Kurzbeschreibung/Waschzettel
March ist ein Jäger der Ill, der bösen Geister, die sich in Objekten verstecken. Berührt ein Mensch ein solches,
kriecht der Il in den Körper des Menschen und versucht, diesen von innen zu verschlingen.
Während einer Zirkusvorführung bringt Pircolle beinahe ihren Vater um, nachdem sie einen "verseuchten" Ohrring angelegt hat. Dank des beherzten Eingreifens von March kann der Il gerade noch von ihr getrennt werden...
Beschreibung von deutschen Verlag
Carlsen Verlag GmbH
Fazit
„March Story“ ist einer jener asiatischen Comics die mich durch ihr Pseudo Klischee Gothic Europa Szenario abschrecken. In meine Hand wanderte dieses Manhawa eigentlich nur deswegen weil es mir beim Durchblättern im Comicladen wegen seinen überdurchschnittlichen Zeichnungen aufgefallen ist. Den letzten Ruck gab mir meine Händlerin, die meinen Geschmack schon kennt, dass ich den Manhawa eine Chance geben soll, sie fand ihn sehr gut.
Trotz meiner großen Skepsis gegenüber diesem koreanischen Comic, fesselte mich dieses Manhwa gleich von der ersten Seite. Was die klischeehafte asiatische Vorstellung eines Europas betrifft, nun auch „March Story“ bildet da im Prinzip keine große Ausnahme und gibt sich „zum Teil“ den gängigen Klischees hin, aber das macht „March Story“ locker wieder wett durch eine sehr stimmige und starke Atmosphäre. Da die ganze Geschichte so oder sehr im Bereich des Märchenhaften liegt und in einen fiktiven Europa des 18 Jahrhundert spielt, stört einen hier und da eine überzeichnete Darstellung auch nicht allzu sehr. Abgesehen davon wirken einige Darstellungen des alten Europas gar nicht mal so verkehrt und heben sich somit angenehm von dem mir so kritisierten Genre der asiatischen Comickünstler ab. Hinzu kommt das eben die Zeichnung und die Erzählweise im Comic richtig gut sind, so dass sie eine extrem dichte und starke Atmosphäre erzeugt.
Einige Momente und Szenen sind so was von märchenhaft inszeniert worden das sie den Leser im Nu verzaubern können. Diese tolle Inszenierung hat unterandern ihren Ursprung in der dichten Erzählweise von Kim Hyung Min, die sich auf wesentliche Elemente im Erzählen konzentriert und sich nicht mit unnötigen Elementen aufhält die evtl. Längen schaffen könnten. Das ganze Comic ist in mehrere Kapitel unterteilt die jeweils eine kleine Geschichte beinhaltet, die meistens unabhängig alleine für sich funktioniert und somit auch eigene Figuren, neue Orte und einen eigenen Handlungsstrang mit sich bringen – das schafft natürlich eine gewisse Frische und Abwechslung. Des Weiteren gelingt es dem Autor Kim Hyung Min vortrefflich seinen Charakteren Leben einzuhauchen und dabei spielt es keine Rolle ob den Charakteren nur paar Seiten neben den Hauptcharakteren eingeräumt werden oder nicht, - jede Figur hat ihre ganz eigene Ausstrahlung. Hinzu kommt natürlich noch die sehr ausdrucksstarke Zeichnung von Yang Kyung-Il. Der Zeichenstil von Yang Kyung-Il verstärkt die Atmosphäre ungemein durch seine surreale und düstere Art, die perfekt mit der Story von Kim Hyung Min harmoniert. Der Detailgrad der Zeichnungen ist meistens sehr hoch und bei gewissen Schlüsselszenen sogar etwas hochgeschraubt worden, sprich leider nicht immer ganz konstant, dennoch machen diese gewissen Momente einen starken Eindruck auf den Leser.
Ich hoffe das die folge Bände die Qualität des ersten Bandes halten können und vor allen nichts an ihrer sehr guten Dynamik einbüßen, wenn ja kann man „March Story“ auf jeden Fall zu den absoluten Highlights der koreanischen, wen nicht gar asiatischen, Comic Veröffentlichungen in Deutschland dazu zählen, aber davon gehe ich aus da die Serie im Original gerade mal fünf Bände umfasst.
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