Geschichte
Tae-sik (Choi Min-Sik) ist Anfang 40. Sein Leben ist ein einziger Scherbenhaufen. Seine Karriere zerstört, das Familienleben kaputt. Er ist ein Mann der weit gefallen ist und von der Gesellschaft ausgespuckt worden ist. Er verdient sich nun auf der Straße sein Geld mit seinen einzigen Talent – Boxen. Hier präsentiert er sich als lebendiger Boxsack, damit die Leute ihren Frust an ihn abbauen können für einige wenige Won`s (koreanische Währung). Frustrierte Geschäftsleute oder Frauen die sitzen gelassen worden sind, sie alle kommen und prügeln aus Tae-sik sein letztes bisschen Würde raus.
Eine genau so tragische Geschichte hat Sang-chul (Ryu Seung-Beom) vorzuweisen, der schon mit seinen jungen alter von ca. 20 nichts mehr mit seinen Leben an zu fangen weiß. Er ist schwer kriminell, schlägt Leute zusammen, klaut Radios usw. Er hat keine Träume und weiß nicht wohin. Es kommt schließlich so weit, dass er jemanden ermordet. Er kommt ins Gefängnis, wo er das Boxen entdeckt, und beginnt einen neues Lebensziel zu finden.
Nach mehreren Jahren treffen sich die beiden im Finale einer Boxmeisterschaft. Beide wollen wieder was wert sein, beide wollen sich beweisen das sie den Willen haben wie der Phönix aus der Asche wieder auferstehen zu können.
Fazit
Mit diesem Film springt Korea auf der Erfolgsschiene der sehr beliebten und populären Boxerfilme auf. Wer hier einen Rocky auf koreanisch erwartet oder ein Konkurrenz-Produkt zu den kurz davor erschienen Oskar Gewinner Million Dollar Baby, ist hier völlig falsch den Crying Fist geht eigene Wege und das ist gut so. Ein Garant für Kinobesucher ist schon mal der Schauspieler Choi Min-Sik, der schon zweimal Preise in Cannes abräumen konnte und in Korea im Filmgeschäft ein alter Hase ist. Im gegenüber steht ein neues Talent Ryu Seung-Beom welcher in dem mäßigen Film Arahan sein großes Film-Debüt hatte und hier endlich seinen Talent gerecht wird, was man aber schon in Arahan sehen konnte. Interessant ist die Erzählweise des Films. Es läuft darauf hinaus, dass sich die zwei besagten Schauspieler am Ende im Ring gegenüber stehen und um den begehrten Titel kämpfen. Davor hat sich bis zu diesen Kampf keiner der beiden gesehen. Diese haben auch keinen Wortwechsel in dieser kurzen aber blutigen Begegnung. Der Film erzählt zwei Geschichten die völlig unabhängig das Schicksal zwei Verlierer in der Gesellschaft beleuchtet. Am Ende führen aus jeweilig anderen Motiven beide Schicksale zu einen gemeinsamen Ziel zusammen. Der Regisseur Ryu Seung-Wan schafft hier was unglaublich verblüffendes. Denn am Ende ist es für den Zuschauer unmöglich für einen der Protagonisten Partei zu ergreifen. Hier gibt es keinen anonymen Gegner, denn wir kennen beide Boxer genau und ihre Motivation ist sehr verschieden, aber absolut menschlich. Das Boxen in den Film selber ist nicht wirklich der Hauptbestandteil des Films, sondern die Geschichte und Entwicklung der zwei Hauptdarsteller. Die Darstellung zweier Menschen die absolut unter den durchschnitt sozialer Verhältnisse leben ist sehr glaubwürdig dargestellt worden. Die Kampfszenen sind routiniert und sauber gefilmt worden und wirken sehr realistisch, sollen aber nicht spektakulär wirken. Was die Kampfszenen betrifft so sollen sie nicht unbedingt die Highlights des Films sein, sondern als aller erstes dazu beitragen die Geschichte zu erzählen. Leider hat der Film aber auch so seine Schwächen. Crying Fist hat nämlich so seine Längen und wiederholt sich in einigen Situationen ein wenig zu oft. Das trägt natürlich zum Realismus bei, aber auch ein wenig zu Langenweile. Der Film hätte auch hin und wieder ein wenig mehr Filmmusik vertragen können, denn Crying Fist verwendet diese äußerst selten. Es wird hier einem ein zum Teil äußerst nüchternes Werk präsentiert, was aber durchaus seine Qualitäten hat. Der Film bleibt einen in Erinnerung und entfaltet sich erst ein wenig später, aber für einen kurzweiligen Film der ein wenig Unterhalten soll ist Crying Fist nicht geeignet. Das ganze ist schon alleine wegen Ryu Seung-Beom sehr sehenswert der Choi Min-Sik in nichts nachsteht. Was Choi Min-Sik betrifft muss man aber leider zugeben das Crying Fist einer der schwächsten Filme ist in denen er mitspielt.
Am Ende bleibt ein sehr durchwachsender Film mit seinen Höhen und Tiefen, der zwar gut und interessant ist aber kein Meisterwerk ist.
DVD
Die Korea DVD ist ein ordentliches 2 DVD Set in einen schönen Schuber mit einem schönen Booklet.
Das Bild der DVD ist sehr hell und sieht wie ausgewaschen aus. Das ist aber so beabsichtigt um den Film seine Atmosphäre zu verleihen, trotz alle dem ist es ein wenig störend. Ansonsten hat das Bild eine gute Schärfe und ist als anamorph Widescreen 2.35:1 – NTSC verfügbar. Die zwei Tonspuren sind gut und als DTS sowie DolbyDigital verfügbar. Da der Film doch recht ruhig ist, wird dieser nicht ganz ausgereizt, aber wenn er zur Geltung kommt ist der Klang sehr gut. Die Untertitel sind einfach und stets gut lesbar, hier gibt es nichts zu meckern. Die Extras sind interessant, alleine schon wegen dem alternativen Ende (leider wieder ohne Untertitel.)
Special Features:
- Commentary by Choi Min-Sik and Ryu Seung-Beom
- Commentary by Ryu Seung-Wan
- Life of Boxer
- Making Of
- Trailer
- Music Video
- Ending Scene (Multi Angle)
- Deleted Scenes
- Ryoo Bros. In Cannes
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