer verdaulich, aber „A Day“ ist gewiss einer der vielen weiteren guten Filme aus den überragenden Kinojahr 2001 Koreas, wo es sich lohnt einen Blick zu riskieren.