Geschichte
Der Schüler Inwoo wird auf offener Strasse erstochen. Kurz darauf begeht sein Klassenkamerad Kangatae Selbstmord. Bei der Autopsie wird in dessen Magen eine Notiz aus einem Tagebuch gefunden, das Geständnis: „13. Juni, ich habe Inwoo erstochen“. Und hier beginnt die Verwirrung. Denn auch in Inwoos Magen steckt eine Nachricht: „15. Juni, ich habe Kangatae getötet und es als Selbstmord aussehen lassen“. Auf der Suche nach der Handschrift auf den Notizen führt die Ermittlung zu Jinmo, einem Mitschüler der beiden. Dieser ist aber schon einen Monat zuvor bei einem Autounfall gestorben. Und als das geheimnisvolle Tagebuch endlich auftaucht, enthüllen sich damit nicht nur weitere Hinweise zu den nächsten Opfern, sondern auch die tragische Geschichte des kleinen Jinmos und dass es in diesem Fall noch mehr dunkle Geheimnisse zu enthüllen gibt.
Fazit
„Bystanders“ ist ein Film, der viel verschenkt, denn aus der Grundthematik rund um das Mobbing in der Schule hätte man einiges machen können, vor allem da dies ein ernstes und in Korea (und nicht nur dort) noch immer aktuelles Thema ist. Des Weiteren besitzt der Film eine sehr ansprechende und überaus professionelle Cinematographie, die zu überzeugen weiß. Zu dieser guten visuellen Gestaltung gesellt sich dann auch ein ganz passabler Soundtrack.
Das war es aber schon größtenteils mit den Qualitäten von „Bystanders“, denn Regisseur Im Gyeong-Su erweist sich fast in allen Belangen als sehr unfähig und man kann von Glück reden, dass er uns keine weiteren Filme beschert hat. Vor allem schafft es Regisseur Im Gyeong-Su nicht uns eine ordentliche Geschichte zu erzählen, denn die wirkt oft an den Haaren herbei gezogen, aufgesetzt, undurchdacht und manchmal sehr unlogisch bis klischeehaft. Dazu gesellen sich durchgängig flache bis extrem banale Dialoge, die dem Film einiges an Tiefe rauben. Hier sei aber auch angemerkt, dass ich von dem Film die deutsche DVD hatte, welche nur eine deutsche Synchronisation besaß, die wiederum sehr schlecht ausfiel und höchst wahrscheinlich einiges kaputt gemacht hat.
Oft retten solche vermurksten Filme schauspielerische Qualitäten, aber auch hier tendiert der Zeiger eher Richtung Negativbereich. Die Schauspieler sind hier für koreanische Verhältnisse weit im unteren Spektrum anzusiedeln, sowohl Hauptdarsteller als auch Nebendarsteller. Die Darsteller agieren überzogen und schaffen es selten die dramatische Geschichte auch wirklich dramatisch rüber zu bringen. Aber aus diesem überzogenen Schauspiel ergeben sich hier und da manchmal etwas seltsame, humoristische Einlagen die „Bystanders“ was Eigenes verleihen und für Unterhaltung sorgen, auch macht es den Film ein wenig symphytisch.
Man kann von „Bystanders“ nicht behaupten, dass er langweilig ist, denn Leerlauf gibt es so gut wie gar keinen, dennoch ist der Film zu lang geraten, da er insgesamt einfach nicht gut ist. Das fällt besonders am Ende auf, bei dem diverse Rückblenden förmlich nachgeschoben werden, um scheinbare Unzulänglichkeiten des Filmes auszubügeln. Dabei gerät der ohnehin schon nicht ganz optimale Fluss des Filmes noch mehr ins Stocken und das Ganze wirkt darüber hinaus immer konfuser, so dass nur noch die Nerven des Zuschauers strapaziert werden. Besser wäre es gewesen diese Rückblenden im normalen Fluss des Filmes einzubetten und nicht hinter her einfach hastig nach zu schieben.
Mein Tipp: Lasst den Film trotz deutscher Veröffentlichung, schönen Bildern und verlockendem Cover links liegen und spart euch Zeit und Geld.
DVD
Ich hatte von dem Film die deutsche DVD zur Verfügung, die man eigentlich gleich links liegen lassen sollte da sie keine Original Tonspur besitzt und nur eine sehr schlechte deutsche Synchronisation. Die Dolby Digital 5.1 Tonspur ist des Weiteren nicht wirklich beindruckend, da sie sehr dumpf ist und keine nennenswerten Effekte bietet. Das Bild (anamorph widescreen 2.35:1) hat sehr gute Farben und Kontraste, aber die Schärfe lässt etwas zu wünschen übrig, hier ist man eindeutig Besseres gewohnt. Extras gibt es eigentlich keine außer ein paar Trailern, wobei man das Ende des Filmes schon als angeflanschte Deleted Scenes betrachten kann.
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