Geschichte
Jun Oh (Kim Do-yoon) kann sich eigentlich glücklich schätzen, er ist ein begabter Zeichner der sich in der Stadt mit Portraits größter Beliebtheit erfreut und des Weiteren hat er eine hübsche Freundin (Jang Se-yoon) die ihn über alles liebt, währen da nicht diese unerträglichen Kopfschmerzen die Jun Oh immer mehr plagen. Diese Kopfschmerzen lösen bei Jun Oh seltsame Kräfte aus – paranormale Kräfte!
So gerät er in das Visier eines Serienmörders, der anscheinend ebenfalls ähnliche Kräfte hat, auf dessen Spur zwei Detektive von der Drogenfahndung sind…
Fazit
Regisseur Shin Tae Ra feierte mit seinen „Low-budget-Independent-Film“ „Brainwave“ aus dem Jahre 2005 sein Debüt, bevor er 2007 mit „Black House“ einen großen Box Office Hit produzierte. Ich muss zugeben das ich gegenüber „Brainwave“ skeptisch eingestellt war, denn ich vermutete hier einen billigen Studentenfilm frisch aus der Garage, der aufgrund seines kaum vorhandenen Budget wie die meisten Filme dieser Art in die abstruse Arthouse Schiene schlägt – aber mit Nichten - Regisseur Shin Tae Ra, präsentiert uns hier einen waschechten Science-Fiction-Thriller, was sich bei den Mitteln recht gewagt anhört.
Es spricht für Regisseur Shin Tae Ra das ihn dieser Film durch die Bank gelungen ist, denn trotz der geringen Mittel funktioniert der Film, dank eines durchdachten Drehbuches, eines sehr gut ausgearbeiteten Spannungsbogen und solider Schauspielerperformance. Das Geheimnis des funktionierenden Filmablaufes liegt darin das Regisseur Shin Tae Ra keine großartigen neuen Innovationen eingeht, er beschränkt sich was die Geschichte, Inszenierung und vor allem die Erzählweise betrifft einfach auf alt bewährte Methoden. So ist die Geschichte dann auch nichts neues – denn wer hat nicht schon die ein oder andere Geschichte über Menschen mit Paranormalen Fähigkeiten gelesen oder gesehen und hier hat sich Regisseur Shin Tae Ra von einigen der bekanntesten und beliebtesten wie z.B. ala „Akira“ inspirieren lassen, hat aber schlauerweise auf eine all zu hohe Komplexität verzichtet.
Man muss somit natürlich auf großartige Wendungen und Überraschungen verzichten – denn die Geschichte ist sehr stringent, aber dafür sehr sauber nach vorne erzählt und das ohne großartigen Logikfehlern – hier und dort hat man auch wirklich auf die kleinen Details geachtet damit auch ja alles stimmig ist – darin liegt dann auch eher der Wert in der Erzählweise der Geschichte.
Schauspielerisch könnte man bei so einen Film das aller unterste Niveau befürchten, da dank schmalen Budget keine großen Stars mitspielen, sondern höchstwahrscheinlich eine große Anzahl von Schauspielstudenten und Theaterschauspieler die „Für `n Appel und `n Ei „ aufgetreten sind, aber alle Schauspieler spielen hier absolut solide. Man kann hier zwar keine überragenden Leistungen erwarten, aber mich persönlich hat die durchwegs akzeptable Performance bei einem solchen kleinen Experimental-Film überrascht. Die Schauspieler spielen zwar jetzt keineswegs professionell, aber es gelingt trotz der großen Anzahl an Darstellern keinen großartig negativ aufzufallen, eher im Gegenteil es gibt hier und dort einige Schauspieler die schon leicht das Niveau der ganz großen Schauspieler durchblitzen lassen, wie z.B. die hübsche weibliche Hauptdarstellerin Jang Se-yoon, die mit einen gewissen Charisma spielt und des weiteren in ihren Spiel mit einer nötigen Zurückhaltung spielen kann und somit recht natürlich wirkt.
Auch von der Inszenierung her ist der Film durchaus akzeptabel, man sieht ihn zwar stets sein geringes Budget an, aber dennoch wirken die Bilder im Film selten so richtig billig oder schmuddelig – man hat hier wahrlich das beste aus dem was zur Verfügung stand herausgeholt und hier und da ergeben sich sogar paar einzelne recht ansprechende Bilder sowie ein paar gut in Szene gesetzte Momente. Natürlich fehlt es den Film einwenig an den Mitteln um mit seinen Bildern und der Musik gezielt eine durchgängige Atmosphäre zu schaffen, aber auch hier ist es Regisseur Shin Tae Ra hoch anzurechnen das er sich nicht nur auf eine rein zweckmäßige Cinematographie versteift hat, was ja eigentlich das nahe liegende ist, denn er zaubert aus den geringen Mitteln die er hat das wahrlich best Möglichste heraus. Es fehlt der Cinematographie einwenig an einer gleich bleibend guten durchgängigen Qualität, aber insgesamt ist das Niveau dennoch stets befriedigend. Was die Cinematographie Auf jeden Fall schafft ist es einen durchgängigen und vor allem stimmigen Stil zu erzeugen – der eine gewisse Coolnes in sich birgt und vor allem dank einiger gut gemachter Splitscreens sehr Comichaft wirkt, was passt da der Film von seiner Geschichte sehr wie ein Comic anmutet.
Das schöne an „Brainwave“ ist das man merkt wie ambitioniert das Team an das Werk heran gegangen ist und noch schöner ist es dann das man sieht das sie ihre Ambitionen sauber und ordentlich trotz beschränkter Mittel umgesetzt haben. „Brainwave“ mag zwar kein Meilenstein sein, aber ich denke das erwartet auch wirklich niemand, sondern eher so wie ich den bodenlosen Untersatz der Filmkunst – nein aber „Brainwave“ ist überraschend unterhaltsam vor allem weil er niemals Längen aufweist und einfach spannend ist, auch wenn sich Regisseur Shin Tae Ra hier bei den einfachsten Mitteln bedient um dies zu erreichen. Kurzum „Brainwave“ ist sicherlich ein Blick wert – vor allem da er alle mal unterhaltsamer sein kann als so manch verkorkster Blockbuster und zugleich ein interessanter Blick über den Tellerrand abseits der Großproduktionen ist, der einen mal hin und wieder auch nicht schadet.
DVD
Die koreanische DVD kommt in einen schlichten Jewel-Case mit einen recht unvorteilhaften wie nichts sagenden Cover daher. Das Bild (Anamorphic Widescreen 1.85:1) der DVD ist etwas grobkörnig aber das liegt auch an der Aufnahme des Filmes, aber dennoch ist es trotz matten Farben (die so gewollt sind) recht befriedigend, da es genügend Detail aufweist, bloß die Kontraste sind leider nicht immer ganz optimal. Die Dolby Digital 2.0 Tonspur ist sehr sauber und ordentlich, mit teilweise überraschenden Effekten für eine Stereo Tonspur. Die Untertitel sind tadellos, da sie in einfachem Englisch sind, ein gutes Tempo haben und stets klar sichtbar sind. Die Extras sind auch einen Blick wert und sind für so einen kleinen Film recht üppig ausgefallen.
Extras:
- Audio Commentary by Director
- Making Of Deleted Scenes with Commentary
- Short Film "Sunny Stalker"
- OST Sample
- Trailer
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