Geschichte
Park Man Su (Gam Woo-Sung) ist ein Spitzenverdiener, hat ein schönes Haus, eine hübsche Frau inkl. niedlichen Sohn und ein feines Auto. Trotzdem bröckelt sein Leben, weil er niemals was falsch machen will und sich an jede noch so kleine Regel hält. Diese Korrektheit verbreitet bei seinen Mitarbeitern schlechte Laune und auch bei seiner Frau. Eines Morgens offenbart ihn seine Frau das sie ihn tierisch langweilig findet und es nicht mehr mit ihm aushält – sie will sich scheiden lassen. Fix und fertig stürmt er in die Arbeit und das zum ersten Mal zu spät. Hier verkündet ihn nun der Chef dass er gekündigt ist. Die Firma feiert seinen Abschied unter Freuden und Park Man Su ist eingeladen. Plötzlich nach ein paar Flaschen zu viel Schnaps macht es bei ihm „Klick“ und er verliert zum ersten Mal die Nerven – es folgt ein furioser Amoklauf, den sich der Kleinkriminelle Cheul Gun (Kim Su-Ro) anschließt.
Fazit
„Big Bang“ ist wohl einer der solidesten Actionstreifen aus Korea die ich bis jetzt gesehen habe und auch einer der wenigen Filme aus Korea die sich wirklich diesen Genre zuordnen dürfen. Einwenig erinnert einen „Big Bang“ stets an den Hollywood Klassiker „Falling Down“, bloß wirkt die koreanische Variante wesentlich bekömmlicher, unverfänglicher, kommerzieller und ist einfach mehr auf reine Unterhaltung aus. Man sollte auch keinen großartigen Tiefgang bei dem Film erwarten, aber dafür darf man eine gelungene Inszenierung, viel Action, viel Zerstörung, ein wenig Anarchie und rasante Autoszenen erwarten, die bei so manchen „Need For Speed“-Fan das Herz höher schlagen lassen dürften.
Hier und da versucht der Film ein wenig dramatisch zu sein, aber das hält sich Gott sei dank in Grenzen, denn wenn der Film in diese Richtung schlägt berührt das einen kaum und wirkt zu platt. Sobald es aber Gefahr läuft langatmig zu werden, wird schnell Action und Spannung geboten. Trotzdem hätte es mir mehr gefallen wenn der Film mehr auf seinen anfänglichen Humor gesetzt hätte. Am Ende hinkt der Film dann auch ein wenig und verliert in den letzen zehn Minuten gewaltig an Tempo. Es kommt einen so vor ob Regisseur Park Jeong-Woo einwenig die Puste ausgegangen ist, denn das Ende wirkt zu ausgewalzt, aber insgesamt gesehen ist das noch immer absolut verzeihlich.
Vor allem aber überzeugt der Film durch seine gelungene Inszenierung, denn man sieht dem Film jede Minute seinen Aufwand an. „Big Bang“ sieht nicht nur schick aus wie die meisten koreanischen Filme aus dieser Zeit, sondern er bietet einen auch sehr gut choreographierte Action, besonders die Auto und Massenszenen stechen hier hervor. Schnitt und Technik wirken hier sehr dynamisch und harmonieren perfekt mit der Erzählweise, so dass sich beim schauen des Films schnell Spaß einstellt. Dazu gesellt sich dann koreanischer Metal, der recht gut zum Film passt. Zwar ist die Musik nicht unbedingt die Wucht, aber sie erfüllt ihren Zweck.
Schauspielerisch mag der Film vielleicht nicht beeindrucken, aber er enttäuscht einen auch kaum, denn die Performance die hier geleistet wird ist wie der Rest des Films grundsolide. Großes Charterdesign ist hier so oder so nicht zu erwarten, dafür ist der Film insgesamt zu gradlinig. Gam Woo-Sung spielt seine Rolle als austickender Biedermann überzeugend, Kang Seong-Jin als aggressiver und durchgedrehter Polizist spielt am intensivsten und lockt bei den Zuschauer am ehesten Gefühle, wie eben eine leichte Aggression gegen die Willkür der Polizei die er darstellt. Nur Kim Su-Ro fällt manchmal einwenig negativ im Film auf, weil sein Schauspiel einfach stellenweise zu überzogen ist und einen somit leicht auf die Nerven gehen kann.
Insgesamt gesehen mag „Big Bang“ bestimmt kein Meilenstein sein, aber er bleibt trotzdem ein Film der einen vorzüglich unterhalten kann. Vor allem wirkt der Film durch sein Tempo. Wer auf schnelle Autos, Geballer, Schlägereien, einwenig Zerstörung und nicht so sehr auf großartigen Tiefgang aus ist wird mit „Big Bang“ bestens bedient sein. Ich habe so gut wie keine Minute des Films bereut, bloß eben das Ende strapazierte einwenig meine Geduld, da es zu sehr auf Kitsch aus war.
DVD
Die koreanische DVD kommt in einen netten und diskreten Schuber mit 2 DVDs daher.
Das Bild (anamorph widescreen 2.35:1 – NTSC) der DVD bietet uns sehr gute Farben, perfekte Kontraste und eine fast perfekte Schärfe, aber hier und dort bilden sich minimal Treppeneffekte. Der Ton (Dolby Digital 5.1) ist zwar ganz O.K., aber viel zu durchschnittlich für einen Action Film, hier hätten ein paar nette Effekte nicht geschadet – so ist die Tonspur nur solide wie vieles bei diesem Film. Die Untertitel sind einwandfrei, weil sie stets klar lesbar sind, in einfachem Englisch gehalten sind und vor allem haben sie ein sehr gutes Tempo. Die Extras sind viele und lohnen sich auf jeden Fall einen Blick, besonders wegen den Deleted Scenes und Outtakes (wie immer ohne Untertitel).
Extras:
- Audio Commentary with Director, Producer, Gam Woo Sung & Kim Su Ro
- After Commentary
- Making Of
- Character Featurette
- Outtakes
- CG Source
- Deleted Scenes
- Poster Shoot
- Theatrical Trailer
- Photo Gallery
- Another Ending
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